ED13 verhungert an Steigungen

  • Moin zusammen,

    schon seit dem Kauf zieht mein ED13 unter Last bzw. an Steigungen bei Weitem nicht so gut an, wie sein Vorgänger (dessen Motor auch nicht mehr taufrisch war).

    Erster Blick ging in den Tank (sauber) und der Spritfilter wurde erneuert (ich musste den Schlamm aus dem Gehäuse kratzen). Kann es sein, dass die Einspritzdüse verdreckt ist und der Motor somit einfach zu wenig Diesel bekommt?

    An einen verschlissenen Motor mag ich nicht glauben, da mein ED13 augenscheinlich nie viel arbeiten musste. Zwar kommt ein (sehr) laues Lüftchen aus der Kurbelgehäuse-Entlüftung und nach längerer Fahrt sind ein, zwei Tropfen dran... aber dafür, dass ernsthaft etwas sein könnte, springt er warm und kalt einfach zu gut an. Auf Schlag.

    Bevor ich mich an den Motor mache, würde ich gerne Eure Meinungen hören, was ich als erstes noch prüfen könnte, um größere Arbeiten zu vermeiden. Mein ED ist aus erster Hand und hat sogar noch die originalen Plomben am Motor...

    Hier seht Ihr den Patienten: Klick mich!


    Gruß Torsten

    '57er Eicher ED13/I

    '59er Porsche-Diesel Standard 218 V

    '63er Mercedes-Benz Unimog 411.120

  • Hallo Torsten!

    Bevor ich hier jetzt nen ellenlangen Text schreibe, was du alles prüfen kannst gleich mal vorweg, wie ist das Startverhalten des 13ers? Sollte der Motor nach spätestens 1 1/2 Umdrehungen nicht schon anfangen zu laufen, kannst du davon ausgehen, das er am Ende ist.

    Grundsätzlich prüft man genau das was man bei jedem anderen auch prüft, Kraftstoffzufuhr, Kompression und Ansaugung.

    Da du den Filter schon gewechselt hast empfehle ich dir, deine Kraftstoffleitungen noch zu prüfen, meist sitzt direkt an der Pumpe noch eine Hohlschraube mit einem kleinen Messingsiebeinsatz darin. Ebenso dürfte mal das Überprüfen des Spritzbildes und des Drucks der Einspritzdüse nicht schaden. Wäre auch denkbar, dass deine Pumpe nichtmehr den vollen Förderdruck bringt, kannst auch mal die Düse im ausgebauten Zustand in ein Wegglas heben und den Motor durchorgeln um das Sprühbild direkt an Ort und Stelle zu prüfen, nachdem die Düse anderweitig abgedrückt und eingestellt oder ausgetauscht wurde.

    Da du die Düse dann eh schon ausgebaut hast, wäre eine Kompressionsprüfung nicht schlecht. Aber davor bitte zuerst das Ventilspiel kontrollieren, dieses sollte an beiden Ventilen 0,1 betragen. Im selben Zuge auch gleich die Dekoeinrichtung auf Freigängigkeit prüfen, wenn die ein Ventil leicht drückt, geht dir auch der "Dampf" verloren.

    Weiter würde ich mir mal den Ölbadluftfilter etwas genauer angucken; ein zu hoher Ölstand führt da nämlich genauso wie verstopfte Kokosmatten zu Leistungseinbusen. Mit Zugehaltener Nase Atmet sichs schlecht ;)


    So, dass wars meinerseits.

    Mfg Tobi

    „Der Bauer träumt – wenn doch oh Herr, mein Fendt ein guter Eicher wär!“

  • Hallo Tobi,

    danke für Deine Antwort, das sind noch ein paar gute Anhaltspunkte. :hmm:

    Die "Siebschraube" hatte ich schon geprüft, war in Ordnung. Die Spritleitungen waren gut durchlässig und somit auch unauffällig. Das Öl im Luftfilter war relativ frisch und der Ölstand korrekt.

    Das Startverhalten ist wie gesagt sehr gut. Handgashebel auf maximal Halbgas stellen (Viertel reicht auch schon), kurz Anlasser drücken und Handgas sofort wieder zurückstellen, sobald der Motor Drehzahl aufgenommen hat. Springt sofort an und läuft kalt und warm absolut stabil im Leerlauf. Vorpumpen ist auch nach ein paar Wochen Standzeit nicht erforderlich.


    Gruß Torsten

    '57er Eicher ED13/I

    '59er Porsche-Diesel Standard 218 V

    '63er Mercedes-Benz Unimog 411.120

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