Krieger KS 20 - Lärmpegel reduzieren

  • Servus,

    seit Sonntag habe ich einen kleinen Schmalspur Schlepper der Marke Krieger, Modell KS 20 - BJ. 64.
    Das Kerlchen hat einen 2 Zyl. Diesel mit 20 PS (MWM AKD 10 Z). Es funktioniert noch alles so wie es soll
    brauch aber noch viel Zuwendung mit Farbe und neuen Dichtungen.
    Was aber ganz tierisch nervt, ist das Klackern des Motors. Längere Strecken ohne Gehörschutz sorgen für kräftiges Schädelbrummen. Wie kann ich den Lärmpegel reduzieren? Gibt es dafür eine Lösung?
    Evtl. hat ja schon mal jemand unter Euch auch so ein Problem gehabt.
    Wenn da wer helfen könnte, wäre das ne ganz feine Sache...
    Ich bedanke mich im voraus.

    Gruß
    Manfred

    Schöne Grüße aus der Wetterau


    Wenn's nich klappt, keine Gewalt. Nimm lieber den größeren Hammer...

  • Hallo.
    Der MWM AKD10Z ist meines Wissens nach generell laut und klackert. Bei meinem Bungartz T6 ist das auch so.

    Gruß, Stefan

    "Kind vom Bauernhof braucht nen Trecker"

    Bungartz & Peschke T8VW

    Bungartz & Peschke T8DA/S
    Bungartz T6
    Bungartz F6

  • Hallo,

    der Kruni aus dem Video ist wohl um ein paar schöne db leiser als meiner, kann aber auch am Aufnahmegerät liegen. Den guten Mann hatte ich auch schon angeschrieben und seine Antwort war: "der Motor wurde nur sanft Motor gespühlt und dann Oldheimeröl rein + Keramikadditiv. "
    Hm, ob das bei einem Oldtimer Sinn macht, mit dem Keramik Aditiv?

    Schöne Grüße aus der Wetterau


    Wenn's nich klappt, keine Gewalt. Nimm lieber den größeren Hammer...

    • Offizieller Beitrag

    Moin moin,

    auch das Oldtimeröl ergibt keinen Sinn, das Keramikadditiv reduziert das Gewicht des Geldbeutels nachhaltiger als dass es dem Motor hilft.

    Im Video wirds wohl eher am Mikro liegen, dass der Motor nicht ganz so schmerzhaft in den Ohren nagelt. Die AKD10Z hier schmerzen je nach Drehzahl auch nicht unbeträchtlich.

    MfG
    Fabian

  • Bei dem Kruni im Video hört man noch ein leises Surren im Hintergrund. Macht meiner übrigens auch. Ich bin mir da relativ sicher, dass das Kugellager vom Lüfter mal neu müsste ;)

    Gruß, Stefan

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  • Zitat von GTfan

    Moin moin,

    auch das Oldtimeröl ergibt keinen Sinn,

    Moin,

    es handelt sich hierbei ja nicht um ein "Oldtimeröl", sondern um ein Öl welches die Abrieb- und Verbrennungsrückstände
    absinken lässt und diese dann als "Ölschlamm" in der Ölwanne bindet. Die heutigen hochlegierten Öle transportieren diese Rückstände im Ölkreislauf und die Microfilter aus der heutigen Zeit sollten diese dann zurück halten.
    Aus diesem Grund sollte man vermeiden einfach ein z.B. 15W40 Öl in einen alten Motor zu füllen, da dieses Öl die anhaftenden Rückstände an den Innereien des Motors löst, selbige dem Ölkreislauf zuführt und der doch recht grobe Spaltfilter diese nicht ausfiltern kann. Also hätte man dann den Effekt als würde der Motor ohne Filter laufen und nur die groben Partikel könnten zurück gehalten werden.
    Um das mit den Ölsorten raus zu finden, habe ich Stunden im Netz verbracht und gelesen bis ich das kapiert habe.
    Hierbei handelt es sich um meine persönliche Meinung und ich möchte niemandem der das anders händelt unterstellen, dass er keine Anhnung hat...

    Schöne Grüße aus der Wetterau


    Wenn's nich klappt, keine Gewalt. Nimm lieber den größeren Hammer...

    • Offizieller Beitrag

    Moin moin,

    Zitat von maschi

    Die heutigen hochlegierten Öle

    ...
    ... gibt es seit Mitte der 1950er Jahre. Die Schmutz lösenden Zusätze sind in den HD-Ölen enthalten, die seit ca. 1952 ein absoluter Standard sind. Sieh mal in die Bedienungsanleitung deines Kriegers, da wirst du das auch drin finden. Selbst Lanz hat es in den Bulldogs ab 1952 ausdrücklich empfohlen und auch ab Werk eingefüllt. Ungefähr seit dieser Zeit wird es auch von Landmaschinen-Werkstätten verwendet.
    Von mehreren ehemaligen Mechanikern aus der Zeit weiß ich, dass beispielsweise Deutz um 1952 eine ausdrückliche Werkstattanweisung herausgab, alle Motoren vor einem Ölwechsel gründlich von dem bisher abgelagerten Schlamm zu befreien, bevor das erste Mal ein HD-Öl eingefüllt wurde.

    Ob du nun ein Mehrbereichs- oder ein Einbereichsöl fährst, tut da nichts zur Sache, die HD-Zusätze sind in der Regel in beiden drin. Es sei denn man nimmt ganz spezielle Öle, wie sie für Vorkriegs-Oldtimer genutzt werden sollten.

    Dass der AKD10Z einen Spaltfilter hat, kann ich dir aus dem Kopf sagen. Bitte lasse dort regelmäßig den Schlamm ab und überprüfe, ob die Betätigung der Reinigungsbürste intakt ist.
    Auch kann ich dir sagen, dass dein Krieger sein Leben lang nie anderes Öl als HD-Öl mit reinigenden Zusätzen gefahren hat.

    Beim luftgekühlten Motor halte ich mild- oder unlegierte Öle aufgrund der thermischen Belastungen des Öls sogar für kontraproduktiv wenn nicht gar schädlich! Denn die HD-Zusätze erhöhen auch die temperaturbeständigkeit der Öle.
    Außerdem kenn ich einen Versuchsbericht aus 1951, der seinerzeit streng wissenschaftlich den Betrieb von Ackerschleppern mit HD-Ölen und unlegierten Ölen verglichen hat. Nach 800 Stunden hat man dann die Motoren zerlegt. Beim unlegierten Öl sahen Kolben, Kolbenringe und Ventile wirklich übel aus! Leider spricht das Copyright gegen eine Veröffentlichung im Internet, das würde Vielen mal die Augen öffnen...

    Dass die modernen Öle angeblich Gift für die Motoren sind, die seit 50 Jahren mit genau diesem Öl fahren, ist eine moderne Legende die sich hartnäckig im Internet hält. Da wird halt grundsätzlich vergessen sich Gedanken zu machen, was denn vor der "bösen neuen Zeit" eigentlich gewesen ist, und wann diese "böse neue Zeit" eigentlich begann.

    Auch ich möchte niemanden missionieren, aber halbgare Gedanken aus dem Internet werden nicht wahrheitsgetreuer, wenn sie dort tausendfach wiederholt werden.
    Zweifellos sind moderne Ölfilter effektiver als der Spaltfilter und werden ganz gewiss keinen Schaden verursachen. Aber hunderttausenden Motoren die Eignung abzusprechen, obwohl diese seit 60 Jahren schadlos reihenweise über 10 000 Betriebsstunden damit zugebracht haben, ist eben nicht zuende gedacht. Und mal ehrlich, wie viele Motoren sind nachweislich am falschen Öl gestorben

    MfG
    Fabian

  • Hallo Fabian,

    vielen Dank für Deine Stellungnahme.
    Darf ich fragen welches Öl von Dir verwendet würde, wenn Du einen Motor mit Spaltfilter hättest?
    Kurze Antwort wäre nett.

    Freundlicher Gruß
    Manfred

    Schöne Grüße aus der Wetterau


    Wenn's nich klappt, keine Gewalt. Nimm lieber den größeren Hammer...

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Manfred,

    in den beiden regelmäßig laufenden AKD10Z hier ist wie in allen anderen viertaktenden Nachkriegs-Motoren 15W40 drin. Lediglich die Zweitakter und die Motoren mit gegossenen Lagerschalen kriegen ihr eigenes Gebräu.
    Lediglich im Unimog U411 habe ich eine moderne Filterpatrone nachgerüstet, da das hier die Wartung wesentlich vereinfacht, der Motor verhältnismäßig viele Stunden macht und es sich einfach anbot.

    MfG
    Fabian

  • Servus,

    vielen Dank für die schnelle Antwort. Du hast mir jetzt meine Bedenken wegen dem passenden Öl genommen.
    Jetzt werde ich mit ruhigem Gewissen einen Kanister holen und nicht bestellen. Ausserdem habe ich dann keine Probleme wegen Sommer und Winterbetrieb. Ich denke, dass ein Öl in der mittleren Preislage für die 3000 U/min ausreichend ist.
    Deine Antwort auf meine Frage sehe ich nicht als Empfehlung sondern nur als reine Antwort auf die Frage.
    So sollten das Andere auch sehen und nachher nicht mit "das hat der XXX empfohlen" kommen...
    Ich wünsche Dir noch ein schönes Wochenende.

    Freundliche Grüße
    Manfred

    Schöne Grüße aus der Wetterau


    Wenn's nich klappt, keine Gewalt. Nimm lieber den größeren Hammer...

  • Dem ausführlichen Fachbeitrag kann ich nichts hinzufügen. Könnte ich auch gar nicht.

    Aus der puren Erfahrung jedoch weiß ich ergänzend zu berichten, dass ich meine ganzen alten Schlepper, aber auch den neuen, mit 15w40 beöle. Ob nun das Zeugs in den großen Gebinden, welches die RWZ bietet (Fendt-Öl) oder eben von John Deere oder eben aus dem Baumarkt für die Uraltdinger.

    Alles kein Problem.

    Wenn ich an dieser Stelle sogar berichte, dass ich über Jahre einem Peugeot 306 S16 (163PS) das RWZ-Öl spendiert habe und er problemlos die 200tsd Hochdrehzahlkilometer abgespult hat, kann es um die Nutzung von 15w40 in unseren alten Schleppern nicht so schlecht bestellt sein :wink:

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