Reifengröße bei Allradantrieb

Moin,

Dein Bekannter hat in der Tat vom Grundsatz her recht.
Bei einem Allradschlepper müssen Hinterachs- und Vorderachsbereifung von der Größe her in einem bestimmten festgelegten Verhältnis zueinander stehen. Ist ja auch klar, da die Räder vo und hi bei den meisten Allradlern unterschiedlich groß sind. Die Vorderachse hat zudem einen gewissen Vorlauf von ca. 5% gegenüber der Hinterachse - also die Vorderräder legen ca. 5% mehr Weg pro Motordrehung zurück als die Hinterräder. Dies hat etwas mit Lemkverhalten, Zugverhalten usw. zu tun, da bin ich aber nicht der Fachmann und will nichts Falsches zu den Gründen erzählen.

Wichtig ist aber, daß dieses Verhältnis von vorne zu hinten in gewissen Grenzen beibehalten werden muß, die Voreilung soll in dem vom Hersteller festgelegtem Maß bleiben. Werden die Räder vorne kleiner, wird auch die Voreilung geringer, im schlimmsten Fall kann diese negativ werden. Davon wird der Schlepper nicht sofort kaputt gehen, nur ist es sicherlich dem Material nicht zuträglich, vom Fahrverhalten ganz zu schweigen.

Deshalb ist die Bereifungswahl bei der Umbereifung von Allradschleppern schon eine kleine Wissenschaft für sich, die Reifenhersteller geben auch für AS Reifen die Abrollumfänge in den technischen Daten an - da diese sich von Hersteller zu Hersteller interscheiden können. Kennt man jetzt noch den Allradfaktor, also das Übersetzungsverhältnis vorne zu hinten, kann man sich den Vorlauf ausrechnen und die Reifen passend auswählen.

In Deinem Fall musst Du selbst tätig werden. Dazu musst Du Dir die Abrollumfänge der montierten Reifen besorgen und dazu den der vorderen Originalbereifung. Wenn Du von angenommenen ca.5% Voreilung bei der Originalbereifung ausgehst, kannst Du ja dann einmal ausrechnen, wo Du bei den kleineren Vorderrädern landest.
Die Anrollumfänge findest Du im übrigen in den Online Katalogen der Hersteller.

Dieter