Sitzgestell Umbau auf Dämpfer / Federbein statt Gummipuffer?

  • Hallo zusammen,

    Mein Fendt F15 G Dieselross soll eine kleine Zusatzausstattung für den Fahrkomfort bekommen. Bisher ist das Sitzgestell mit einem Gummipuffer "gefedert". Leider federt das Teil erstens sehr hart und zweitens federt es ständig nach. D.h. ich auf der Fahrerkanzel fahre wesentlich unbequemer als ein Sozius auf dem Kotflügel, weil ich jede Unebenheit 4mal spüre. Der Sozius Kriegt die Bodenwellen zwar ungefedert, dafür schaukelt sich das Ganze nicht auf. Weil ich gerne längere Strecken fahre und mein Rücken das Gehüpfe nicht mag, möchte ich das Sitzgestell jetzt umbauen bzw. mit einem Federbein samt Dämpfer ausstatten, ohne an der Originalsubstanz was zu ändern, was man nicht restlos Rückbauen kann. Aussehen solls weitgehend neutral, daher will ich auch keinen modernen Traktorsitz montieren.

    Jetzt gibt's verschiedene Möglichkeiten:

    1. einfach nur zusätzlich einen Dämpfer anbringen
    2. ein komplettes Federbein einbauen und den Gummipuffer rauswerfen
    3. ein komplettes Sitzgestell bauen und entsprechend mit einem Federbein ausstatten

    Da ich das Rad nict gerne neu erfinde, frage ich mal in die Runde nach Ideen und evtl. Erfahrungen, vielleicht hat schon jemand erfolgreich umgebaut. Welcher Schlepper ist da ja prinzipiell egal. Die nötige Dämpferhärte usw. wäre interessant, leider habe ich da keinerlei Anhaltspunkt. Der Einfachheit halber sollte der Dämpfer dann so eingebaut sein, dass das Körpergewicht direkt ohne Hebel auf den Dämpfer wirkt.

    Werde natürlich ausführlich berichten!

    viele Grüße!
    Jo

    Fendt F15G Dieselross Bj. `52

    • Offizieller Beitrag

    Wieso muß ich denn schon wieder einen Beitrag verschieben, weil wieder einer, der es eigentlich wissen müßte, sein Thema einfach irgendwo reinschubst, anstatt es richtig einzuordnen? :mauer:

    Gruß
    Michael

    "'And all those exclamation marks, you notice? Five? A sure sign of
    someone who wears his underpants on his head.'"
    (Terry Pratchett in "Maskerade")

    • Offizieller Beitrag

    Ich versteh die Frage bzw. den Anlass nicht.

    Bei meinem F17L ist die Sitzkonstruktion mit, ich glaube 2, Gummipuffern völlig ausreichend. Möglicherweise federt er ein bisschen nach, aber das sollte wohl bei einem Oldtimer nicht stören. Sonst könnte ich ja was modernes fahren.

    Ist die Konstruktion beim 15er anders? Schaukelt er wie ne Ente (2CV)? Sind die Gummipuffer vllt. aufgeweicht?

    Dämpfer find ich doof, dann kannste gleich nen Granitsitz anbauen.

    Gruß
    Michael

  • Hallo Gullideggl,

    vielleicht probierst Du zu Anfang nochmal einen anderen Gummi aus. (vielleicht kannst Du ja mal bei einem anderen Dieselross leihweise einen ausbauen. Mit einem vernünftigen Sitzkissen federt der zumindest an meinem F24 sehr gut und ohne übermäßiges nachschwingen. Gut...ein bisschen ist normal - aber es ist (bei mir) doch viel angenehmer als die groben Schläge auf dem Beifahrersitz. Bei meinem Röhr ist serienmäßg eine Feder verbaut. Vom Effekt ist das ziemlich das gleiche wie beim Gummipuffer.

    Für Dein "Problem" ist vielleicht wirklich der Granit-Sitz das zweckmäßigste. Der sieht zwar nicht schön aus auf einem alten Schlepper, würde aber das tun was Du Dir wünscht. Mein F24 war beim Kauf auch mit einem ausgestattet. Allerdings habe ich den mittlerweile wieder durch die Ursprungslösung ersetzt.

    Gruß,

    Max

  • Schau doch mal, ob nicht ein Sitz vom z.B. Farmer 2 passt. Die ersten hatten auch so einen Gummipuffersitz, die späteren hatten dann einen Sitz mit Federn und Dämpfer. Vielleicht passt der oder kann passend gemacht werden.
    Das wäre zumindest halbwegs stimmig und nicht so unpassend wie ein Granit Sitz....

    Gruß

    Markus

  • Ich erinnere vage dass das Sitzgestell vom Farmer 2 viel niedriger baut und überhaupt mit dem System der Dieselrösser nicht mehr zu vergleichen ist. Es würde mich wundern wenn das passt. .-/

    Gruß,

    daMax

  • Hallo,
    stell doch mal Bilder vom Sitzgestell ein, ich habe da nichts vor Augen.

    Bei meinem D-212 hatte ich ein ähnliches Problem:
    Nicht-originales Sitzgestell mit Zugfedern, von denen aber eine nicht in Ordnung war.
    Das waren dicke Federn (8mm Draht oder so) mit engen Wicklungen und eingerollten Gewindebolzen.
    Dazu nicht fachgerecht montiert.
    Neue Federn hätten angefertigt so 250 für zwei gekostet. :(
    Gott sei Dank fand ich ein passendes Sitzgestell, bei dem auch eine der beiden Federn kaputt war, die andere war ok.
    Jetzt sitze und federe ich sehr gut (toi toi toi, dass es so bleibt) aber ich habe auch über diverse umbaumöglichkeiten nachgedacht.
    Gasdruckfeder(n) als Zugfedern
    oder Dämpfer aus dem Minibike-Bereich
    oder evtl. MTB-Dämpfer
    Oder halt Gummi - bzw. Elastomerfedern.
    Das hing mit den kurzen möglichen Einbaumaßen zusammen.
    Ich habe mal bei einem Kramer ne Konstruktion mit zwei langen Dämpfern, die sich weit unten abstützen gesehen.

    Da versuche ich mal, das Bild hochzuladen...
    http://www.directupload.net/file/d/4017/hudma8tu_jpg.htm

    http://www.directupload.net

    Da mußt Du einfach mal die Hebelverhältnisse angucken und über die Einfederwege nachdenken,
    die Du haben möchtest, dann kommst Du ziemlich schnell auf die Federkräfte.
    Meine Sitzfedern haben dank Hebel von ca. 1:5 bis 1:6 eine Belastung von ca 300 kg pro Feder
    zu ertragen...

    Viele Grüße
    Holger

  • Hallo zusammen,

    danke für die konstruktiven Antworten!

    Bin noch zu gar nichts gekommen und das wird auch noch etwas dauern - egal, ich werde berichten.

    Bin Freitag Bauholz holen gefahren mit meinem alten Army-Hänger. Dadurch, dass die Fuhre bei leichten Steigungen dauerhaft langsamer war als üblich, ist mir aufgefallen, dass das Aufschaukeln auch stark von den Reifen kommt - die laufen minimal unrund. Und ungünstigerweise komme ich bei normaler "Reisegeschwindigkeit" in den Resonanzbereich, so dass ich wirklich dauernd auf und ab hüpfe. Unebenheiten sind allerdings noch viel störender, die Reifen sind wirklich nur minimal unrund (wohl leichte Standplatten). Die Lösung wird einerseits ein Dämpfer sein und zusätzlich noch eine etwas weichere Auslegung der Federung.
    Hier zwei Bilder vom Sitzgestell - es wird nichts an der Substanz geändert, allzu auffällig solls auch nicht sein. Platz gibt's genug.

    [Blockierte Grafik: http://abload.de/img/p609027810jmm.jpg]
    [Blockierte Grafik: http://abload.de/img/p6090279d8k9y.jpg]

    viele Grüße!
    Jo

    Fendt F15G Dieselross Bj. `52

  • Mahlzeit zusammen,

    wow, das habe ich ja noch nie gehört das man über einen "Standplatten" irgendwo mit seinem Schlepper in einen Eigenschwingungsbereich kommt. Mein Dieselross steht auch viel rum, hat dadurch auch immer einen entsprechend leichten "Platten" aber aufgeschaukelt hat sich da noch nie etwas. Weder mit den alten noch mit den neuen Reifen.
    Auch wenn die Investition die größere ist, wäre es meiner Meinung nach besser etwas an der Ursache zu machen - also neue Reifen - als die durch den Platten auftretenden Begleiterscheinungen zu bekämpfen. Dann ersparst Du Dir die Bastlerei (auch wenn Du das vielleicht gerne machst) und schonst auf lange Sicht nicht nur Dich sondern auch das Material.

    Gruß,

    daMax

    P.S.: Ich bin dazu übergegangen mein Dieselross immer wieder ein paar cm hin- bzw. herzuschieben wenn es länger steht. Das beugt der Unrundheit ganz gut vor. Den Röhr hatte ich über den Winter aufgebockt.

    • Offizieller Beitrag

    Standplatten ist relativ wurscht. Das gibt sich schnell wieder.

    Schlimmer ist die ständige Fahrt auf Teerstraßen. Das gibt richtige Auswaschungen und führt letztendlich zum Aufschaukeln.

    Gruß
    Michael

  • Hallo Michael,

    ja, da kann ich bestätigen das der Standplatten wieder verschwindet. Auswaschungen? D.h. das sich der Reifen in bestimmten Segmenten stärker abnutzt als an anderen?
    Wie kommt es dazu? Sollte der Verschleiß nicht stark aber ziemlich gleichmäßig sein?
    Das hieße dann für Jo er braucht wirklich einen neuen Reifen.

    Gruß,

    daMax

    • Offizieller Beitrag

    Nö, ich finde er sollte an seiner Einstellung zum Oldtimerfahren arbeiten. ;)

    Ja, aber Segment als Teil des Kreises (hier Rades) ist zu groß betrachtet. Es bildet sich eine Stufe vom Ende des einen Stollens zum Anfang des nächsten. Abstrahiert betrachtet eine Art Sägezahn. Das ist erstmal nur etwas unangenehm. Aber bei bestimmten Geschwindigkeiten kommt der ganze Traktor in Resonanz (meist im "Sonntagsgang") und dann hilft nur noch schnelles, kräftiges Bremsen um das Vieh zu bändigen.

    Gruß
    Michael

  • Oh, na dann mal sehen ob ich das auch irgendwann habe. Auf beiden Schleppern sind bei mir jetzt neue Hinterreifen drauf. Die sollen nach Möglichkeit mindestens mal die nächsten zehn oder fünfzehn Jahre halten.

    daMax

  • Hmpf, ja, dass ist ja ein ganz anderes aber interessantes (!) Thema....

    Beim Fendt-Sitzgestell:
    PCH technischer Handel (pch-24.de) hat Elastomerfedern im Angebot:
    http://shop.as.pch-24.de/shop.php?cat=5…64c0556205a7afc

    Da such mal...
    1. Messen: Länge Hebel Mitte Sitzschale bis Drehpunkt auf der gerade Linie
    2. Messen: Länge Hebel Gummilager-Schraube bis Drehpunkt.
    3. Rechnen: Verhältnis (1:6 oder so....)
    4. über Deine Last nachdenken ( meine Wenigkeit hat so 110 kg)
    5. Mit Hebel sind das dann ca 650 kg, die an der Feder ziehen....
    6. Diagramme zu den Federkonstanten anschauen und sich ne Feder raussuchen,
    die paßt - z.B. 5 mm bei 650kg nachgibt, d.h. beim draufsetzen federt der Sitz ca 30 mm ein....

    (So habe ich das vorgehabt, bevor ich meine Tauschfeder gefunden habe. Foto von meinem Sitz gibbet, wenn Traktor wieder bei mir.)

    Zu Gasdruckfedern oder Dämpfern habe ich oben ja schon was geschrieben.
    Da würde ich mir an das Gestell unten und auch oben in der Nähe der Sitzbefestigung ne "Haltenase" mir Bohrung anschweissen. Oder ein "U"-Blech mit Bohrung als Aufnahme, je nachdem.
    Dieser Dämpfer kann ja rel. "schwach" ausgelegt werden, weil die (alte) Feder unten auch noch ihren Teil liefert.

    Was denkst Du?
    Viele Grüße
    Holger

  • Hallo,

    Probiere Spaßhalber einfach mal die für den Lanz Alldog konstruierte Sitzkonsole. Die wurde auch bei den Lanz Schleppern D1106 bis D2816 montiert. Ganz leicht einzustellen, bequem und robust, also kein Wackelsitz. Der Stoßdämpfer entfällt. Ein Gummiblock wird über je eine Schraube oben und unten unter Spannung gesetzt, je nach Körpergewicht.

    Gruß Gordon

  • Hallo,

    Hier mal die Konsole vom Bulli D1106. Hatte gerade kein anderes Bild außer das von der Reinigung. Zwischen der oberen Schwingenhälfte und der unteren sitzt der Gummiblock, der oben und unten eine Metallplatte hat. Auf diese Metallplatte wirkt die obere sowie die untere Schraube. Die obere Schraube kann man auf dem Bild erkennen. Die vordere Traverse, wo die beiden vorderen Schrauben für die Getriebebefestigung durchgehen, ist nur angeschraubt. Man kann diese gegen etwas eigenes selbergebautes tauschen. Hinten braucht man auch nur eine Platte selber bauen, genau wie vorne zwei Gewinde einschneiden und drunter Schrauben, falls notwendig. Dann nur noch zwei, bzw. vier passende Löcher für die eigene Getriebehalterung bohren, fertig.

    Gruß Gordon

    traktorhof.de/galerie/index.php?album/556/
  • Abend zusammen,

    Zitat

    Nö, ich finde er sollte an seiner Einstellung zum Oldtimerfahren arbeiten. ;)


    Du würdest dich schief lachen, würdest du sehen, wie ich auf dem Ross daherhüpfe und deine Meinung ändern ;) Der Schlepper selbst hüpft ja nicht. Ich fahre aus Überzeugung ausschließlich Altfahrzeuge (29 Jahre aufwärts) im Alltag. Aber was nicht in Ordnung ist, wird angegangen.

    Zitat

    Aber bei bestimmten Geschwindigkeiten kommt der ganze Traktor in Resonanz (meist im "Sonntagsgang") und dann hilft nur noch schnelles, kräftiges Bremsen um das Vieh zu bändigen.


    Diese Resonanz von den Stollen kenne ich. Was passiert? Die am Kotflügel hängende Kurbel fängt an zu schnarren, das wars. Der Sonntagsgang trotz Unrundheit und Sägezahn ist kein Problem, nutze den trotzdem fast nie, zu gefährlich.

    Zitat

    Mein Dieselross steht auch viel rum, hat dadurch auch immer einen entsprechend leichten "Platten" aber aufgeschaukelt hat sich da noch nie etwas.


    Der Schlepper selbst schaukelt sich nicht auf. Nur ich mitsamt Sitz. Der unrunde Lauf ist wirklich unbedenklich und die Reifen tauschen wäre übertrieben, wie gesagt: der Sozius auf dem Kotflügel hüpft nicht.

    viele Grüße!
    Jo

    Fendt F15G Dieselross Bj. `52

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