Traktormeter Winkelantrieb reparieren - so wird's gemacht

  • Tag!

    (Wer sich die kleine Vorgeschichte sparen will kann gleich zum zweiten Absatz gehen)
    Die meisten werden sie kennen, den VDO-Winkelantrieb der wohl fast überall an Traktoren seit der 1960er Jahre verbaut ist, bestehend aus Aluguss, kostet im Handel ca 120 Euro.
    Eigentlich ist bei einem Defekt da nichts zu machen, eigentlich. Wenn man wie ich zwei davon kaputt daliegen hat kommt man so auf Ideen.
    Bei Einem der von meinem 80er GT ist habe ich am Gehäuse das Gewinde abgedreht durch Unachtsamkeit, bei meinem jetzigen Projekt dem 70er GT musste ich feststellen dass der Mitnehmerzapfen abgedreht war. Da beide Winkeltriebe somit unbrauchbar waren dachte ich mir viel kann man ja nicht mehr kaputt machen und probierte mal drauf los.

    Hier die Anleitung:

    Als erstes nahm ich eine Feile und feilte etwas den Rand an einer Stelle ab um den Blechdeckel mit einem kleinen Schraubendreher auszuhebeln. Ist bissl Fummelarbeit aber geht, links im Bild der abgebaute Deckel, rechts im noch montierten Zustand.
    Zum Vorschein kommt dann der Lagerring der nur leicht aufgesteckt ist, durch Klopfen kann man ihn aus dem Gehäuse bringen, man kann den Ring aber auch erstmal an seinem Platz lassen.
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    Als nächstes stellt man den Winkeltrieb auf eine Hülse oder ähnlichem senkrecht so dass die eben geöffnete Seite oben ist, am besten eine Nuss verwenden, und klopft mit einem Splintentreiber die Welle aus dem Antrieb raus. Dabei muss man vorsichtig sein da man leicht das Alugehäuse beschädigen kann und man doch viel Kraft braucht um die Welle auszutreiben. Ich habe deswegen die vorhandene Gewindereduzierhülse auf den Winkelantrieb aufgeschraubt mit der das ganze im Motorblock befestigt wird. Im Idealfall nimmt man anstatt einem Hammer eine Presse, dann dürfte das Ganze schonender sein.

    Ist die Welle ausgebaut kann man wie im nächsten Bild zu sehen nun das Schneckenrad rausnehmen, mit dabei sind noch zwei dünne Anlaufscheiben.
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    Hier im Bild unten zu sehen die Teile in der richtigen Reihenfolge wie sie ins Getriebe gehören. Darüber in dem Bild sieht man die kaputte Welle die ich tauschen musste.
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    Nach dem Reinigen sowie Prüfen habe ich das ganze wieder zusammengesetzt wobei ich alles mit Schmierfett gefüllt habe. Beim Eintreiben der Welle wieder den Winkeltrieb auf die Nuss gesetzt, nur diesmal natürlich umgedreht dass der Antriebszapfen oben ist und mit Hammer draufgeklopft, dabei immer kontrollieren wie weit man die Welle eintreibt, auf keinen Fall zu weit damit sie am anderen Ende nicht übersteht!
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    Bei der ganzen Reparatur auch auf den Dichtring achten der an der Antriebsseite sitzt, ob man diesen durch einen neuen Simmerring ersetzen kann aus dem Fachhandel habe ich noch nicht geprüft, sollte aber möglich sein wenn man die passende Größe findet.

    Zuletzt muss man noch den Blechdeckel an seinen Ort bringen. Dazu habe ich den erst auf eine Nuss aufgelegt und in der Mitte nach unten geklopft damit er sich sozusagen Konkav verformte. Dann den Deckel in den Winkeltrieb eingelegt und abermals in der Mitte vorsichtig nach unten klopfen bis er seine ursprünglich waagerechte Form einnimmt, dann sollte er auch sauber in der Nut sitzen.

    Bei mir tut der Antrieb wieder seinen Dienst, bin voll zufrieden dass das so geklappt hat. Kann natürlich keine Garantie dafür geben dass das immer so klappt ;)
    Auf jeden fall rate ich davon ab einen voll funktionsfähige Winkelantrieb zu öffnen da die Gefahr groß ist dass man mehr kaputt macht als gut :!:

    Servus
    Markus

    Gut vorgeglüht ist halb Angelassen!

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