Demontage des Fahrersitzes des Güldner Toledo G40

  • Zunächst habe ich mich vor 2 Wochen über den Fahrersitz gemacht. Dieser wurde mit den vier M10 Sechskantschrauben mit der Grundplatte vom Güldner gelöst. Die 4 Eisenrohre als Abstandshalter wurden womöglich später angebracht um die Sitzhöhe an die Größe des Fahrers anzupassen, da vielleicht die Höhenverstellung nicht mehr funktioniert hat oder nicht ausreichend war oder der Umstieg von der Zweibatterie auf die Ein Batterie Version nur so möglich war. Jedenfalls sieht man es den grauen Hülsen an, dass Sie nicht zum Original Farbton gehören und nach Ersatzteilliste auch länger als 30mm sind. Die Schrauben waren nicht gut von vorne oder hinten zugänglich ließen sich jedoch mit einem Steckschlüssel leicht lösen. Der schere Sitz wurde herausgehoben und auf einen Tisch demontiert.
    Das in die Jahre gekommene Sitzpolster wurde mit einem Messer vom umrandenden Schutzgummi entfernt. Den Güldner Schriftzug habe ich ausgeschnitten und aufgehoben. Ich weiß ja nicht, ob ich diesen nochmals gebrauchen kann. Als nächster Schritt wurde der Muschelsitz von der Sitzverstärkung gelöst. Die 4 Flachrundschrauben M10 konnte ich lösen, jedoch die 3 Flachrundschrauben M6 musste ich absägen. Den Muschelsitz stellte ich in die warme Heizung und konnte den nächsten Tag den Schutzgummi für den scharfkantigen Rand leicht abziehen. Mit den M6 Schrauben wurde gleichzeitig der Lagerbock gelöst. Die Achse die rechts und links mit Sicherungshaken bzw. Spannhülse gesichert ist, die nur mit einem geeigneten Durchschlag 4mm von einer Seite aus entfernt werden, entzweit den Lagerbock von dem Tragebalken. Dazu habe ich einen Satz Durchschläge 2mm, 4mm, 6mm und 8mm gekauft. Jetzt konnte ich noch den Gummipuffer mit etwas Ruckeln und Kraft aus dem Tragebalken entnehmen. Von der Grundplatte lösten sich die beiden Spannbügel von selbst.
    Der linke und rechte Spannbügel hängen noch mit eingeschweißten Lagerbuchsen und Einsteckrohr am Tragebalken. Bis jetzt konnte ich diese nicht auseinandernehmen, da sich das Einsteckrohr nicht durchschlagen lässt. Vielleicht ist eine Demontage zum Sandstrahlen auch nicht notwendig.
    Durch Abschrauben der M10 von der Stoßdämpfer Spindel zerfällt das im Gehäuse mit Federn, Distanzring und Gleitring vorgespannte Teil in Zugstange, Zylindergehäuse und diversen Einzelteilen.
    Sämtliche Einzelteile werden in Waschbenzin mit einem Pinsel abgewaschen und in Aufbewahrungsboxen gelagert. Sandstrahlen demnächst.
    Anmerkungen und Fragen:
    Ich habe versucht die Demontage des Fahrersitz in eigene Worte durch zu Hilfenahme der in den Ersatzteilkatalogen verwendeten Begriffe zu formulieren. Sollte ich irgendwelche Fehler gemacht haben oder sind Fragen zur Nachvollziehbarkeit, lasse ich mich eines Besseren belehren oder beantworte diese nach meinem Wissensstand gerne. Ich bedanke mich für zusätzliche Informationen oder Korrekturen zu dieser Beschreibung und wäre für eine Beantwortung meiner Fragen dankbar.
    1) Gibt es jemanden, der diesen Sitz schon einmal zerlegt hat und weiß jemand ob und wie ich die Spannbügel lösen könnte?
    2) Was könnte es mit den Hülsen zur Sitzbefestigung auf sich haben?
    3) Welche Farbe- RAL Nr. – kommt dem Original am nächsten. Ich möchte einen normalen Kunstharzlack mit vorheriger Grundierung verwenden. Matt oder glänzend? Sollte nachträglich vielleicht ein farbloser Schutzlack aufgebracht werden?
    Mein Prinzip: Möglichst vieles vom Original erhalten. Was läuft nicht zerlegen, nur warten und abschmieren. Restaurieren in Schritten, die ich mir als Anfänger zutraue und dennoch im Frühjahr nach und nach wieder benutzen. Wenn mir auch vor manchen Arbeiten graut, bin ich noch sehr motiviert. Klein anfangen und etwas besser enden. Zunächst versuche ich mich an kleineren Arbeiten, die ich noch als Anbauteile bezeichne. Räder und besonders die hinteren Kotflügel bereiten mir noch Kopfzerbrechen, da diese schon ganz schön durchgerostet sind und ich diese bei Freunden oder Kollegen zum Schweißen geben will. Wie ich da hineinwachse ist eine Frage der Zeit und wie weit ich gehen will. Ich freue mich schon auf die nächsten Schritte.

    Die besten Grüße vom
    Güldner G40 Toledo Restaurator

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