Hallo Andi und Frank,
ich habe mir die Situation mit den Achsschenkeln und dem Spiel nochmal angesehen und habe dabei einen Knackpunkt mit der Aussage, dass das Spiel quasi 0 sein soll.
Ich bin hergegangen und habe neue Originalbuchsen auf einen Achsschenkel aufgezogen, um mir Klarheit über die Abreibemarken zu verschaffen.

Hat dann so ausgesehen..
Nach dem Abziehen der Buchsen sieht der Achsschenkel so aus...

Hier sieht man schön, dass von der möglichen Gleitfläche immer ein Rest übriggeblieben ist. Weiters sieht man gut, dass der obere Teil (wo der Spurstangenhebel angesetzt wird) genauso 'unberührt' ist wie die 'Rest'-Flächen. Diese unberührten Flächen weisen alle einen Aussendurchmesser von 39,5mm auf. Dabei habe ich den Tipp von Andi berücksichtigt und 'rundherum' gemessen.
Nur auf den Gleitflächen hat es Abrieb gegeben. Da habe ich auch tatsächlich eine leichte Ovalität zwischen 39,0mm und 39,2mm.
Daraus ziehe ich die Schlussfolgerung, dass der Außendurchmesser bei Produktion des Achsschenkels bei 39,5mm gelegen ist (ist fertigungstechnisch auch am einfachsten zu produzieren). Damit kann es jedoch unter der Annahme, dass die Innendurchmesser der neuen Buchsen denen der originalen entsprechen (muss ich bei Ganacker nachfragen), niemals ein Spiel = 0mm gegeben haben. Das war demzufolge eher ein Spiel von 0,5mm.
Technisch betrachtet macht das auch Sinn. Das Ganze ist ja ein Gleitlager. Und das Wesen eines Gleitlagers ist es, dass die innenliegende Welle niemals Kontakt mit der Lageroberfläche haben darf. Denn dann wäre es kein Gleit- sondern ein Reiblager.
Dieser Effekt des Gleitens wird in einem Gleitlager durch den Aufbau einer 'Gleitmittel-Welle' an der tiefsten Stelle im Gleitlager erzeugt.
In meinem Fall ist es ein bisserl anders.
1) das Gleitlager steht senkrecht. somit ist der Aufbau der Gleitmittel-Welle eher schwierig
2) Der Achsschenkel ist keine ständig rotierende Welle
Nichtsdetotrotz muss das direkte Aneinanderreiben der Flächen vermiedern werden.
Ausweg: Nutzung eines steifen Fettes und dieses in entsprechender Menge gleichmäßig in der Buchse verteilt.
Das wäre für mich eine Erklärung, warum 0,5mm Spiel in der Situation durchaus korrekt sein könnte.
...was mich bei meinem Problem, wie ich den erfolgten Abrieb kompensieren kann, noch nicht wirklich weitergebracht hat.

*) Drehen einer neuen angepassten Messingbuchse mit kleinerem Innendurchmesser. Das geht jedoch nur, wenn ich den Bereich der 'unberührten' Flächen abdrehe. Und dann muss für den Spurstangenhebel aufgedoppelt werden (?)
oder
*) Abdrehen der Gleitfläche + Rest um 1mm, Drehen eines Stahlrings als neue Gleitfläche, diesen schlitzen, überziehen, verkleben, Spalt mit flüssigem Eisen verspachteln, das Ganze dann auf neues Außendurchmessermaß drehen. Das alles, um die originale Messingbuchse verwenden zu können
Ich bin mir wirklich noch nicht klar, wo die Reise hingeht.
Beste Grüße,
Sam