• Hallo Leute,
    Mit Beginn 2017 habe ich gemerkt, dass ich eine neue Herausforderung brauche und habe mich im Internet auf die Suche nach einem richtigen Schrotthaufen gemacht. Da ich bereits einen Eicher daheim stehen habe, war meine Präferenz natürlich bei der blauen Marke. Die Restaurierungsberichte von IHC824S und MeKing haben mir zudem gezeigt, dass die Einstiegsdroge 'Einzylinder luftgekühlt' bewältigbar sein sollte. :)

    Zu Beginn Mai wurde ich fündig, mit Ende Mai hatte ich (kombiniert mit einem Städtetrip) eine Vorortbesichtigung in Ljubljana (Laibach).
    Das Prachtstück...
    [Blockierte Grafik: https://picload.org/image/rwidapla/beginn2017.jpg]

    Was sieht man hier?
    - Typenbezeichnung: Eicher EKL 15/II b4
    - Baujahr: 1955 (Auslieferungstermin 20.1.55)
    - Leistung: 16PS
    - Getriebe: Hurth G 85


    Der Traktor scheint ein bewegtes Leben hinter sich zu haben.
    Erstbesitz muss lt. beschafftem Werks-Auftrag irgendwo um Landshut gewesen sein. Er lief definitiv in Jugoslawien/Kroatien, da er noch immer die Nummerntafel vom Vorort von Zagreb drauf hat. Irgendwann muss er von meinem Vorbesitzer nach Slowenien geholt worden sein. Ich nehme an als Schlachtvieh für dessen zwei EKL15er.

    Vom technischen Aspekt her ist mein Kleiner nicht lauffähig, da Einspritzpumpe und Ölbadluftfilter fehlen. Nach Aussage meines Vorbesitzers ist er das letzte Mal vor ca. 20 Jahren gelaufen und wahrscheinlich genauso lange im Freien gestanden. Dass Starter und LiMa fehlen ist dabei nur ein Schönheitsfehler.

    ...aber wie gesagt, ich wollte eine Herausforderung. Im Luftfahrtzeug-Umfeld bedeutet das ein Auseinandernehmen bis auf die letzte Schraube, ein D-Check eben. :lol:

    Der Transport nach Österreich war schnell organisiert, zwei Wochen später war er (fast) bei mir. Ich musste ihn im Nachbarort bei meinem KFZ-Spenglermeister-Freund vom Tieflader heben lassen, weil er durch das lange Stehen in der Lenkung komplett verrostet war. An ein Bewegen schiebender Natur war nicht zu denken. Er bekam damit auf einer Palette einen Platz in einem Container und harrte der Dinge.

    Somit Aufgabe Nr. 1)
    Lenkung und Sitz restaurieren, damit ich mit meinen kleinen EKL15 überhaupt heim in meine Scheune abgeschleppt werden kann.

    Eicher ES201(+ ein bisserl 202), EKL15/II, ED310f, EM200L, EM200b, EM295g, EM300d, EM300

  • Weiter in meiner Vergangenheitbewältigung...

    Aufgabe Nr.1 - Lenkung und Sitz restaurieren

    Ich begann sowohl die Lenkung als auch die Restfragmente des Sitzes abzubauen und heimzuholen.

    Ein Tal der Tränen war das Lenkgetriebe mit der Lenksäule und dem Lenkrad.
    [Blockierte Grafik: https://picload.org/image/rwidccar/lenkung_1.jpg]

    Dass das Lenkrad nicht original ist, erkennt ein Blinder mit Krückstock.

    [Blockierte Grafik: https://picload.org/image/rwidccai/lenkung_2.jpg]
    Dass die Lenksäule verbogen und eingerissen ist, erst bei genauerer Betrachtung.

    Letztendlich offenbarte sich damit auch der Grund für die Lenkunfähigkeit.
    1) Die Kugellagerbuchse am oberen Ende der Lenksäule war nicht mehr vorhanden.
    2) weil jemand das evtl. reparieren wollte, wurde das obere Ende des Lenksäulenrohrs auf eine Tiefe von ca. 1,5 cm aufgerissen
    3) Das Gewinde zum Festschrauben des Lenkrades war abgenudelt. Die Kronenmutter drehte sich frei.
    4) Das falsche Lenkrad mit falschem Konus hat nur teilweise auf die Lenksäule gepasst und hat damit die Passfeder beleidigt.
    5) durch das aus Pkt 1 -4 resultierende viele Spiel am oberen Ende der Lenksäule wurde bei jedem Lenkversuch ein hohes Drehmoment auf das unten liegende Lenkungsgetriebe aufgebracht.
    6) Damit wurde das Lenksäulenrohr selbst leicht verbogen (wäre nicht so tragisch)
    7) Das obere Kugellager im Lenkungsgetriebe wurde ziemlich abgenutzt (Kugeln und Lagerschale).

    Das für mich verwunderliche war, dass ich die Vorderräder nach Abschmieren via Schmiernippel über die Schubstange per Hand relativ leicht bewegen konnte.

    Nach dem ersten Entrosten sah die Lenkung so aus...
    [Blockierte Grafik: https://picload.org/image/rwidccaw/lenkung_3.jpg]

    Dass ich dann noch viel Zeit, Hitze und leichte Schläge mit einem Fäustel benötigte, um den Lenkhebel von der Verzahnung zu lösen, ist eh selbstredend.

    Mit dem Entfernen der Vorspannfeder konnte ich auch die doch vorhandenen letzten Teile der Kugellagerbuchse entfernen.
    [Blockierte Grafik: https://picload.org/image/rwidccor/lenkung_4.jpg]

    Die Suche nach einer neuen Kugellagerbuchse bzw. Alternativen dazu (danke an dieser Stelle an die Infos aus dem Traktorhof!) führten mich zu einer Nachbaufirma, die ein (fast) passendes Teil für einen Fendt angeboten hat. Mit der Info über die leicht veränderten Abmessungen (guter Kundensupport!) war für mich klar, dass das Lenksäulenrohr neu gemacht werden muss. Kurz die Stangenware beim Metallhandel des Vertrauens besorgt, die adaptierte Länge errechnet, mit Feile und Schmirgelpapier behandelt, Überlaufloch gebort und fertig war das Ding.
    [Blockierte Grafik: https://picload.org/image/rwidccoa/lenkung_5.jpg]
    Das Bild zeigt das neue Lenksäulenrohr vor der Ablängung.

    Nach Grundierung sah das so aus...
    [Blockierte Grafik: https://picload.org/image/rwidccol/lenkung_6.jpg]

    Auf die Lenksäule musste ich ein kleineres Feingewinde raufschneiden lassen, da ich dazu (noch) kein Werkzeug hatte. Die Reste der Passfeder waren schnell draussen und Ersatz war auch kein Problem.

    Der Finger im Lenkungsgetriebe hat sich nach dem Öffnen überraschend gut dargestellt. Nicht so gut, wie gesagt, die obere Lagerschale.
    [Blockierte Grafik: https://picload.org/image/rwpidgor/lagerscheibe1.jpg]

    Die Rumpelbahn wurde mit einem Kugelfräser halbwegs geglättet, generell wurden neuen Kugeln beschafft. Der Wellendichtring war auch leicht zu bekommen.

    Nachdem alle möglichen Teile erneuert waren, kam der Zusammenbau und die Abdichtung des Lenkungsgetriebes (selbst angefertigte Papierdichtung und Dichtmasse). Nach Abwarten der Austrocknungszeit füllte ich das Getriebe mit Getriebeöl und freute mich über eine leichtgängige Lenkung.

    Am nächsten Tag war die Freude vorbei, als ich sah, dass das gesamte Getriebeöl über einen Haarriss im Getriebedeckel ausgeronnen war. Der Riss lag genau in der Innenrundung des Deckels und war vorher nicht zu sehen. Was zu erwähnen wäre... der Deckel wurde in der Vergangenheit bereits geschweißt. Die Schweißnähte ziehen sich sichtbar quer drüber.

    Daher kurzerhand Abbau des Deckels, Säuberung desselben, Ausfräden des Rissansatzes und Anwendung von flüssigem Metall (Kleber) zur großflächigen inneren und äußeren Abdichtung. Da musste Optik leider ein wenig zurückstecken. Das ist jetzt bereits mehrere Wochen her, das nachgefüllte Getriebeöl hat sich bisweilen aussen nicht mehr gezeigt. :)

    Das Sitzgestell hatte keine Verbindungsbügel mehr. Da halfen mir diverse Fotos aus den Netz und die Betriebsanleitung, um zu eruieren, wie diese ausgesehen hatten. Nach dem Entrosten ging es zum Schmied in der Nachbarortschaft, um die fehlenden Bügel anfertigen lassen zu können.
    Die Schmiernippel sind noch nicht erneuert worden, jedoch hat es für eine kurze Abschlepp-Aktion gereicht.
    [Blockierte Grafik: https://picload.org/image/rwidawdi/sitzgestell.jpg]

    Planmäßig nach einem Monat war ich soweit, dass ich Lenkung und Sitzgestell auf den Traktor aufbaue, damit er unter Begleitung meiner Vereinsbrüder heimgeschleppt werden konnte.
    [Blockierte Grafik: https://picload.org/image/rwidappa/stand20170728.jpg]

    Meilenstein 1 erreicht 8)

    Bis bald und beste Grüße,
    Sam

    Eicher ES201(+ ein bisserl 202), EKL15/II, ED310f, EM200L, EM200b, EM295g, EM300d, EM300

  • Vergangenheitsbewältigung nächster Teil...

    Aufgabe Nr. 2 - Entfernen Blech und Anbauteile

    Nach dem Abstellen meines EKL15 in meiner Scheune wurde gleich wieder die Lenkung und das Sitzgestell abgebaut und in meinen Werkstattkeller gebracht.

    Das Entfernen der Motorhaube ging leicht vonstatten. Schon im Vorfeld habe ich festgestellt, dass eine Stützstrebe innen abgerochen ist.
    [Blockierte Grafik: https://picload.org/image/rwpididr/haube1.jpg]
    Das Bid wurde noch im Container aufgenommen.
    Da werde ich mir was einfallen lassen müssen.

    Beim Abbau der Teile von der Motorhaube habe ich ein kleines Schildchen mit der Aufschrift BAYWA gefunden. Ist die Baywa mit unserem österreichischen Lagerhaus gleichzusetzen?

    Bei der Demontage der Elektrikteile sind mir wirklich sämtliche Schrauben abgerissen. Auch die Sitzbankdemontage am linken Kotflügel hat Schraubenteile hinterlassen. Aber soll nichts Ärgeres geschehen... :wink:

    Als nächstes waren die Trittplatten und das Bremsgestänge mit Pedalerie an der Reihe. Auch hier konnten Hitze, Rostlöser und leichte Gewalteinwirkungen wahre Wunder wirken. Leider gab es dabei einen Schraubenverlust. Ich habe es doch tatsächlich geschafft, eine M12-Schraube (Befestigung der Trittplatte am Achstrichter) mit einem Gabelschlüssel abzureissen. :evil:
    ...aber aufgeben tut man nur einen Brief...
    Nach Einsatz von Bohrer und Schneideisen passt wieder eine M12-Schraube rein.

    Die Demontage der Handbremse war auch keine Zauberei.

    Wichtig dabei für mich war und ist:
    *) Fotos vor und nach jedem Arbeitsschritt
    *) Kleinteile in Gruppen in kleine beschriftete Sackerl zwecks identifizierungs- und Ersetzungsmöglichkeit

    Damit war schon ein bisserl weniger Traktor da...
    [Blockierte Grafik: https://picload.org/image/rwidawdr/stand20170806.jpg]

    Meilenstein 2 erreicht 8)

    Beste Grüße,
    Sam

    Eicher ES201(+ ein bisserl 202), EKL15/II, ED310f, EM200L, EM200b, EM295g, EM300d, EM300

    Einmal editiert, zuletzt von Sam67 (1. September 2017 um 16:18)

  • Vergangenheitsbewältigung nächster Teil...

    Aufgabe Nr. 3 - Restaurierung Handbremse

    Der Eicher ist ein Rosthaufen! Das gilt für jede äußere Fläche desselben. Daher gilt immer nachstehende Herangehensweise.
    1) Grobreinigen
    2) Abbauen (evtl. mit Hitze)
    3) Mechanisches Entrosten
    4) Zerlegen in weitere Einzelteile
    5) Chemisches Entrosten
    6) Grundieren, damit man die Teile wieder vernünftig in die Hand nehmen kann :)

    So auch bei der Handbremse...
    [Blockierte Grafik: https://picload.org/image/rwpiagow/handbremse1.jpg]

    Vor der Demontage konnte ich schon feststellen, dass das Ding absolut fest saß. Sowohl der Knopf zur Entriegelung oben am Handgriff als auch der Entriegelungshebel selbst ließen sich nicht bewegen. Dass sich die Fußbremse auch nicht betätigen ließ, ist da nur am Rande zu bemerken.
    ...wie gesagt, ca. 20 Jahre Wind und Wetter.

    Wo ein Wille, da ein Weg. Alles ging runter. Das Entrosten machte richtig Spaß, da es immer wieder wie ein Wunder wirkte, wenn (mindestens) 62 Jahre altes Metall wieder den Weg zum Licht fand.
    [Blockierte Grafik: https://picload.org/image/rwpiaglr/handbremse2.jpg]

    Bei der Demontage der Handbremse fand ich unter dem Entriegelungsknopf den Rest der Druckfeder (ein 'Feder'-Gang). Damit konnte ich die Dimension bestimmen und einkaufen gehen.

    Mittlerweile ist die Handbremse vollständig grundiert und funktionsfähig. Sie liegt jetzt in meinem Keller und wartet neben den anderen aufbereiteten Teilen auf den Moment der Lackierung und Zusammenbau.

    Meilenstein 3 erreicht 8)

    Beste Grüße,
    Sam

    Eicher ES201(+ ein bisserl 202), EKL15/II, ED310f, EM200L, EM200b, EM295g, EM300d, EM300

    Einmal editiert, zuletzt von Sam67 (1. September 2017 um 16:19)

  • Zitat von RobertB

    Viel spass mit deinem Neuen :wink:

    Habe gerade herausgefunden das Eicher für den Österreichischen Markt den ELK 15 mit Warchalowski sd21 Motor ausgeliefert hat. :o

    Falsch.
    Die Eicher mit V2-Warchalowski sind EKL11/II, also mit Hurth G85B Getriebe.

    Thema Lenkgetriebe: Ich hätte noch eins gehabt...

    Viele Grüße

    Eicher EKL15/II
    Eicher 3085 mit FH Synchron
    Eicher 3???

    Machen wir uns nichts vor: Saugmotoren haben leider keine Turbolader...

  • Vergangenheitsbewältigung nächster Teil...

    Aufgabe Nr. 4 - Restaurierung Bremsen

    Die Aufgabe begann mit dem Abbau des Fußbremsgestänges und der Pedalerie. Auch hier viel Dreck und Rost..
    [Blockierte Grafik: https://picload.org/image/rwpiaaaw/bremse1.jpg]

    Auf der rechten Seite versuchte ich zuerst die beiden Bremspedale von der Welle runter zu bekommen. Das war jedoch nicht von Erfolg gekrönt.
    [Blockierte Grafik: https://picload.org/image/rwpiaaor/bremse2.jpg]

    Daher wurde die Taktik geändert und auf der linken Seite alles runtergenommen, damit die gesamte Bremswelle nach rechts rausgezogen werden konnte. Nach einer ersten mechanischen Entrostung und Einwirken eines Rostlösers sah es dann so aus...
    [Blockierte Grafik: https://picload.org/image/rwpiaaoi/bremse3.jpg]

    Weiteres chemisches Entrosten brachte dann wieder das schöne alte Eisen raus...
    [Blockierte Grafik: https://picload.org/image/rwpiaaol/bremse4.jpg]

    Mittlerweile sind auch diese Teile grundiert und zur weiteren Verarbeitung deponiert.

    Der Ausbau der Bremsbänder aus dem Gehäuse der Achstrichters war schon eine andere Klasse! Der Traktor wurde dazu unter dem Getriebe aufgebockt und zuerst einmal der linke Reifen entfernt. Auch hier galt ...Hitze, Rostlöser und Krafteinwirkung... :P
    [Blockierte Grafik: https://picload.org/image/rwidawda/stand20170813.jpg]

    Nach dem mechanischen Entrosten der Portalachse wurde das Getriebeöl abgelassen. Dabei fand ich eine Kugel und Teile einer Feder. Das machte mich nervös, ließ es jodoch noch auf sich beruhen. Die Schrauben wurden entfernt und die Portalachse runtergenommen.
    Der Anblick der Bremse erklärte mir, warum die Bremse nicht betätigt werden konnte...
    [Blockierte Grafik: https://picload.org/image/rwpialdw/lbr1.jpg]
    Wenn man genau hinschaut, sieht man innen drinnen auch noch ein Wespennest :o

    Das linke Bremsband mit Hebelwelle kam relativ leicht raus, die Säuberung des Bremsgehäuses rasch erledigt.
    [Blockierte Grafik: https://picload.org/image/rwpialar/lbr2.jpg]

    Das Gängigmachen der Hebelwelle am Bremsband war dann nochmal eine Herausforderung. Denn das war bombenfest verbacken. Doch was solls.. (Hitze, Rostlöser & leichte Gewalt ).
    [Blockierte Grafik: https://picload.org/image/rwpialaa/lbr3.jpg]

    Nachdem das links so prächtig funktioniert hatte, wollte ich das auf der rechten Seite genauso tun.
    Dazu unterlegte ich jedoch den gesamten Traktor mit Paletten und zurrte ihn fest, damit mir ja nichts in's Kippen kommt.
    Dann wurde noch schnell der linke Achstrichter mit einem Wagenheber aus dem Getriebegehäuse rausgehebelt und trocken abgelegt.
    Danach ging es dem rechten Reifen an's Leder. Das Ergebnis danach sah so aus...
    [Blockierte Grafik: https://picload.org/image/rwidawdl/stand20170820.jpg]

    Die rechte Portalachse war ebenfalls nach dem Entrosten schenll unten und trocken abgelegt. Der Zugang zum rechten Bremsband war frei.
    Optisch ja...
    [Blockierte Grafik: https://picload.org/image/rwpialal/rbr1.jpg]
    Technisch nein!

    Nach langem Tun bekam ich die Hebelwelle raus. Die war einfach verbogen (dazu habe ich vor zwei Wochen einen Eintrag im Traktorhof gemacht - Hilferuf!). Wie das Verbiegen geschehen konnte ist mir ein Rätsel. Ob da einmal ein Stock oder Stein im Weg stand?
    [Blockierte Grafik: https://picload.org/image/rwiddcra/hebelwelle_1.jpg]
    Hilfe ist auch schon im Anmarsch dank Mitglied 3085!! :bauer:

    ...und da stehe ich jetzt.

    Beste Grüße,
    Sam

    Eicher ES201(+ ein bisserl 202), EKL15/II, ED310f, EM200L, EM200b, EM295g, EM300d, EM300

    Einmal editiert, zuletzt von Sam67 (1. September 2017 um 21:47)

  • Hallo Robert,
    Danke für die Blumen!

    ...was ich ganz zu Beginn vergaß zu erwähnen...
    Ziel ist es, dass mein Eicher EKL15 im Frühjahr 2019 fit für die Oldtimer-Saison ist.
    Darauf ist mein Zeitplan ausgerichtet.

    Beste Grüße,
    Sam

    Eicher ES201(+ ein bisserl 202), EKL15/II, ED310f, EM200L, EM200b, EM295g, EM300d, EM300

  • Anmerkung von Sierra: Völlig unnötiges Vollzitat entfernt. Bitte künftig unterlassen. Danke.

    Würde mich auch interessieren, denn das Ergebnis sieht sehr vielversprechend aus.

    Da haste noch ordentlich Arbeit, an der Kiste. Kannste nur hoffen, dass nicht nochmehr "Überraschungen" ans Tageslicht kommen.


    Mfg Tobi

    „Der Bauer träumt – wenn doch oh Herr, mein Fendt ein guter Eicher wär!“

  • Schönen Sonntag Leute,
    gerne gebe ich meine Erfahrungen zum chemischen Entrosten weiter.

    im Mai dieses Jahres habe ich mir im Internet Informationen gesucht, wie man Rost entfernen kann.
    Dann habe ich zu experimentieren begonnen mit Hausmitteln wie 'das braune süße Getränk' :roll:, Zahnpasta und Zitronensäure.
    Letztes hat zu meinem Erstaunen wirklich gute Ergebnisse geliefert. Da ich jedoch nicht säckeweise Zitronen ausquetschen möchte, habe ich mir Zitronenpulver zugelegt und damit den Zitronensaft (und somit Zitronensäure) produziert.

    Mein Fazit:
    Für kleine bis mittelgroße Sachen, die man in eine Schüssel mit Zitronensaft reingeben kann, ist das eine gute Möglichkeit zur Rostentfernung.
    Bei größeren sperrigen Teilen ist das nicht anwendbar.

    Daher habe ich mir dafür auch Kaufprodukte angesehen. Da ich die großen Teile nicht eintauchen kann, musste eine Art Paste oder Gel der Lösungsansatz sein. Auch hier einmal im Web viele Videos angesehen und die 'Basis-Chemie' der Produkte durchgelesen. Nachdem ich da schon wusste, wie gut die Zitronensäure funktioniert, habe ich mir letztendlich zwei Produkte auf Zitronensäure (bzw. Carbonsäure als Übergruppenbezeichnung) in Gel-Ausprägung beschafft.

    Die zwei Produkte kamen jeweils in einer Kunststoffdose daher. Das Eine in einer braunen Grundfärbung, das Andere transparent.
    Beide Massen wurden mit einem Pinsel auf ein rostiges Teil aufgebracht und dann 24h gewartet.
    Beim braunen Produkt war es ein bisserl aufwändiger, da die Masse am Werkstück nicht trocken werden durfte. Daher hieß es immer wieder nachsehen und nachschmieren. Das transparente Produkt hat da keine Ansprüche gestellt.

    In den Anwendungsanleitungen stand, dass die Masse nach Ablauf der Einwirkzeit mit einem Hochdruckreiniger zu entfernen ist. Das habe ich das erste Mal auch so gemacht. Das Ergebnis der braunen Masse hat mich nicht so überzeugt gehabt. Die transparente Masse hat da bei mir wesentlich bessere Arbeit geleistet.

    Beim zweiten Einsatz der transparenten Masse habe ich nach Ablauf der Einwirkzeit einfach eine Eisenbürste und mein Waschbecken im Keller-WC genommen. Das Ergebnis hat mich ebenfalls überzeugt (siehe z.B. die Bilder der Fußbremse oben im Verlauf). ...und gezeigt, dass der Hochdruckwasserstrahl gar nicht so unbedingt sein muss.

    Mein Fazit:
    Das transparente Gel kann man auf jedes Werkstück raufkleistern und bleibt auch drauf. Nach einem Tag ist das Gel dunkelbraun und kann mit einer eisenbürste einfach abgerieben werden. Da das Gel natürlich abbaubar ist, tut es der Umwelt (Abflussrohr) auch nicht weh.
    Somit mein bevorzugtes Mittel für sperrige Teile.

    Das ist es im Großen und Ganzen.
    Gestern habe ich wieder eine Fuhre an Teilen der Zitrone übergeben. Weil ich wissen will, wie sich das braune Gel auf großer Fläche schlägt (zweite Chance), habe ich damit den Getriebedeckel eingegelt. Wenn es nix wird auch kein Problem. Dieses Teil möchte ich sowieso sandstrahlen lassen.

    @Tobi
    Danke für dein Mitgefühl, aber ich gehe vom Schlimmsten aus und freue mich, wenn es nicht ganz so hackedicht kommt.
    Außerdem...
    Was hätte ich sonst bis Frühjahr 2019 zu tun? :lol:

    Beste Grüße,
    Sam

    Eicher ES201(+ ein bisserl 202), EKL15/II, ED310f, EM200L, EM200b, EM295g, EM300d, EM300

  • Hallo Leute,
    gestern habe ich gegen Abend eine Bestandsaufnahme des Getriebes gemacht. Ich glaube, da kommt der nächste Kraftakt auf mich zu.
    Bei Ablassen des Getriebeöls kam zuerst eine volle Ladung Wasser raus, erst danach ein wenig Getriebeöl. Muss das Regenwasser der Jahre (bei defekter Manschette am Schalthebel) gewesen sein.

    Das Differenzialgetriebe schaut ja noch halbwegs passabel aus. Man sieht nur anhand des Rost genau, wo das Wasser aufgehört und der Rest Getriebeöl angefangen hat.
    [Blockierte Grafik: https://picload.org/image/rwwpdwpi/getriebe1.jpg]

    Nicht so schön sieht das Schaltgetriebe aus. Der erste Bllick über den Seitendeckel rein hat gezeigt, dass da zumindest ein Zahnrad mit halber Fläche steht.
    [Blockierte Grafik: https://picload.org/image/rwwpdwpw/getriebe2.jpg]

    Beim Blick nach hinten bin ich mir nicht so ganz sicher...
    [Blockierte Grafik: https://picload.org/image/rwwpdwwr/getriebe3.jpg]

    Nachdem ich den Deckel oben weggenommen habe, konnte ich die Sachlage auch von oben ansehen.
    [Blockierte Grafik: https://picload.org/image/rwwpagwr/getriebe4.jpg]
    Welcher Gang ist das?

    Im ganzen Vorbereiten zum Abschleppen hatte ich bemerkt, dass die Gänge R, 2 und 4 geschalten werden konnten. Die Gänge 1, 3 und 5 bekam ich nicht rein. Kann das mit dem defekten Zahnrad zusammenhängen?

    Beste Grüße,
    Sam

    Eicher ES201(+ ein bisserl 202), EKL15/II, ED310f, EM200L, EM200b, EM295g, EM300d, EM300

  • Wow, ein echter Enthusiast. :!:

    Mach nur weiter mit der Bebilderung/Erklärung deines Projektes. Ein echtes Motivationspapier :D

  • Moin,

    Zuerst bitte folgendes prüfen:
    Schaltstangen mit Schaltgabeln ausbauen und an Hauptwelle wackeln. Sicher sagen kann ich dir schon mal, dass das Gangrad von 4/5 Gang (Zähnezahl? Ich hab noch eins) definitiv Schrottreif ist, die Eingangswelle mit Verzahnung 5. Gang ist auch nicht schön. Du wirst auf jeden Fall das Getriebe zerlegen müssen, dazu müssen die Hinterachsen beide weg (vorher Tellerrad losschrauben). Anschließend kannst du die Hauptwelle nach lösen von drei M8er Schrauben nach hinten entnehmen.

    Viele Grüße

    Eicher EKL15/II
    Eicher 3085 mit FH Synchron
    Eicher 3???

    Machen wir uns nichts vor: Saugmotoren haben leider keine Turbolader...

  • Hallo 3085,
    das mit dem Getriebe zerlegen ist auch meine Einschätzung der Lage. Das Tellerrad-Losschrauben muss ich mir genauer ansehen. Da ich da noch unschlüssig über das Vorgehen bin, habe ich den rechten Achstrichter auch noch nicht abgezogen. Da steckt nach meinem Verständnis noch das Kugellager mit Verbindung zu Differenzial und Tellerrad drinnen.

    Ich hätte als nächsten Schritt das Differenzial abgestützt (irgendwas unterlegen) und dann den Achtrichter abgezogen. Damit hätte ich erwartet, dass ich das Differenzial mit Tellerrad aus dem Getriebegehäuse rausheben kann. Danach Demontage Tellerrad von Differenzial.
    Läuft das so nicht? :o

    Beste Grüße,
    Sam

    PS: Auf das Angebot mit den Zahnrädern komme ich sicherlich noch zurück.

    Eicher ES201(+ ein bisserl 202), EKL15/II, ED310f, EM200L, EM200b, EM295g, EM300d, EM300

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