..... so oder so ähnlich stand`s damals auf und im Prospekt des kleinen Puma`s. Was Anfang der 60er Jahre wohl doch stimmen sollte. Knapp 2 Liter Hubraum aus 2 Töpfen, 28 leistungsstarke, sparsame Pferdchen, ein Getriebe vom Spitzenhersteller. Und das alles auf 2,3m Länge und 1,2t Kampfgewicht. Klein, kompakt und doch ganz groß....
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Quelle:https://watzeels.nl/project-type/smalspoortrekkers/
Aber jetzt mal zum eigentlichen Grund des Threads;
Wie einige bestimmt mitbekommen haben, hat sich der User wink von seinem erst kürzlich erstandenen Scheunenfund (denke man darfs`so nennen) getrennt. Da er mich netterweise gefragt hat, ob ich Interesse hab, wurden wir uns nach ner kurzen Besichtigung recht schnell einig und der kleine kam eine Woche drauf dann in meine Obhut, was ihm anscheinend recht gut gefiel, da er sich gleich mal mit den anderen Raubtieren und Hubraumboliden aus Forstern angefreundet hat.
Hier mal der Urzustand, frisch vom Hänger gerollt
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Die erste Bestandsaufnahme folgte kurz darauf.
Fehlteile
Es fehlten augenscheinlich keine nicht wiederbeschaffbaren Teile
- Unterlenker
- Hubzylinder f. Heckhydr.
- Halter für Hubzylinder Heckhydr.
- Rückleuchten samt Halter
- Frontporta
-Riemenschutz am Motor/Lichtmaschine
und noch ettliche Kleinteile, welche aber auch kein Risiko darstellen sollten.
Das eigentliche Problem sind da eher die hinteren Felgen, sowie der linke Kotflügel.
In Christoph`s Thread kann man schon lesen, dass die originalen Felgen bis auf den Felgenstern nichtmehr zu gebrauchen sind, da sie total durchrostet sind. Zudem hat sich mal irgendwer am linken Kotflügel mit der Flex verirrt, anscheinend war der Schmalspur doch mal zu breit.
Was mir aber tierisch unter den Nägeln brannte, war der Zustand des Motors... er lief beim Kauf nicht, zudem stand er ja 15 (+) Jahre. Kurz darauf jedoch nach reinigen der Kraftstoffanlage, Filterwechsel und kurzem entlüften (ja die Handpumpe funktioniert und ist sogar dicht) dann aber die Gewissheit -> weißer Rauch im Hof und ein sanftes Eichertypisches klackern war zu vernehmen. Er lief und zu meinem erstaunen sehr sauber und leise, zumindest im Stand. Bei abgenommenen Ventildeckeln und angeschlossenem Öldruckmanometer dann noch eine zweite Gewissheit, Öldruck und Menge sollten ebenfalls passen. Nur der Rauch störte, das Problem war aber nach dem Ausbau der Einspritzdüsen recht schnell gefunden:
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Die Einstellplättchen hatten sich verdünnisiert, bzw. bezweifle ich, dass das nur Plättchen waren. Im diesem Zuge wurden die Düsenstöcke dann komplett zerlegt und durften ne halbe Stunde im Ultraschallbad schwimmen. Bei den Düsen selbst wurde kurzer Prozess gemacht, alt raus neu rein. Es waren noch Kugelfischer Düsen verbaut, was dann das etwaiige Alter vermuten lässt. Die neuen Düsen (BOSCH DN0SD137) liegen schon bereit, ich komme aber aktuell nicht zum Abdrücken/Einstellen.
Da ja die Düsen eh ausgebaut waren, hatte ich freie Bahn für den Kompressionstest. Also Koffer aus dem Schrank geholt, Düsenlöcher gereinigt und Sitze überprüft, Adapter mit Kupferring eingesetzt, Spannpratze drauf und... halt. Es wäre evtl. sinnvoll, das Ventilspiel noch zu kontrollieren. Also diese auf 0,15 eingestellt, dabei noch bemerkt das an einem Kipphebel die Passscheibe samt Sicherungsring fehlte. Diese auch gleich aus dem Teilelager geholt und verbaut. Nun die Stunde der Wahrheit
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26 bar auf beiden Töpfen, kalt. Ein erleichtertes seufzen war von allen anwesenden Personen zu vernehmen. Immerhin eine Baustelle die nicht allzu Zeitintensiv werden sollte. Außer einem großen Kosmetik- und Wartungsprogramm sollte der Motor vorerst nichts bekommen.
Aber bevor es hier weiter geht, musste als aller erstes mal der Schandfleck schlechthin verschwinden...der selbst zusammengebruzelte Haufen Sch***e... alias Fronthydraulik bzw. Vorderachskiller. Dazu aber später mehr.
Nach ner halben Stunde Flex und Vorschlaghammer sah der kleine dann wieder nach Schmalspur aus
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Die Hydraulikpumpe samt Leitungen und Bedienkonsole wurde ebenfalls gleich demontiert und ins Lager verbannt.
Weiter gehen wirds demnächst mit der kompletten Vorderachse, so arbeiten wir uns dann Stück für Stück von vorne nach hinten durch.
Bis dahin
Mfg Tobi