R324S Kühlsystem läuft heiß

  • Hallo liebe Traktorhofgemeinde,

    Ich lese hier schon seit längerem sehr interessiert mit. Ein wirklich tolles und nützliches Forum.

    Ich habe folgendes Problem mit meinem R324S .
    Leider haben alle ähnlichen Themen hier im Forum nicht zur Lösung beigetragen und ich bin wirklich Ratlos. Mein R217 S bleibt dagegen immer cool.

    Der Motor hat neue Kolben, Büchsen etc bekommen, neu wurde ebenfalls der Kopf geplant. Und das Kühlsystem gereinigt und eine neue WaPu eingebaut.

    Leider läuft die Kiste immer noch heiß. Nach ca10 Minuten im Standgas fängt sie an zu kochen, auch der kühler ist komplett heiß. Kein Thermostat mehr drin. Was könnte das Problem sein?
    P.s. Er startet schlecht trotz neuer 12 Volt Glühanlage.

    Viele Grüße
    Simon- Raphael

    Macht der Bauer einmal schlapp, braucht er einen Hanomag

    R217S mit Mähwerk, Kabine und Hydraulik - fertig
    R442 Brillant - fertig, aber noch nicht eingefahren :wink:

    Pflegebeteiligung an nem MF35

    Krone ZK 80

  • Wie siehts bei deiner Einspritzanlage aus? Wurde da mal etwas gemacht? Wenn die Pumpe nicht richtig eingestellt ist und die Düsen schlecht sind, dann ist ein schlechtes Anlaufen vorprogrammiert...

  • Hallo Raphael,

    Du schreibst, dass Kühlsystem wurde gereinigt. Was wurde denn da gemacht? Hast Du das selber gemacht, warst Du dabei oder hast Du Dir das sagen lassen?

    Kesselsteinentferner vom Aldi oder ordentlich Essigessenz, das schön hochkonzentriert mit warmem Wasser ins Kühlsystem, wirkt schon ganz gut! Einfach mal drin lassen (Achtung bei den momentanen Temperaturen, Du hast keinen Frostschutz!) , Thermostat entfernen und Schlepper ab und an mal etwas laufen lassen. Nach 2 Tagen nochmal neues Zeug ansetzen auffüllen, nochmal etwas wirken lassen. Dann ablassen und gut nachspülen. Obwohl der Kesselstein ja (auf-)gelöst wird, wirst Du beim Ablassen der Mixtur viele kleine grau-weiße "Splitterchen" finden, so wie Lachstückchen.
    Dann einfach Kühlsystem wieder vorschriftsmäßig befüllen und gucken, ob das Problem gelöst ist.

    Das nach 10 Minuten im Standgas der Kühler kocht kann ja fast nicht sein, oder hast Du nur 2 Liter Wasser drin???

    Wo am Motorblock sitzt denn beim R324 der Temperaturfühler, und was das Anzeigeinstrument?

    Fendt F20GH 1952; Fahr D90H 1956

  • Ohhh vielen lieben Dank für die schnellen Antworten. Ich habe mal so Kesselsteinreiniger drin gehabt. Aber grad mal vielleicht n Viertel Tag.
    Ne ne ist genug Wasser drin. Vielleicht ist es auch ne halbe Stunde, aufjedenfall sehr fix.
    Mir fehlt leider dieses "Luftleitblech" was vor dem Kühler in Richtung Propeller sitzt, kann das solche Auswirkungen haben?
    Und ja die Düsen sind glaube ich nicht mehr die Besten, werde mal neue bestellen. Wahrscheinlich hat er auch deswegen kaum Leistung und reagiert so lethargisch.

    Ja gemessen habe ich die Temperatur am Kühler noch nicht, könnte ihn lediglich noch nicht mal anfassen so heiß war er.

    Werde euch auf dem laufenden halten, er soll doch hoffentlich bald soweit sein das Lack. Drauf kommt.

    Viele Grüße
    Simon- Raphael

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    Krone ZK 80

  • Düsen sind total wichtig...hatte das selber bei meinem Granit 501E festgestellt. Der lief mit neuen Düsen wesentlich besser und ist viel leistungsstärker. Musst die aber abdrücken lassen...Die Düseneinsätze weichen teilweise ab. Ich mache das Thema selber. Neulich hatte ich für den Robust 901 neue Düseneinsätze gekauft, davon waren von den 6 2 Stück weit über den Soll-Öffnungsdruck...

  • Hallo Raphael,

    das Fehlen des Luftleitbleches dürfte nicht die von Dir beschriebenen Auswirkungen haben, klar, da geht einiges an Volumenstrom der Luft verloren, aber nicht soviel, dass der Bock Dir im Standgas "wegkocht".
    Wenn Du sagst, der Kühler wird so heiss, dass Du ihn nicht mal anfassen konntest, sind wir vom "Kochen" noch weit weg! Ich glaube, wenn Wasser 60° hat dann packt da von uns keine gerne mehr rein. Man verschätzt sich da schnell!
    Was ich noch nicht so ganz verstehe, Du schreibst, die Maschine fängt an zu kochen, und auch der Kühler wird so heiß, dass man ihn nicht mehr anfassen kann. Wo kocht es denn? Oder ist das Deine subjektive Einschätzung, weil die Kiste "gefühlt" sehr warm wird?

    Fendt F20GH 1952; Fahr D90H 1956

    • Offizieller Beitrag

    Das mit dem Lack vergiß mal ganz schnell wieder. Wie mir scheint, ist technisch einiges im Argen. Nicht nur beim Traktor, auch bei Dir! Das ist nicht böse gemeint, es soll Dich auf den Boden der Tatsachen holen, damit Du nicht unnötig Geld versenkst. Frickeln war gestern, jetzt bist Du im Traktorhof. :mrgreen:

    Wenn Du an dem Ding Freude haben willst, kommst Du nicht drumrum, technisch präzise zu arbeiten und Dir einiges an Kenntnissen anzueignen, und auch an Ausrüstung.

    Bevor wir hier weiterrätseln, laß die Düsen abdrücken, miß die Kompression und die Temperaturen am Kühler. Düsen kannst Du ohne Prüfgerät nicht selber "tauschen".

    Gruß
    Michael

  • Er ist mir schon über gekocht. Deswegen schrieb ich kochen. F20GH.

    Danke für den nett gemeinten Tipp. Ich habe Maschinenbau studiert ganz unbedarft bin ich also nicht.
    Nein ich fasse es aber nicht böse auf Sierra. :)
    Der Kopf wurde geplant, zum Thema präzise.

    Die Alten sind so schlecht habe ich beim Ausbau gerade festgestellt, dass sie nicht mehr zerstäuben sondern sichtbar "pissen"...

    Die Düsen werde ich die Tage beim Boschdienst meines Vertrauens abdrücken lassen, wenn neue drin sind, die Kompression habe ich schon geprüft, selbige liegt bei 27/27/29 bar. Ich denke ist somit soweit im grünen Bereich für den D21 Motor.
    Selbst mein D14 mit 24/25 bar steht deutlich schlechter im Futter, allerdings habe ich den Motor auch noch nicht angefasst. Und der rennt :-DDD

    Viele Grüße
    Simon- Raphael

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  • Ich weiß, was Du geschrieben hast, Raphael.
    Und Du bist hier auch nicht der Einzige, der Maschinenbau studiert hat. ;)
    Dann sind Dir ja auch Begriffe wie Thermodynamik, Adiabatengleichung und isentrope Zustandsänderung nicht fremd ... .
    Wie soll denn der R324 im Standgas soviel Verlustwärme erzeugen können, um eine von Dir noch zu definierende Menge Wasser oder Kühlflüssigkeit binnen Minuten zum Kochen zu bringen?

    Du weißt doch, dem Ingenieur ist nichts zu schwör. ;)

    Fendt F20GH 1952; Fahr D90H 1956

    • Offizieller Beitrag

    moin,

    hast du den richtigen Deckel auf dem Kühler drauf?
    Hast du den Schlepper schon länger? Also auch schon vor der Motorüberholung gefahren und die Temperatur beobachtet?

    Der "Trichter" am Kühler verändert den Wirkungsgrad um zweistellige Prozentsätze! Kochen dürfte der Motor jedoch trotzdem nicht.

    Dass pissende Düsen die Temperaturen verursachen halte ich ebenfalls für unwahrscheinlich. Weitaus der größte Einfluss auf "unerwünschte" Hitze hat die Reibung im Motor. Von dort ist der Weg nicht mehr weit zu den erneuerten Teilen.
    Passen die Kolben richtig? Wie sind die neuen Kolbenringe maßtechnisch? Sind die Kolbenbolzen neu?

    mfg
    GTfan

  • Ja, das mit der unerwünschten Hitze durch Reibung habe ich mir auch schon gedacht, denn leider habe nicht ich die Kolben und Büchsen getauscht sondern der Vorbesitzer. Da kann ich leider nur nach den Rechnungen gehen, von daher müssten die Teile vom Firlbeck passen. Aber nichts genaues weiß man nicht über die Teile. Dass sie neu sind habe ich aber gesehen als der Kopf runter war. Allerdings, wenn die so stark reiben, müssten sie eigentlich fressen meiner Auffassung nach?!

    Ach, sry F20GH, so war das nicht gemeint mit dem überkochen. Nur in Bezug auf die 60Grad.
    Das mit der Verlustwärme ist nicht logisch. Schon klar, es ist auch eher Halbgas denn Standgas. :)


    Werde erstmal wie Sierra anfänglich schrieb nochmal das gesamte System reinigen und dann hoffen.

    Danke schön schonmal, für eure guten Ratschläge. Werde jetzt mit dem Kühlsystem beginnen. Hach, bei meinem Käfer luftgekühlt ist alles einfacher :P

    Viele Grüße
    Simon- Raphael

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    Krone ZK 80

  • :D :D

    Immer hin schon der "gute" drei Zylinder und nicht die alte "Hardcore" Maschine aus dem abgeschnittenen 4 Zylinder.......... :-D:-D .... Naja ok, 6Pötte wäre noch edler aber bei den Baujahren hat Hanomag doch lieber auf viel Hubraum auf 4 Pötte gesetzt (D57)

    Viele Grüße
    Simon- Raphael

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    Krone ZK 80

  • Hallo,

    Nur zum Verständnis: Kocht Dein Motor jetzt nach besagter Laufzeit (ca. 90 bis 100 Grad) oder wird er um die 60 Grad warm?

    Bei 60 Grad sehe ich kein Problem.

    Ist das Thermostat in Ordnung? Könnte verschlossen sein und den großen Kühlkreislauf nicht freigeben.

    Gruß Gordon

    • Offizieller Beitrag

    Och, Gordon, lies doch erstmal, bevor Du wild rumpostest.

    Er hat den Thermostat ausgebaut und die Temperatur hat er (noch) nicht gemessen. Kochen war gefühlt und die 60° kamen als Frage von F20GH.

    Raphael: Mit dem 3. Zylinder wollte ich das dort ebenfalls existente Wärmeproblem beim luftgekühlten Käfermotor ansprechen. ;)

    Gruß
    Michael

    • Offizieller Beitrag

    moin,

    das mit dem Einspritzzeitpunkt stimmt zweifellos!
    Pissende Düsen sind haben weniger Auswirkungen, meist erkennt man sie an einer eher blauen Abgasfahne des Schleppers. Gerade die Wirbelkammermotoren. Pissende Düsen öffnen ja in der Regel zu früh und zerstäuben nicht richtig. Dadurch ist die Flammfront deutlich bei der Ausbreitung gehemmt, die richtige Entzündung findet auch später statt als bei richtiger Zerstäubung.
    Aber längst nicht so gut wie mit vernünftigen Düsen.

    mfG
    GTfan

  • Der hat noch einen Vorkammermotor...Wirbelkammer gabs erst mit dem Granit 500...Wie du schon sagst, wenn sie zu früh öffnen, kann kein ordentlicher Druck aufgebaut werden. Kann so weit kommen, dass das Loch in den Brennraum durch die schlechte Zerstäubung und resultierende schlechte Verbrennung zurußt. War bei meinem Granit 501E so...da war eine Düse so schlecht, dass der praktisch durch die geschlossene Öffnung in die Wirbelkammer nur noch effektiv auf 2 Zylindern lief...

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