Anhängerkugel an Eicher KöTi II (51er Baureihe/1974)

  • Um es gleich vorweg zu sagen: Ich möchte hier NICHT eine weitere unendliche "Besserwessi" Diskussion über AHK's an Traktoren und deren Zulassung eröffenen, sondern einfach klar fragen:

    Hallo Leute,

    ich möchte gerne meinen Eicher Königstiger II (3351, also Baujahre um 1970 herum, 51er Baureihe) mit einer Anhängerkupplung ausstatten und bin da schon länger am recherchieren (Ackerschiene, Heckkreuz am Dreipunkt, Verdrehsicherung usw. kenne ich alles).

    Frage: Hat hier jemand Praxiserfahrungen zur konkreten Bauart des Traktors, wie man so einen Kugelbolzen unterhalb der Zapfwelle mit einem Flansch montieren kann? Das hatte ich an meinem kleinen Deutz. Bei den größeren Traktoren scheint mir dann der mögliche Einschlagwinkel Zugfahrzeug - Anhänger sehr begrenzt zu sein, da der Kugelbolzen ja tief zwischen den Unterlenkern und Hinterrädern sitzt. Die Haltevorrichtung für das Zugmaul ist wiederum sehr hoch angesetzt, so dass man das Zugmaul nicht durch ein "Anhängerbolzen-Flansch" auswechseln kann.

    Danke für jeden sachdienlichen Rat und
    Grüße
    von Johannes

  • Es gibt da durchaus eine Möglichkeit, dafür benötigst du ein Zugpendel. Dieses kannst du nach Absprache mit einer Prüforganisation nach hinten verlängern (dazu ist nur ein dicker Flachstahl notwendig), auf dem der Kugelkopf montiert wird.

    Hab ich schon öfter gesehen, funktioniert astrein und ist sogar Rechtskonform, zumindest wenn alles eingetragen sein sollte.

    Viele Grüße

    Eicher EKL15/II
    Eicher 3085 mit FH Synchron
    Eicher 3???

    Machen wir uns nichts vor: Saugmotoren haben leider keine Turbolader...

  • Vielen Dank für Deine rasche Antwort!
    Nun kommt leider die alles entscheidende Rückfrage: Woran/wie befestigen!?

    Ich gestehe offen, dass ich schon oft unter meinem Traktor gelegen habe, aber meist weiter vorne, wo Kupplungs-, Zapfwellenkupplungs- und Bremsgestänge sind. Aber von der Untersicht bei Differential, Unterlenkeraufhängung und Zapfwelle habe ich grad keine Details in Erinerung, außer, dass da keine abgeplanten Flächen samt Schraubenlöchern im Grauguss wären. Die Montage eines Zugpendels hat man da wohl so ohne Weiteres nicht vorgesehen.

    Man ist ja immer wieder erstaunt, in welchen Zusammenhang sich "das Eine" selbst mit der Montage von Zugpendeln in Zusammenhang bringen lässt. Das muss ich dann grad auch noch zum Besten geben ;)
    http://fergy-farm.de/media/image/th…ein_720x600.jpg
    Man wills echt nicht glauben ...

    (Wahrscheinlich krieg ich jetzt den Beitrag gestrichen.)

    Grüße und Dank
    Johannes

  • Genau so was in die Richtung.
    Dein Hinterachsgehäuse, sowie Getriebegehäuse haben bereits die Bohrungen vorgesehen. Leg dich am Besten mal drunter und schau mal genau nach.

    Viele Grüße

    Eicher EKL15/II
    Eicher 3085 mit FH Synchron
    Eicher 3???

    Machen wir uns nichts vor: Saugmotoren haben leider keine Turbolader...

  • So, da bin ich wieder,
    bin gestern Abend bei leichten Minusgraden raus zum Schätzchen in die Scheune und hab ihm mal von unten abgelichtet. Und voilà:
    Tatsächlich Vorbereitungen für die Montage eines Zugpendels gefunden! Sieht meines Erachtens übrigens von unten recht propper aus, dafür, dass er doch schwer ölt und so "richtig unten" man ja kaum den Dampfstrahler hin bekommt!

    Montagevorbereitung für Zugpendel an Eicher Baureihe 51 (Ähh, hatte vergessen der Kamera zu sagen, dass sie auf das Eicher-Antrazith achten soll ;)

    [Blockierte Grafik: http://www.pbase.com/jweitzel/image/164681248/original.jpg]

    Für solche Schraubenlöcher muss ja innen noch 'ne Masse an Grauguss-Material vorgesehen sein, wenn die für die Anhängelast von 3.5 to zugelassen sind. Hoffentlich sind da schon/noch Gewinde geschnitten:

    [Blockierte Grafik: http://www.pbase.com/jweitzel/image/164681249/original.jpg]

    Ein massives Stück Flachstahl mit den 4 Befestigungslöchern und am andern Ende eine Bohrung für den Anhängebolzen sollte dann allemal TÜV-fähig sein. Wackelkonstruktion an der Ackerschiene ade!

    Grüße von Johannes

  • Das sind nicht die einzigen, unterm Schaltgetriebe gibt es auch noch eine Aufnahme. Die wirst du für 3,5 Tonnen aber eher nicht brauchen.

    Wichtig: In den Sacklöchern ist bereits Gewinde eingeschnitten, das ist aber zöllig... Im Zweifelsfall bestell dir die Schrauben dafür nach ETL bei Eicher, die wären dann passend.

    Viele Grüße

    Eicher EKL15/II
    Eicher 3085 mit FH Synchron
    Eicher 3???

    Machen wir uns nichts vor: Saugmotoren haben leider keine Turbolader...

  • Zitat von 3085

    Wichtig: In den Sacklöchern ist bereits Gewinde eingeschnitten, das ist aber zöllig... Im Zweifelsfall bestell dir die Schrauben dafür nach ETL bei Eicher, die wären dann passend.

    Das ist ja abgefahren, zöllige Schrauben! Ich hatte schon über Eigenbau und 10.9 Schrauben in metrisch nachgedacht... Bei meinem hat der Getriebeblock übrigens ein französisches Typenschild von massey ferguson ich glaub in Lyon. Und nun noch Zoll-Schrauben! Eicher war halt schon immer weltmännisch!

    Ich hoffe, die Gewinde müssen nicht nachgeschnitten werden, bzw. dass dann der LaMa sowas hat.

    Das war jetzt ne sehr wertvolle Info. Danke!

    Johannes

  • Ist normal mit den zölligen Schrauben bei der Baureihe, weil wie du schon festgestellt hast, das Getriebe von MF kommt. Dein Schlepper kommt aus der "Fusionsphase" von Eicher.

    Normal hat ein guter Lama sowas da, Zollschrauben sind gang und gebe an Schleppern, die nicht aus Deutschland kommen.

    Mfg Tobi

    „Der Bauer träumt – wenn doch oh Herr, mein Fendt ein guter Eicher wär!“

  • Bei meinen Güldner ist nun auch die Frage unten eine Zuganhängung anzuschrauben oder eine Anhängung in die Zugmaulschiene machen zu lassen.
    Bin gerade dabei mit der Fa. Dübbert das zu klären.

    Selber wäre mir wenn möglich die Zugmauschienen Lösung lieber denn es kann schnell abgebaut werden und auch in der Höhe verstellt.

    Wo alledings während des Hängerbetriebes die Unterlenker bleiben sollen ist mir noch nicht ganz klar?

    Da für Güldner sowas bisher nicht hergestellt wurde für mich ein Risiko
    https://duebbert-maschinenelemente.jimdo.com/k-50-anh%C3%A4ngerkupplungen/

  • Sorry ich denke es gehört hier rein

    Jetzt hab ich ein Problem, die Fa. Dübbert kann nicht liefern :mrgreen:
    Am 9.5.18 bestellt
    Die Lieferzeit wird ca. 6 - 8 Wochen in betragen
    Leider ist der voran gegangene Versuch eine Zulassung für Ihre Zugeinrichtung zu bekommen leider fehlgeschlagen.
    https://duebbert-maschinenelemente.jimdo.com/k-50-anh%C3%A4ngerkupplungen/

    Nun muß ich doch mit dem aufgeschraubten Kugelkopf fahren, wo viel sagen das geht nicht :mrgreen:

  • Hallo zusammen,

    ich belebe das Thema mit der Frage: Wenn ich mir von einem Metallbaubetrieb eine Aufnahme für einen Kugelkopf schweißen lasse,

    brauche ich irgendeinen Nachweis über die Stabilität? Falls ich kontrolliert werde!

    V.G. Stephan

    Grüner Daumen :bauer:

    Eicher G 280 (endlich zugelassen, weiterhin in Arbeit),

    Hakorette Einachsergespann (mit Straßenzulassung)

  • Moin Stephan,

    die Aufnahme wäre abnahmepflichtig. Ein selbstgebautes Konstrukt wird dir wahrscheinlich aber niemand abnehmen. Theoretisch könntest du die Aufnahme berechnen lassen, das wäre aber sicherlich sehr sehr aufwendig.

    Die Frage ist ob das überhaupt jemandem auffällt wenn du angehalten wirst. Viel schlimmer ist es wenn was passiert.

    Mein Kumpel hat sich so eine Aufnahme von einem Metall Fachbetrieb schweissen lassen. Bei einem unserer Traktortrips ist diese Aufnahme gebrochen, der angehängte Bauwagen schoss quer über die Strasse und dann über einen Fahrradweg ins Feld. Mein Kumpel war leichenblass. Gut das keinem was passiert ist. In der Metallfirma wollte niemand was dazu sagen.

    Dann ist mir die Kugel in der starr gestellten Ackerschiene der Hydraulik doch lieber.

    Gruss

    Ralf

  • Die Sache ist (haftungs-)rechtlich recht kompliziert und garnicht einfach, da ersteinmal nur eine Kugel per originalem Auslieferungszustand des Traktors eingetragen und abgesegnet ist und nachträglich eine Kugel egal an welchem beweglichen oder festgesetzten Teil (zB Ackerschiene) nicht zulässig. Oft wird von "Laien" auch nicht erkannt, dass Ackerschienen bei den alten Schätzchen keine negativen Deichsellasten halten können und einfach hochgehoben werden.

    Soweit ich weiß kann ein echter Fachbetrieb sehr wohl eine abnahmefähige Konstruktion anfertigen und eine (Betriebs-?)Nummer einschlagen. Im Falle der Nutzung der Anschraubfläche für das Zugpendel wie bei meinem Traktor ist die Konstruktion denkbar einfach und ist nur geschraubt. (Platte, die unter das Differential geschraubt wird und nach hinten bis unter das Zugmaul reicht. Da drin eine satte Bohrung, die den Kugelkopf geschraubt aufnimmt.)

    Im Netz gibt es sehr solide Konstruktionen für den Anbau am Dreipunkt (man kann die Hebearme des Dreipunkt an den Achstrichtern fixieren gegen neg. Deichsellast). Die nutze ich auch. Aber alle sind nicht für den Straßenverkehr zugelassen, nur zum "Rangieren".

    Grüße von Johannes

  • Hallo zusammen,

    ich möchte den Kugelkopf so befestigen wie das Zugmaul (an der Zugmaulschiene mit zwei Bolzen)! Nach welchen Kriterien wird die Abnahmefähigkeit ermittelt?

    V.G. Stephan

    Grüner Daumen :bauer:

    Eicher G 280 (endlich zugelassen, weiterhin in Arbeit),

    Hakorette Einachsergespann (mit Straßenzulassung)

  • Da kannst Du nur einen TÜV-Angestellten fragen, nehme ich an. Sicher muss ein Nachweis über die Festigkeit jedes der verwendeten Stähle geführt werden, und immer wenn geschweißt wird, muss der Schweißer zertifiziert sein und seinen "Johann" drauf geben.

    Es gibt Fachfirmen im Internet, wie zum Beispiel die hier . Mache Dir klar, dass bei "Experimenten" im Falle eines Unfalles mit Anhänger als erstes die Zulassung der Anhängevorrichtung hinterfragt wird.

    Grüße von Johannes

  • Hallo zusammen,

    ich hole das Thema nochmal hervor:

    Welche Stärke sollte der Flachstahl für den Kugelkopf haben, wenn ich ihn unter dem Diff befestige?

    Das Getriebe ist ein ZF A 208 Bj. 1961

    V.G. Stephan

    Grüner Daumen :bauer:

    Eicher G 280 (endlich zugelassen, weiterhin in Arbeit),

    Hakorette Einachsergespann (mit Straßenzulassung)

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