Frontzapfwelle am Eicher EM 300?

  • Hallo allerseits,
    da Ich nun günstig an eine Nachbau Fronthydraulik für meinen EM 300 gekommen bin (ähnelt der Version von Eicher Ganacker),
    stellt sich mir nun die Frage wie das denn damals angedacht war von den Eicher Konstrukteuren.
    Gab es jemals Eicher dieser Baureihe mit einer Frontzapfwelle?
    Wenn ja, hat jemand zufällig auch Bilder davon?
    Und wo wird diese dann angeflanscht?

    Falls es sowas nicht gegeben haben sollte, stellt sich mir nun die Frage wie Ich sowas trotzdem realisieren könnte.
    Vorne, hinter dem Loch der Motorhaube, ist ja diese Aufnahme für die Anwerfkurbel.
    Hier könnnte Ich mir jedenfalls vorstellen, dass das ganze funktionieren könnte. jedoch fehlt dann gänzlich eine Abschaltung der späteren Zapfwelle, da diese Welle ja immer syncron mit dem Motor dreht.
    Auch habe Ich hier keinen Drehzahlmesser, um herauszufinden wie schnell das ganze denn dreht.
    Generell habe Ich mich schon über Hydraulisch angetriebene Motoren mit Zapfwellenstummel eingelesen, was jedoch meiner Einschätzung nach, nicht zur Leistung der originalen Hydraulikpumpe des Eichers, noch zur gescheiten Leistungsabgabe passt.

    Welche Geräte Ich da jetzt anhängen würde weiß ich nicht, aber generell, die Kombination Fronthydraulik + FRONTZAPFWELLE + Umkehrgetriebe (Was Ich hier noch vom Unimog liegen habe) macht mich schon an.

    Mal wieder Fragen über Fragen, aber hier wird meistens schnell und kompetent geholfen!
    Vielen Dank im voraus

    MfG
    Stefan

  • Es gab seinerzeit von Eicher eine Frontzapfwelle, diese taucht ab und an mal im Prospekt auf. Vermutlich wird es jedoch fast dabei geblieben sein, eine originale FZ habe ich noch nie gesehen. Auch die originale FH ist sehr sehr selten, da findet sich vielleicht alle Schaltjahr mal eine.
    Du kannst natürlich etwas "basteln", Zapfwellengetriebe und Kupplungen gibt es auf dem After Sales Markt in allen denkbaren Varianten. Wichtig zu wissen ist vielleicht, dass die FZ immer gegen den Uhrzeigersinn dreht, also falschrum läuft!

    Die hydraulische Lösung kannst du hingegen vergessen. Das macht weder die Pumpe, noch der Pumpenantrieb im A200 mit.

    Viele Grüße

    Eicher EKL15/II
    Eicher 3085 mit FH Synchron
    Eicher 3???

    Machen wir uns nichts vor: Saugmotoren haben leider keine Turbolader...

  • Zuerst Danke für die Antwort!
    Dass die Frontzapfwelle in gleicher Richtung wie die Heckzapfwelle läuft, also somit für die meisten normalen ANbaugeräte "falsch herum", war mir klar. Deshalb ja die Betonung auf Umkehrgetriebe.
    Kann man auf den Prospekten erkennen, wo diese FZW angeflanscht ist?
    Nur damit Ich weiß ob Ich auf dem richtigen Weg (Anflanschng an Motorwelle, wo die Ankurbelaufnahme sitzt) bin.
    Bzw hast du diese Prospekte und könntest solche Bilder mal einscannen?
    Google ergebnisse brachten mich seither leider garnicht weiter...
    Also ist die Hydraulische Zapfwelle (Wie Ich schon geahnt hatte) dann wohl auch keine Alternative...
    MfG
    Für Anregungen oder Tipps bin ich dankbar!!

  • Du siehst auf den Prospektbildern nur einen Frontbinder. Alle Details bleiben also im Verborgenen.
    Möglich ist es, da was von der 3000er Serie zu kupfern, diese hatten vorne eine andere Riemenscheibe, welche die sogenannte "Kraftabgabe vorne" ermöglichte. Alles via Eicher Ganacker erhältlich.

    Viele Grüße

    Eicher EKL15/II
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  • Hallo Stefan,
    interessante Idee. Bedenke in jedem Fall mindestens 2 Sachen. Erstens muss die Drehzahl runter - geschätzt (3,5 bis 4):1, wenn du bei Motornenndrehzahl auf 540min-1 kommen willst. Dieses Getriebe sollte zumindest über einen Schieberadmechanismus verfügen, um die Zapfwelle an/aus schalten zu können. Zweitens muss zwischen Kurbelwelle und Zapfwellengetriebe unbedingt eine Kupplung um das Getriebe schalten zu können und aus Sicherheitsaspekten (um den Motor zu schützen) vielleicht noch eine Rutschkupplung. Es gibt auch so tolle Ölkupplungen, da hättest du 2 in eins, dazu noch nen Sanftanlauf.
    Viel Spaß bei dem Projekt!

    Gruß, Stefan

    "Kind vom Bauernhof braucht nen Trecker"

    Bungartz & Peschke T8VW

    Bungartz & Peschke T8DA/S
    Bungartz T6
    Bungartz F6

  • Danke für die Antworten!
    Ich werde mir mal das System an der 3000er Serie genauer anschauen und dann auch mit Eicher Ganacker telefonieren. Mal schauen was die beitragen können.
    So dann mal wieder auf zur Recherche :D
    Und so ne Ölkupplung werde ich mir auch mal anschauen. Hab ich nämlich noch nie gehört.
    MfG

  • Da muss kein Schieberad rein, die FZ Getriebe haben nur eine Übersetzung (i=2 od. i=3,7, Achtung: Nenndrehzahlabhängig!). Zur Schaltung wird eine Magnetkupplung verwendet, das war es.

    Viele Grüße

    Eicher EKL15/II
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    Machen wir uns nichts vor: Saugmotoren haben leider keine Turbolader...

  • Ok, ich war davon ausgegangen, dass er sich komplett selber etwas basteln möchte. Hatte ich vermutlich falsch gedacht. Hab´s von rein mechanischer Seite gesehen und nicht "eicherspezifisch". Kenne mich mit Eicher nicht so aus...

    Gruß, Stefan

    "Kind vom Bauernhof braucht nen Trecker"

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  • Wie Ich das ganze jetzt wirklich realisiere, und ob ich es denn überhaupt realisiere, steht noch in den Sternen.
    Zum einen sind meine Finanziellen Mittel in solcher Hinsicht begrenzt, auch wenn es nur durch den Kopf im Sinne von : "brauchst du das wirklich?" Die größtmögliche Grenze gibt.
    Zum anderen kommt es dann wieder darauf an, wie das ganze umzusetzen ist.
    In erster Linie ist die Fronthydraulik, wenn sie dann angebaut ist, schon eine enorme Erleichterung für mich. Da ich nun einach die Möglichkeit habe, meine Maschinen mit zusätzlichem Anhänger von A nach B bewegen kann.
    Ich habe hier auch schon über eine Art Keilriemenverlagerung bzw mit Antriebskette nachgedacht. Sowas wird sehr oft bei Unimogs praktiziert, weil dort die Originalzapfwelle einfach be***issen sitzt und man nahezu kein Gerät ohne Verlagerungsgetriebe antreiben kann und das originale Sündhaft teuer ist..
    Die Frage die sich mir nun immer noch stellt, ist, ob diese Welle (wo die Anwurfkurbel eingesteckt wird) nun mit Motordrehzahl dreht, oder doch anders. Wie gesagt, ich habe leider keinen Drehzahlmesser zur Hand.
    Nächstes Problem wird darin liegen dass Ich die Motorhaube ausschneiden werden muss, sonst werd ich die Motorhaube nicht mehr öffnen können wenn die Zapfwelle bzw der Zapfwellenstummel dann mal drauf ist.
    Wobei ich mir das auch mal bei dem FKH anschauen sollte, fällt mir gerade so auf...
    Leider finde ich im Internet nichtmal Bilder von einer Frontzapfwelle an der 3000er Serie...
    Geschweige von dieser Riemenscheibe...
    MfG

  • Zitat von Bungi81

    Ok, ich war davon ausgegangen, dass er sich komplett selber etwas basteln möchte. Hatte ich vermutlich falsch gedacht. Hab´s von rein mechanischer Seite gesehen und nicht "eicherspezifisch". Kenne mich mit Eicher nicht so aus...

    Das ist nicht "eicherspezifisch", sondern gilt generell. Eine FZ wird lediglich zu- und abgeschaltet. Schieberäder gibt es i.d.R. nicht.

    Zitat von Stefan951

    Wie Ich das ganze jetzt wirklich realisiere, und ob ich es denn überhaupt realisiere, steht noch in den Sternen.
    Zum einen sind meine Finanziellen Mittel in solcher Hinsicht begrenzt, auch wenn es nur durch den Kopf im Sinne von : "brauchst du das wirklich?" Die größtmögliche Grenze gibt.
    Die Frage die sich mir nun immer noch stellt, ist, ob diese Welle (wo die Anwurfkurbel eingesteckt wird) nun mit Motordrehzahl dreht, oder doch anders. Wie gesagt, ich habe leider keinen Drehzahlmesser zur Hand.
    Leider finde ich im Internet nichtmal Bilder von einer Frontzapfwelle an der 3000er Serie...

    Rechne mal mit Kosten im Bereich von 1000-2000 Euro.

    Die Kurbel greift direkt auf die Kurbelwelle, damit hast du Motordrehzahl (N max=2000 U/min).

    Von einer FZ an der 3000er Serie habe ich nicht gesprochen. Die Rede war nur von der "Kraftabgabe vorne", wie es Eicher nannte. Hier wird eine andere Riemenscheibe verbaut, an der Bohrungen für einen weiteren Antrieb sind. Bei der 3000er Serie war das die Hydrolenkung. Später (große Phase III, Economy), wurde hier die FZ angeflanscht. Bilder davon zu finden wird schwierig.
    Gleich vorab: Platz für das FZ Getriebe aus einem der genannten Schleppern ist im EM 300 nicht.

    Viele Grüße

    Eicher EKL15/II
    Eicher 3085 mit FH Synchron
    Eicher 3???

    Machen wir uns nichts vor: Saugmotoren haben leider keine Turbolader...

  • Zitat von "3085...


    Das ist nicht "eicherspezifisch", sondern gilt generell. Eine FZ wird lediglich zu- und abgeschaltet. Schieberäder gibt es i.d.R. nicht.

    ....


    Ok, danke für die Info. War mir so nicht bekannt. Ich hätte dort einen Antrieb vom Prinzip ähnlich eines Mähbalkenantriebes vermutet.

    Gruß, Stefan

    "Kind vom Bauernhof braucht nen Trecker"

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    Bungartz T6
    Bungartz F6

  • Alles klar dann mal danke!
    Dieses Getriebe muss auch nicht zwangsläufig im Traktor untergebracht werden. Ich werde mir heute nachmittag dann mal den Traktor genauer anschauen und vor allem mal Fotos machen, damit ich das mal auch hier am Rechner vor Augen habe.
    Im Grunde genommen muss es aber dann genau so aussehen wie diese "Kraftabgabe vorne".
    Eher dann noch verlagert damit Ich das ganze irgendwwie "auserhalb" unterbringe.
    MfG

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von 3085

    Du siehst auf den Prospektbildern nur einen Frontbinder. Alle Details bleiben also im Verborgenen.

    Ich habe den entsprechenden Eicher-Prospekt nicht vor Augen, kann sein dass da ausdrücklich was von vorderer Kraftabgabe steht.

    Aber lasst euch nicht von Bildern von Frontbindern und Frontschwadmähern täuschen! Die waren allesamt für Schlepper ohne FKH und FZW ausgelegt. Ausgehoben wurden sie vorne über ein Ketten- und Hebelsystem, das von den Unterlenkern der Heckhydraulik her kommt. Und mittig unter dem Schlepper lief eine lange Gelenkwelle nach vorne, die hinten mittels Rollenkette vom Zapfwellenstummel angetrieben wurde.
    So hier für gleich mehrere JF-Frontschwadmäher vorhanden - wahrscheinlich die letzten ihrer Art, ich hab bisher nirgendwo weitere Überlebende gesehen...

    mfG
    Fabian

  • Danke für die Info Fabian!
    Was mir da grad kommt, eigentlich wär sowas ja auch möglich. Also die kraft durch eine Welle unterm Traktor von hinten nach vorne zu bringen durch duplex Kette und aufsteckzahnrad...
    Gibt's davon irgene welche Bilder von denen Ich mir eventuell was abkupfern könnte?

    • Offizieller Beitrag

    Moin,

    keine verwertbaren Bilder leider.
    Du brauchst halt nur zwei Gestelle, je eines für vorne und eines für hinten, an denen du Gelenkwellen-Bocklager anbringst. Diese vorne und hinten unter dem Schlepper so befestigen, dass sie gleichzeitig als Kettenschutz dienen für die Verlagerungsketten. Dazwischen eine Gelenkwelle klemmen, diese muss natürlich verdammt lang werden und dürfte dadurch recht kostenträchtig werden. Aber immer noch günstiger als die anderen Lösungen.

    mfG
    Fabian

  • Zitat von GTfan

    Dazwischen eine Gelenkwelle klemmen, diese muss natürlich verdammt lang werden und dürfte dadurch recht kostenträchtig werden. Aber immer noch günstiger als die anderen Lösungen.

    Da würde ich die Welle dann eher komplett durchgehen lassen und noch 1 bis 2 Lager anbringen die das schwingen und taumeln der Welle bei Betrieb verhindern.
    Im Grunde genommen eine Super Idee.
    Ich brauche hierbei nur ein paar Stehlager, eine Welle, Ritzel, Duplex Kette und eben einen Zapfwellenstummel mit Ritzel hinten. Ich werd mir das morgen mal genauer anschauen.
    Auch wie ich es dann vielleicht hinbekomme, eine DrehrichtungsÄnderung direkt miteinzubauen, damit das Verlagerungsgetriebe entfällt.
    Danke!
    MfG

  • Die eigentliche Frage ist hier eher, für was du eine Zapfwelle vorne brauchst?

    Wie 3085 schon schrieb gab es lt. Prospektfoto anscheinend eine Front-ZW für die Raubtiere, Ob die Geschichte jedoch Serienreif war bezweifle ich. Und mit 35/38/40 PS + Frontzapfwelle denke ich wirst du da nicht viel Leistung rausholen.

    Ist halt ne schöne Bastelarbeit für den Winter.

    Mfg Tobi

    „Der Bauer träumt – wenn doch oh Herr, mein Fendt ein guter Eicher wär!“

  • Zitat von Eicher-Diesel-13

    Die eigentliche Frage ist hier eher, für was du eine Zapfwelle vorne brauchst?

    Hallo Tobi,
    Naja BRAUCHEN ist immer so ein Begriff den man auslegen kann wie man es will...
    Ich stelle es mir "erleichternd" vor, das Gerät was ich Vorne in der Hydraulik hängen habe, auch gleich dort zu betreiben, ohne Umkuppeln zu müssen.
    Ich mache viel Holz für uns und Verwandte, Nachbarn usw.
    Da wäre es schon eine enorme Erleichterung, z.B. die Wippsäge vorne zu belassen, den Hänger einfach abzukuppeln und dann mit der Wippsäge nur noch daneben fahren zu müssen.
    Ich betreibe seither alle Anbaugeräte mit diesem Traktor. Wippsäge und Spalter stellen da leistungsmäßig auch überhaupt kein Problem dar. Und Mulcher, häcksler usw bleibt sowieso hinten, da der Mulcher durch Seitenverschub und baumausleger, hinten einfach angenehmer ist und der häcksler reicht weit heraus steht und das vorne dann recht unübersichtlich werden würde.
    Also wir können da dann eher von "haben wollen" sprechen.
    Meine gestrigen Tests haben im allgemeinen ergeben dass ich die Fronthydraulik noch Verstreben muss, da die Hebel Kräfte ziemlich hoch sind, so wie der Vorbesitzer das gestaltet hat.

    Auch musste ich die Oberlenker Aufnahme Anpassen bzw Abändern, um mit dem Oberlenker weiter nach unten zu kommen...
    In der "original" Version war das grundsätzlich mit viel Kurbelei verbunden wenn man z.b. die palettengabel auf Arbeits- wie Transportstellung einigermaßen in der Waage halten wollte.

    @uwe:
    Die Binger Seilwinden hab ich mir genauer angeschaut,
    Mein derzeitiges Problem in der Theoretischen Planung ist, wie ich das ganze einigermaßen sinnvoll verlegt bekomme, ohne mir entsprechende Bodenfreiheit zu nehmen und möglichst ohne "herausstehende" Bauteile, die vor allem Untenliegend schlecht zu Überwachen sind. Und seitlich komm ich warscheinlich einfach nicht gescheit vor...

  • Hi

    Alternative wenn hintere Zapfwelle nicht gleichzeitig gebraucht wird:

    Per Zapfwelle betriebene Hydraulikpumpe hinten, dann 2 Schläuche nach vorne zu einem Hydraulikmotor. Irgendwo muss dann halt noch ein Ausgleichsbehälter dazwischen.
    Noch nicht ganz ausgereift die Idee, aber bis auf Leistungsverlust, die aber für nur eine Wippsäge irrelevant ist machbar.

    Gruß
    Patrick

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