Lackiern euer Wissen !!!

  • Hallo, wie manche Wissen habe ich mir einen Güldner Spessart A2KS von 1964 zugelegt.

    Ich möchte ihn bald Lackieren und brauchte eure Erfahrungen.
    Wie soll ich ihn Vorbereiten? Ich möchte ein Top Ergebniss erzielen ;)
    Welche Lackierpistole und Düsen Größe ? Wieviel Bar Druck ? Welche Grundierung?Verhältniss zu Farbe und Härter ? Wieviele Farbschichten-Grundierung/Haupfarbe/Klarlack?
    Troknungszeit zwischen den Lagen? Guter lackhersteller ?Und weitere Dinge die ich beachten sollte ??? :hmm:

    Also die Hauptfarbe ist Rot RAL.3002
    Die Felgen und der Bügel werden Grau ich glaube das es RAL 601 ist.
    ( Er soll in den Farben der G-Reihe/Europareihe lackiert werden)


    :trecker1: Dank und Gruß Daniel. :thumbs:

    Gruß Daniel


    Güldner Spessart A2KN Bj.1960

    Güldner Spessart A2KS Bj.1963

    Deutz D 4005 S Bj.1967

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    lies hier:
    http://www.traktorhof.com/forum/viewforum.php?f=50
    wurde alles schon diskutiert!

    Vorbereitung für perfektes Ergebnis gibt es nicht. Für jeden ist perfekt anders.
    Für Hochglanz: Untergrund (Metall, Guss,...) glatt schleifen mit Exzenter.
    Dann grobe Stellen spachteln (drunter Sprühdosengrundierung), dann schleifen.
    Dann ca. 2-3 Schichten Füller, sehr viel und vorsichtig schleifen, fein nachspachteln wo nötig, wieder schleifen.
    Dann Lack drauf (ca. 2 Schichten) und dann Klarlack.
    Vor jedem Gang alles sauber entfetten!
    Oben genanntes macht nur wer bekloppt ist, dauert ewig und ist teuer.

    Du solltest entscheiden ob 2K oder Kunstharz. Näheres über Suchfunktion, gibt genug dazu.
    Alle verwendeten Lacke, Füller und Grundierungen aus einem System. Hersteller gibt es genug, ebenfalls der Verweis auf ältere Diskussionen.
    Verhältnis steht auf dem Produkt, normal aber 1:3. Trocknungszeiten genauso.

    Dann natürlich am besten in einer beheizten Kabine, mit Luftfilter und voller Ausleuchtung, und Trockenraum. Düse je nach Lack, Profipistolen sind Sata. Schutzausrüstung nicht vergessen, sprich Anzug und Maske.

    Du siehst, als Anfänger erzielst du höchst wahrscheinlich kein perfektes Ergebnis.
    Du hast weder das Material, noch die Umgebung noch die Erfahrung/das Können dazu.
    Für ein perfektes Ergebnis gehst du zu einem Lackierer.

    Alles andere geht auch in der Garage. Vorher alles abhängen, Bodenanfeuchten (wegen Staub), Teile sauber putzen und entfetten und Grundierung und Lack drauf.
    Temperatur beachten, nach Grundierung leicht anrauen, Schichten je nach Deckungskraft, lieber viele dünne als wenig dicke; Läufergefahr.
    Klarlack muss nicht sein.

  • Hallo,

    Das Vorbereiten hängt vom momentanen Zustand der einzelnen Teile ab. Rostige Teile am besten komplett sandstrahlen oder blank bürsten. Den Rumpf abbeizen, abkärchern und danach eine Ladung Fertan mit dem Pinsel auftragen. Alte Lackschichten können drauf bleiben. Fertan einwirken lassen, zwei Tage, abkärchern, trocknen lassen, grundieren. Sandgestrahlte Teile können sofort grundiert werden. Es gibt diverse Ecken und Kanten, wo man beim lackieren mit Lackierpistole nicht ordentlich hin kommt, so das genug Grundierung und Lack aufgetragen wird. Diese Ecken vorher mit dem Pinsel streichen. Beim Kotflügel sind das z.B. die Falze an den Aussenkanten sowie die Bereiche hinter Verstrebungen. Macht man das nicht fängt es da als erstes wieder an zu gammeln und sieht einfach unschön aus. Vor dem Grundieren Einzelteile erst mit Aceton und abschließend mit Silikonentferner und Papiertuch gründlich abwaschen. Vorsicht bei fettigen Bereichen z.B. rund um den Dieseltankverschluss. Hier gibt es "Wundertropfen", die dem Lack beigemischt werden können, damit er trotzem hält. Wenn man das aber penibelst mit Silikonentferner vorher reinigt, vor dem Grundieren und vor dem Lackieren, dann geht es auch so. Das Papiertuch natürlich öfter wechseln, sonst verschmiert man die unerwünschten Rückstände auf dem ganzen Lackierberiech beim abwischen. Bei glatten Teilen vor dem Grundieren die Fusseln des Lappens/Tuches mit einem Staubbindetuch abwischen, also das gesamte Teil abwischen. Bei rauen Gussteilen kann man sich das Prozedere sparen, die Fusseln fallen im Guss nicht auf. Der Block selbst muss aber nach dem wirklich gründlichen abkärchern aber auch gar nicht mit Aceton und Silikonentferner abgerieben werden. Durch die Rauheit des Untergrundes kann man da getrost so drauf Grundieren. Eventuelle Kalkrückstände vom Wasser spielen keine Rolle.

    Die grundierten Flächen können ohne die Grundierung vorher mittels dem grauen Schleifpad noch einmal anzuschleifen bis zu 72 Stunden nach dem Grundieren überlackiert werden. Das gilt übrigens auch für Lackschichten, die nach und nach aufgetragen werden sollen. Die 72 Stunden Regel gilt für 2K- Lacke, die mehr oder weniger Lufttrocknen und nicht nach dem lackiern eingebrannt werden. Für Kunstharzlacke kann man das ohne Probleme übertragen, da die Trocknungszeit hier eher noch höher ist. Wenn das Ergebnis schön glatt werden soll, z.B. bei Motorhaube und Kotflügeln, kann man aber auch die Kunstharzgrundierung mit dem grauen Pad anschleifen. Man sollte dann aber länger warten als 72 Stunden, vor allem wenn der Lack bei niedrigen Temeraturen, also unter 15 Grad Celsius trocknen muss. Also sicherheitshalber mal eine Woche einplanen. Sicher ist sicher. Und nicht das rote pad nehmen. Das gibt unschöne Schleifspuren, die der spätere Lack mitunter nicht mehr abdecken kann. Die Grundierung vor allem an Ecken und Kanten mehrmals auftragen, damit nachher genug zum schleifen da ist. Dummerweise sind das nämlich die ersten Stellen, die beim anschleifen ruckizucki durchgeschliffen sind. Für Ungeübte empfiehlt sich eine Grundierung an solchen Teilen mit zwei Grundierfarben. Beim schleifen sieht man dann an den Ecken und Kanten, wenn die eine Schicht durchgeschliffen ist. Die darunterliegende Grundierschicht schützt dann aber immer noch das Blech ausreichend vor Rostbildung. Angeschliffene Teile vor dem Lackieren immer mit Silikonentferner und Tuch reinigen, dann kommt der gröbste Staub schon runter. Abschließend wieder mit Staubbindetuch arbeiten. Bei beiden Arbeiten auf jeden Fall Einweghandschuhe tragen, sonst hat man den Handschweiß auf der Grundierung. Kann beim lackieren Probleme verursachen. Generell natürlich immer Handschuhe tragen. Ist ja sicher nicht so gesund, ständig die Chemie auf der Haut, auch beim Aceton. Profilackierer haben eine spezielle Salbe, die Sie noch auf die Haut auftragen und die keine Probleme verursacht, wenn man damit die Teile anfaßt. Ist mir aber persönlich zu ungewiss. Ich nehme lieber eine Packung Einweghandschuhe und wechsel öfters zwischendurch.

    Ganz wichtig: Zwischen Luftschlauch und Kompressor einen Ölabscheider zwischenschalten, sonst hat man das Kompressoröl auf und im Lack. Der Ölabscheider wird am besten direkt hinter dem Manomater angebracht, mit dem der Luftdruck geregelt wird. Gerne gemachter Fehler: Mit dem Mund über die Teile pusten. Speicheltröpfchen im Lack! Gerne gemachter Fehler Teil 2: Lacknasen versuchen mit dem Pinsel zu begradigen. Vergiß es. Das sieht nachher bescheidener aus als jede Lacknase, weil dabei oft noch ein Pinselhaar drin hängen bleibt. Hat damals im Werk Jemand Lacknasen verpinselt?

    Lackierpistole zwei bis drei mal Baumarkt mit 1,5 mm Düse. Einmal für Grundierung, einmal für Lack, einmal für Felgenfarbe. Ich kaufe immer diese Sets für komplett 19 bis 29 Euro. Habe schon mal mit eine Profilackpistole mit 0,8 mm Düse lackiert, außer das ich weniger Lack verbraucht habe und nicht so ein Quoülch in der Hütte war war an der lackierten Fläche kein Unterschied erkennbar. Ein Profilackier wird das natürlich anders sehen und damit ein besseres Ergebnis erzielen und außerdem muss der ja wirtschaftlich handeln. Aber bei mir ist das nur Hobby und es soll bloß ordentlich und nicht absolut perfekt sein.

    Die Billigpistolen haben unten im Farbablauf leider keinen Farbfilter, der Rückstände abhalten kann. Ich nehme vor dem Farbe einfüllen in die Pistole die Farbsiebe, die man im Autozubehör oder im Farbenfachgeschäft kaufen kann. Die halten auch schon vieles zurück. Kostet eines um die 30 Cent, also kein Beinbruch. Notfalls tun es auch Mutters Strappse... :D

    Gute Atemmaske mit auswechselbaren Patronen nicht vergessen!

    Bei Vedünnung empfehle ich bei Kunstharzlacken Universal Verdünnung, Kunstharz Verdünnung und bei Einzelteilen die schneller trocknen sollen Kunstharzhärterverdünnung. Man kann die Härterverdünnung auch für den Block nehmen, aber wenn man im Sommer lackiert darf man nicht zu langsam sein beim lackieren, sonst hat man Sprühnebel auf der einen Fläche, sieht dann matt aus. Mischung, hmm, nicht einfach zu erklären. Ich habe das mitlerweile im Gefühl. Als Grundregel habe ich festgestellt, dass man wenn man ein herkömmliches sauberes Marmeladenglas nimmt, z.B. das TAMARA vom Aldi und füllt es dreiviertel voll Lack und gießt dann bis unter den Rand wo das Schraubgewinde anfängt Verdünnung hinein, also so, das wenn man den Rührstab reinsteckt kein Lack/Verdünnung überläuft, dass man dann eine gute Viskosität hat. Ich grundiere und lackiere mitlerweile auch lieber mit etwas zu dünnem Lack und dafür in mehreren dünnnen Schichten. Ein Profi haut zwei Schichten Lack drauf und das Ding glänzt wie sonstwas. Ich lackiere in der Regel vier bis fünf Schichten, dünn. Kommt im Endefekt fast auf den selben Glanzgrad, aber die Gefahr von Läufern ist minimiert. Brauche natürlich mehr als doppelt solange und benötige auch mehr Lack. Wenn ein Profi sieht wie ich lackiere bekommt der mit Sicherheit die Krise... :o "Mach hinne!" :D Noch ein guter Tip, niemals in einer Bahn aufhören oder anfangen zu lackieren. Den Abzug immer gezogen halten bis die Pistole aus der Fläche raus ist. Also immer volle Bahnen im gleichmässigen Abstand mit gleichmäßiger Geschwindigkeit ziehen. Pistole immer senkrecht halten zur Fläche. Klar, geht nicht immer, aber bei großen Flächen auf jeden Fall. Dadurch kommt man auch gut in Übung den Abstand möglichst gleich zu halten. Abstand habe ich so 20 bis 30 cm. Den Srühnebel stelle ich immer möglichst breit. Rundstrahl habe ich einmal gemacht, die Folge war zu viel Lack und eine dicke Träne :heulen:

    Druck Grundierung: 2 bis 3 bar.
    Druck Lack: 2 bar.

    Lackschichten Grundierung, minimum zwei. Grundierung kann in einer Schicht dicker aufgetragen werden, weil die Gefahr von Läufern nicht so stark ist. Im Zweifel natürlich lieber mehrere Schichten.

    Beim Grundieren und Lackieren immer erst alle Kanten einmal abdecken und danach erst die großen Flächen dünn einnebeln. Man nennt es die Klebeschicht für die nachfolgende Beschichtung. Ist die Klebeschicht zu dick läuft es mit Sicherheit. Generell mache ich das mitlerweile immer so, das ich erst alle Ränder immer zwischendurch abdecke, bevor ich wieder eine weitere Schicht Farbe draufhaue.

    Nicht wundern wenn direkt nach dem Lackieren die Fläche noch matt aussehen sollte. Der Sprühnebel muss erst einziehen, der Glanz kommt also zeitverzögert. Also nicht gleich nochmal nachlegen, dann riskiert man läufer.

    Die Oberfläche vor dem lackieren nicht zu stark anwärmen, das ergibt oftmals eine Orangenhaut. Wie auch zu dicker Lack. Orangenhaut muss nicht schlecht sein, die Lackierungen ab Werk waren auch schwankend zwischen Orange und Läufer.

    Zur Reinigung der Pistole empfehle ich Nitro Verdünnung, die geht besser ran. Beim reinigen solange sprühen bis reine Verdünnung vorne rauskommt. Zum Einlagern der Lackpistolen ist Kunstharzverdünnung gut, die verdunstet nicht so stark. Düse und Luftverteilerring vorne abschrauben und dann in den bis halbe Höhe gefüllten Becher geben.

    Gruß Gordon

  • Schraubergottchen hat eigentlich alles gesagt.

    Lackierpistole eine SATA, bei mir hat eine billige HVLP für 70 Euro auch gereicht.

    Du musst dich entscheiden:
    - mit Klarlack
    - als 2k-Endlack
    - Kunstharzlack.

    Das kann dir keiner abnehmen.
    Den Rest von deinen Fragen erzählt dir der Lackhersteller (Anzahl Schichten, Grundierung usw.) oder dein Lackierer.

    Viel viel wichtiger ist die Untergrundvorbereitung: Wenns perfekt werden soll musst du wohl alles glattschleifen (also den rauhen Guß, unmöglich), Sandstrahlen (wenn ALLES komplett zerlegt ist, bis auf die letzte Schraube), als Haftgrund einen 2k-EP, Spachteln, Füllern usw. und dann wieder alles Anschleifen und Lackieren. Du siehst, das wird so nix...

    Wenn du dir mit dem technischen Zustand des Traktors sicher bist, dass alles 100% i.O. ist (soll ja perfekt werden), dann mach es so wie die meisten hier:
    Soweit Zerlegen wie du denkst dass du beim Lackieren alle Ecken und Kanten erreichen kannst (und das ist nichtmal so leicht, wenns perfekt werden soll), alten Lack und Rost abschleifen (--> Suche), und dann gehts los. Anbauteile separat.
    Das macht jeder ein bisschen anders, das musst du dir schon selbst überlegen.

    Aber eins noch vorweg:
    Viel schlimmer als eine nicht ganz perfekte Lackierung ist es, wenn du nach einem Jahr den Traktor auseinanderfahren musst, weil sich der ein oder andere Wellendichtring verabschiedet hat, und du eben nicht zuerst den technischen Zustand aller Details geprüft hast. Dann ist es umso ärgerlicher, wenn er "perfekt" lackiert ist...

    Gruß,
    Andi

    EDIT:
    Da war Gordon schneller mit seinem Buch...;)

  • Bis auf die unteren roten Teile (Haube, Kotflügel, Lampen/-halter) habe ich alles selbst lackiert, so wie ich es vermochte und mir die Peripherie gegeben war.
    Wenn Du einen Zimmerventilator hast, gehst zu nem Straßenbauunternehmen und holst Dir ein Stück 35er oder 40er-Abwasserrohr, an Ventilator ran und schon saugt's Dir zumindest mal den Nebel ab.
    Bringt wirklich was, dachte ich nicht! (Der Raum sollte allerdings nicht zu groß sein)
    Im Haus habe ich einen Kellerraum zum Lackierraum umfunktioniert. Man sieht gut, was sich da nach ein paarmal lackieren so ansammelt.
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    [Blockierte Grafik: http://up.picr.de/20948330bm.jpg]

    Dasselbe an der Garage zum Rumpf lackieren.
    [Blockierte Grafik: http://up.picr.de/20948339ck.jpg]

    Super 1250 VL Special Bj. 83

    Compact 850 V Bj. 73

    S 450 Bj. 66

    Achtung Schlütermotor!
    Kinder und Kleinvieh aus dem Ansaugbereich!

    • Offizieller Beitrag

    Und wenn Du Kleinteile lackierst, sorge bevor Du anfängst für genügend Haken, Ösen, Aufhängmöglichkeiten. Probiere bei jedem Teil vorher, wie Du es aufnehmen und wohin abhängen willst. Es schadet dem Ergebnis, wenn Du wie ein aufgescheuchtes Huhn mit dem Teil in der Hand rumrennst, womöglich noch mit der Puste in der anderen, weil Du vergessen hast, Dir eine Abhängmöglichkeit beides zu schaffen.

    Gruß
    Michael

  • Hallo,

    Die Idee mit dem Lüfter finde ich gut. Würde da aber sicherheitshalber noch ein Schild anbringen "Feuer und offenes Licht verboten!". :wink:

    Zum Thema spachteln:

    Vor dem Spachteln am besten grundieren. Profis spachteln zwar auch auf blankem Blech, aber es kann bei nicht fachmännischer Arbeit zu Unterrostung kommen. Also alles ganz normal grundieren. Die Art der Grundierung ist egal, ob mit Kunstharz aus der Sprühdoe, ob aus der Lackierpistole, ob gepinselt, gerollt, ob 1K, 2K, Füller, Grundierfüller, Acryl...noch was vergessen? Genau, das auch. Wobei bei Acryl, also wasserlösliche Systeme würde ich lieber nicht nehmen, wenn später Kunstharz, 1K oder 2k Grundier- und Lacksysteme aufgebracht werden sollen. Wichtig ist das der Untergrund vor dem spachteln trocken und fettfrei ist. Je nach Tiefe der Delle empfiehlt sich ein Glasfaserspachtel. Früher waren das so richtig fiese aber gut überbrückende Faserspachtel (TÜV- Spachtel), die halbe Autos zusammenhielten und die Ihrem Namen alle Ehre machten. Sowas braucht man beim Schlepper eher nicht. Ich nehme wenn nötig einen Glasfserspachtel der grünlich eingefärbt ist. Der läßt sich genau so gut verarbeiten wie Fein- und Füllspachtel. Bevor man Härter zugibt die Oberfläche von Staub und Fett reinigen. Am besten wieder mit Silikonentferner und Taschentücher, die Fusseln am wenigsten. Wenn die Mutti besorgt fragt, ob die Freundin Schluss gemacht hätte kann man immer noch sagen, "Nee, ist für die Lackiererei... :oops:" :wink: Nicht zuviel Spachtel auf einmal anrühren und vor allem nicht zuviel Härter beigeben. Lieber etwas weniger, dann kann man das in Ruhe verarbeiten ohne das man mittendrin die Hälfte vom Spachtel wegschmeissen muss, weil er schon angezogen hat und sich nicht mehr auf´s Blech bringen läßt. Beim Fein- und Füllspachtel kann man die Mischung gut erkennen an der rosa Einfärbung. Man hat dann aus Erfahrung irgendwan raus, wieviel vom Härter noch dabei muss oder ob es genug ist. Bei dem grünen Glasfaserspachtel ist das schwieriger zu erkennen. Wenn der Glasfaserspachtel getrocknet ist mit 40 er Schleifpapier einmal grob drübergehen, damit die groben Spitzen schon mal weg sind. Den Schwingschleifer dabei nicht auf die Spitze stellen. Der Abtrag ist dann zwar enorm, aber mitunter so hoch, das man wieder Dellen reinschleift. Immer große Bewegungen. Im zweiten Durchgang dann 80 er Papier. Für diese beiden Papiere empfehle ich Gewebepapier zu nehmen. Das hält wesentlich länger beim schleifen. Jetzt wieder entstauben und dann Füll, bzw. Feinsprachteln auftragen. Nach dem gründlichen Trocknen mit 120 er Papier grob vorweg, abschließend mit 240 er Papier den Endschliff. Stellt man noch Dellen fest fängt man wieder mit Fein/Füllspachtel an und kann dann anstatt dem 120 er auch gleich ei 180 er Papier nehmen. Abschließend wieder mit dem 240 er. Diese Fläche kann jetzt grundiert werden. Bei ordentlichem Grundiermaterialauftrag sieht man abschließend keine Schleifspuren mehr. Man kann sicherheitshalber auch noch von Hand mit einem 320 er Papier vor dem Grundieren die gespachtelten Stellen schleifen. Wichtig: Immer trocken schleifen. Es gibt auch Spachtelmassen die man Nass schleifen kann, aber da bin ich kein Experte und schleife sicherheitshalber lieber trocken. Es kann sonst passieren, dass der Spachtel das Wasser aufnimmt und dann später bei der Lackierung durch die Trocknung das Wasser wieder raus kommt. Sieht nicht ganz so doll aus. Es sei denn man steht auf implantierte Patina. Wenn man z.B. an einer Motorhaube viele Dellen hat ist es ratsam, die komplette Haube einzuspachteln und dann mit der Hand zu schleifen, mit entsprechender Körnung wie oben beschrieben. Selbst Profis nehen dafür keine Maschine, weil man damit nicht genug Gefühl hat, um eine gerade Fläche hinzubekommen. Heidenarbeit, aber nur so geht´s. Für die Zwischenspachtelei und Grundiererei ist es ratsam, eine Spraygrundierung zu nehmen. Dabei brauchen nur die Stellen eingenebelt werden, die durch das schleifen blank geworden sind, also Metall rausschaut. Diese eingenebelten Stellen kann man dann auch gut mit dem Heißluftfön trocknen, bevor man wieder eine Schicht Spachtel aufträgt. Aber auch hier nicht so heiß machne das der Spachtel schon bei Berührung mit dem Untegrund fest wird. Alles immer mit Bedacht und Geduld. Man ist schließlich auf der Arbeit und nicht auf der Flucht! :wink:

    Gruß Gordon

  • Zitat von squiddy

    Hat eigentlich jemand Erfahrungen mit EP-Spachtel?
    Soll ja flexibler sein und Vibrationen besser abkönnen...

    Hi,

    also ich bin kein Freund von Spachtel an alten Fahrzeugen. Wenn man natürlich ein 1 A Ergebnis haben will (so wie z.B. der Eicher Wotan in der aktuellen Ausgabe der OT), kommt man um solche Mittelchen eigentlich nicht umher.

    Spachtel würde ich nicht nehmen, sondern Schadstellen verzinnen. Hat den Vorteil dass es kein Wasser zieht d.h. Korossionsschutz bis in alle Ewigkeit, es hält bombenfest und richtig schön oldschool ist es auch. Früher, als es die moderne Chemie noch nicht gab, wurden Karosserien ausschließlich so repariert. Daher für mich -wenn es um ein historisches Fahrzeug geht- erste Wahl.

    Zinn hat aber auch einen großen Nachteil; es ist sehr schwer und aufwändig zu machen, daher kann es heute kaum noch jemand. Auch kann man nicht alle Stellen zinnen, gerade dünnes Blech wird schwer (wegen Wärme droht Verzug).

    Wenn du spachtelst, würde ich erst grundieren und dann spachteln. Die Spachtel zieht dir nämlich Feutigkeit, wenn zwischen Spachteln und Grundierung zu viel Zeit vergeht kann die Sapchtel später "blühen" anfangen.

    Gruß

  • Klar, Zinnen ist DAS Mittel, aber wie du bereits gesagt hast geht halt nicht immer...

    EP-Spachtel soll eben kein Wasser ziehen (mal ganz unabhängig davon, ob man jetzt vorher grundiert oder nicht). Deswegen auch die Frage nach Erfahrungen (wenn auch keine Langzeiterfahrung), ob da jemand was dazu berichten kann.

    Gruß,
    Andi

  • Hallo,

    Mit verzinnen kannst Du auch richtig in die S....packen! Zum verzinnen muß eine Säure auf das Blech gebracht werden, damit der Zinn sich in´s Blech beißt. Sonst hält das genau so lange wie Spachtel auf Öl. Und wenn die Säure dann irgendwo rein läuft wo Sie nichts zu suchen hat, also z.B. in Kotflügelbördelkanten, hinter Verstrebungen,usw. dann hat man richtig Freude. Verzinnen wirklich nur wenn man es beherrscht. Gut gemeinter Tip.

    Gruß Gordon

  • Das stimmt, es gibt aber auch säurefreie Zinnpasten als "Voranstrich" für den eigentlichen Zinn. Ob die genauso gut haften weiß ich nicht, aus Erfahrung lassen sie sich aber wesentlich schlechter mit dem Pinsel auftragen, entsprechend mehr muss man beim Erhitzen "wischen", und entsprechend gleichmäßiger und großflächiger sollte das Blech angewärmt sein.

    • Offizieller Beitrag

    Ich hab meine Hauben und Kotis immer gespachtelt. Kein Problem. "Richtige" Spachtelmasse hält auch auf nacktem Blech. So gehört das eigentlich.

    Nur bei der Eicher-Haube hab ich übertrieben, fast 2cm Schichtdicke sind halt zuviel. Das ist gerissen. ;)

    Ich nehm das Zeug von werkstatt-produkte.de. Damit bin ich zufrieden und es ist billiger als Presto.

    Gruß
    Michael

    "'And all those exclamation marks, you notice? Five? A sure sign of
    someone who wears his underpants on his head.'"
    (Terry Pratchett in "Maskerade")

  • Zitat von squiddy

    Klar, Zinnen ist DAS Mittel, aber wie du bereits gesagt hast geht halt nicht immer...

    EP-Spachtel soll eben kein Wasser ziehen (mal ganz unabhängig davon, ob man jetzt vorher grundiert oder nicht). Deswegen auch die Frage nach Erfahrungen (wenn auch keine Langzeiterfahrung), ob da jemand was dazu berichten kann.

    Gruß,
    Andi

    Hey schau mal, ich hab in dem Forum noch ein paar ganz interessante Infos zum Thema Spachteln/Lackieren gefunden:
    http://www.motor-talk.de/forum/optimale…u-t3025761.html
    Eventuell hilft dir das weiter.

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