Ausgeschlagene Vorderachsschenkel aufschweissen

  • Hi,

    An meinem Güldner ABN 10 von 1955 sind die beiden Achsschenkel von der Vorderachse ausgeschlagen. Mangels Fettung des Vorbesitzers haben sich die Sinterbuchsen in den Achsschenkelstab eingefressen. Die Buchsen habe ich neu gemacht. Die Achsschenkel habe ich aufgeschweisst. Abweichung max 1 mm im Durchmesser hab ich hinbekommen.

    Kann man mit dieser Afrikanischen Buschreparatur fahren? Was meint ihr. Die Schenkel waren schon mal geschweisst vom Vorbesitzer, allerdings mit locker 3-4 mm Spiel drin. Sieht jetzt wesentlich besser aus.

    Hat zufällig noch jemand Achsschenkel für einen ABN 10? Durchmesser 35 mm.

    Gruss,

    Michi

  • Hab ich an meinem Jdl auch gemacht.Wollte eigentlich aufschweißen und abdrehen lassen hat aber der Dreher gesagt bekommt er so nicht eingespannt.Also mit Schleifscheibe und dann mit Fächerscheibe gearbeitet.Keine Probleme nicht einmal beim Tüv.

    Öl anne Finger iss wie Drei wetter Taft inne Haare.

  • Moin,
    was soll da passieren? Wenn das Spiel weg ist, ist alles gut. Ich hätte die ganze Welle abgedreht bis sie wieder glatt gewesen wäre, und die Buchsen entsprechend dicker gelassen. Aber mit aufschweißen gehts auch!
    Der Schlepper läuft ja auch keine 100km/h......, oder???

    MfG Maxe

    "Do wat du wullt, de Luet snakt doch"

  • Sehe ich genauso .Der Dreher wollte an das abdrehen auch nicht ran. Hätte ihn nicht eingespannt bekommen. Wie du schon sagst ist ja kein Rennwagen.

    Öl anne Finger iss wie Drei wetter Taft inne Haare.

  • Hallo Michi,
    ich gehe mal davon aus, daß Du den Achsschenkelbolzen und nicht den
    Achsschenkel meinst, das sind nämlich zwei Paar Stiefel !!
    Aber bei dem was Ihr hier beschreibt, sträuben sich mir die Nackenhaare,
    das sind übelste Buschreparaturen und in Mitteleuropa eigentlich
    undenkbar. Ein Achsschenkelbolzen z.B. ist oberflächengehärtet und im
    Kern zäh. Mit Aufschweißen veränderst Du durch die Wärmebehandlung die Materialstruktur und hast vor allem keine Ahnung, wie Du sie verändert hast. Das kann zum Bruch des Bolzens führen und das ist auch
    bei weniger als 100 km/h mehr als unangenehm. Aber falls kein Neuteil
    aufzutreiben ist, gibt es Firmen, die solche Reparaturen professionell
    durchführen, falls erforderlich mit nachfolgender Wärmebehandlung.
    Man muß sich nur informieren und eines ist doch klar:
    Sicherheit geht vor !!
    Gruß Franz

    Nur der Schwabe hat die Gabe...

  • Ich hab bei mir den achsschenkel einfach aufegschweisst dem dreher die alten buchsen und den schenkel gegeben der hats abgedreht neue buchsen die genau dazupassen gemacht das ganze auch bei achspendelzapfen sowie lenkstock und meine lenkung ist jetzt absulut spielfrei!

  • Moin, hallo SL-Fahrer,
    es gab bei allen Schlepperherstellern soviele unterschiedliche Materialgüten, dass Du hier nicht pauschal behaupten kannst, dass sie oberflächengehärtet sind. Das nur am Rande.
    Bei einem Achsschenkelbolzen, der z.B. 50mm Durchmesser hat, kann Ich wohl ohne Bedenken äußerlich etwas Material auftragen, ohne das Materialgefüge zu zerstören. Es kommt natürlich drauf an, dass man weiß was man tut. Ich würde das niemanden empfehlen, der zum ersten Mal ein Schweißgerät in der Hand hat.
    Wenn Ich einen solchen Bolzen abdrehe, schwäche Ich ihn wohl mehr..... !

    Wenn Du wüsstest, was Ich in meiner Betriebsschlosserkarriere schon alles geschweißt hab. :musik: Da ist so ein Bolzen noch echt harmlos.... .

    MfG Maxe

    "Do wat du wullt, de Luet snakt doch"

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    mein Lama-Meister macht das seit Jahrzehnten so in seiner Werkstatt. Aufschweißen und abdrehen. Er kriegt die Achsschenkel gespannt.

    Dann neue Messingbuchsen und für die nächsten Jahre im Einsatz oder Jahrzehnte bei Oldies ist Ruhe.

    Gruß
    Michael

    "'And all those exclamation marks, you notice? Five? A sure sign of
    someone who wears his underpants on his head.'"
    (Terry Pratchett in "Maskerade")

  • Hallo zusammen,

    ich habe as Problem gerade mit meiner Lenkwelle und habe sie nach langen Diskussionen und Abwägungen zu dieser Firma geschickt:
    http://www.metallspritztechnik.de
    Die spritzen das Material auf und drehen es wieder ab.
    Kostenschätzung ca 50€ + MWSt. + Versand - ich finde da kann man nicht meckern.
    Wenn es jemanden interessiert sag ich Bescheid wenn die Welle wieder da ist.

    Gruß
    Dirk

  • Hallo Michael,
    bei meinem Hakotrac ist die Lenkung nicht über eine Schnecke gelöst, sondern das Lenkrad treibt ein Zahnrad an das im Prinzip in ein großes Zahnrad greift welches auf eine Querliegende Achse wirkt. Das große Zahnrad ist allerdings nur wie ein Teil eines Zahnrads - so ungefähr zwei Tortenstücke groß.
    Hoffe das ist verstöändlich - weiß nicht ob das ein übliches Lenkprinzip ist.
    Die Achse die durch dieses "große Zajnrad" geht ist auf beiden Seiten in Messingbuchsen gelagert und eine davon war eingelaufen. Ich vermute fast der Traktor stand mal sehr lang einseitig im regen - warscheinlich ist dann die Achse in der Buchse verrostet und als er wieder benutzt wude hat sich der Rost abgerieben und schon war der Durchmesser ein paar Zehntel zu klein.
    Leider konnte man auch nicht einfach abdrehen und eine kleinere Buchse verwenden, da auf der einen Seite des Lagers das Zahnrad sitzt und auf der anderen ein Hebel der die Lenkbewegung aufs Schubgestänge gibt - beides Passungen - also mußte unbedingt Material aufgebracht werden.
    Das Prinzip wäre ja aber bei den Achsschenkeln das gleiche.
    Wie gesagt - poste hier gerne mal meine Erfahrung wenn die Welle wieder da ist.

    Gruß Dirk

    Gruß
    Dirk

  • Hallo,
    das thermische Aufspritzen ist natürlich eine interessante Alternative zum
    Aufschweißen, da man unter den verschiedensten Pulvern und Härtegraden wählen kann, allerdings ist zu bedenken, daß das Aufspritzen
    auch eine Wärmebehandlung darstellt, weil das aufzuspritzende Teil auf
    Rotwarm erwärmt werden muß und deshalb eine Gefügeveränderung
    abhängig vom Grundmaterial nicht auszuschließen ist. Außerdem läßt
    sich eine entsprechen harte Auftragung nur noch durch Schleifen bearbeiten.
    Gruß Franz

    Nur der Schwabe hat die Gabe...

  • Also, wie oben schon erwähnt kann man das mit der Materialhärtung nicht pauschal behaupten. Mein Achsschenkelbolzen ist definitiv nicht oberflächengehärtet. Das sieht und spürt man ganz deutlich an den intakten Mittelstück. Einen 35er ungehärteten Bolzen aufzuschweissen sehe ich allerdings auch als absolut unkritisch an, Natürlich werden sich die Kohlenstoffmoleküle anders anordnen, aber Sicherheitsbedenken muss man da ganz sicher nicht haben.

    Grüsse,

    Michi...

  • Also - hatte ja versprochen ich melde mich noch mal wenn meine Lenkwelle zurück ist.

    Ergebnis:
    Es ist teurer geworden als zunächst angegeben - liegt aber auch an mir. Er hatte mich vorab gefragt ob meine Lenkwelle:
    - Zentriert ist
    - Nicht verzogen
    Zentriert heißt das an beiden Seiten Kegelförmige Bohrungen sein müssen (für die Aufnahme) - wußte ich vorher nicht.
    Die Welle war nach seiner Messung auch verzogen, was im Rahmen der Arbeiten gerichtet wurde.
    War aber sehr fair - den höheren Preis hat er mir dann vorab mitgeteilt und angeboten die Welle umsonst zurückzuschicken wenn ich das neue Angebot nicht will.
    Bezahlt habe ich jetzt für alle Arbeiten zusammen 94,65 inkl. Rückversand.
    Das ist aus meiner sicht nach wie vor ein guter Preis.

    Das Ergebnis sieht perfekt aus. Fast wie neu.

    Wenn mir jemand sagt wie ich hier Bilder reinkriege kann ich die auch mal reinstellen.

    Gruß
    Dirk

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