19.07. Getreideernte im Wandel der Zeit, BS-Gut Steinhof

    • Offizieller Beitrag

    Moin moin,

    anlässlich des 30-jährigen Jubiläums des Landtechnik-Museums Braunschweig Gut Steinhof wird es am kommenden Samstag ab 13 Uhr der Triticale auf dem Museumsacker an den Hals gehen.

    Dabei werden verschiedene Maschinen aus der Technisierung der Getreideernte zum Einsatz kommen:
    IHC No 6 Mähbinder aus den 1950er Jahren
    Claas Huckepack von 1959
    Claas Junior Automatik vom Anfang der 60er Jahre.

    Nach der Generalprobe im letzten Jahr auf kleiner Fläche muss der Huckepack nun erstmals nach seiner vollständigen Überholung richtig arbeiten. Der Junior Automatik befand sich bereits weitestgehend in einsatzbereitem Zustand und der Mähbinder sorgt seit über 25 Jahren alljährlich für Garben, die dann im Oktober während des Erntedankfestes mit dem museumseigenen Dampfdreschsatz gedroschen werden.

    Auch rund um die Erntetechnik kommen zeitgenössische Geräte zum Einsatz. Die Garben werden mit dem Ackerwagen abgefahren, ebenso wurde auf die passende Auswahl der Zugfahrzeuge geachtet.

    Somit wird ein umfangreicher Querschnitt aus der Entwicklung der Getreideernte präsentiert:
    Mähbinder
    gezogener Mähdrescher
    selbstfahrender Mähdrescher
    Absackstand
    Korntank
    angebaute Strohpresse am Mähdrescher
    weitere Meilensteine wie Grasmäher mit Ablegetisch, Flügelmäher, Fella Mähbinder System „Leege“ sowie der Dampfdreschsatz können in den Ausstellungsgebäuden des Museums besichtigt werden.

    Das ehrenamtliche Team des Landtechnik-Museums Braunschweig Gut Steinhof wünscht allen ein schönes Wochenende und viel Spaß bei der Veranstaltung.
    Für das leibliche Wohl ist selbstverständlich gesorgt.

    Hier noch ein paar Bilder aus dem vergangenen Jahr als Vorgeschmack:
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    Der Junior Automatik kriegt natürlich ein anderes Zugfahrzeug, der Fendt war zu dem Zeitpunkt gerade greifbar und der vorgesehene Schlepper vor vier Wochen als das Bild entstand noch nicht fertig.
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    Informationen zur Anreise:
    http://www.gut-steinhof.de

    mit freundlichen Grüßen,
    Fabian

  • Hallo Fabian,

    jetzt macht Ihr Euch die ganze Arbeit nach altem Vorbild und dann, dann erntet Ihr kurzhalmiges Getreide, noch dazu Triticale - habt Ihr keine Bezugsquellen zu alten Getreidesorten mit langem Halm? Könnte halt noch das I-Tüpfelchen werden, dann gibt's auch ordentlich lange Garben. Ist aber der einzige Einwand von mir :wink:

    Gruß,
    tuctuc

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    und wer mir diese nicht lässt, der kann mich mal ...

    • Offizieller Beitrag

    Moin tuctuc,

    dass Triticale nicht ganz stilecht ist gebe ich zu. Auf dem Bild mit dem Mähbinder aus dem letzten Jahr sind wir im kurzgespritzten Weizen eines befreundeten Landwirts unterwegs. Die Länge war tatsächlich kritisch.
    Die Triticale in diesem Jahr ist mindestens doppelt so lang!

    Aber du hast Recht, schöner beinahe zwei Meter langer Roggen wäre mal interessant! Mal sehen was die nächsten Jahre so bringen. Der Hafer vor ein paar Jahren ist kläglich verkümmert, selbst ohne Kurzspritzen hat er kaum die 30cm geschafft...

    Mit freundlichen Grüßen,
    Fabian

  • Hallo Fabian,

    im Freilichtmuseum Bad Windsheim, wenn ich nicht irre, haben Sie ein paar alte Getreidesorten wieder vermehrt, vielleicht hilft es Dir weiter. Schade, dass die alte Sortenanstalt in Bernburg "über Nacht" aufgegeben wurde - die hatten noch alte, tolle Kartoffel- und Getreidesorten!

    Gruß,
    tuctuc

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  • Tag!

    Würde mir sehr gefallen so eine Veranstaltung, ist interessanter als bloß ein Schleppertreffen.

    Dass das Getreide eher kurz ist dürft nicht schaden da heutzutage die Erträge doch sehr viel höher sind als zu der Zeit als die Maschinen neu waren, die dürften bei modernem Getreidestand das auch noch sehr hoch ist schwer zu schaffen haben.

    Gut vorgeglüht ist halb Angelassen!

  • Hallo,

    Sowas haben wir mit "meinem" Verein Rohölzünder Elsingen 1986 e.V. auch vor in 2016. Wir haben einige Landwirte im Verein, denke die bekommen das hin mit dem hohen Getreide. Sieht beim Bindern auf jeden Fall historisch authentischer aus und unsere Weltruf Dreschmaschine von 1925 samt angebauter Strohpresse hat ein wenig zu tun und es mülmt vielleicht sogar etwas mehr. :D

    Gruß Gordon

    • Offizieller Beitrag

    moin moin,

    Zitat von tuctuc

    die hatten noch alte, tolle Kartoffel- und Getreidesorten!

    rote alte Kartoffelsorten haben wir seit mittlerweile zehn Jahren im Acker.

    Zitat von fahrer380


    Dass das Getreide eher kurz ist dürft nicht schaden da heutzutage die Erträge doch sehr viel höher sind als zu der Zeit als die Maschinen neu waren, die dürften bei modernem Getreidestand das auch noch sehr hoch ist schwer zu schaffen haben.


    Klar, die Siebflächen sind auf die alten Erträge ausgelegt. Aber auch die Elevator-Antriebsriemen schaffen die heutigen Erträge mühelos zu heben. ;)
    Sehr deutlich sieht man die Unterschiede zwischen modernen und historischen Sorten, wenn man nochmal eine Generation in der Mähdrescherentwicklung zurück geht. Also in die Vorkriegszeit. Und dann noch bedenkt, was beispielsweise in den Great Plains der USA verloren auf einem Halm stand und was im Vergleich dazu dort heute herunter geholt wird. Wobei das auch noch Welten von hiesigen Erträgen entfernt ist.
    Es kommt eben auch maßgeblich auf den Boden und die Witterung an!

    Mehr zu den Pionieren der Mähdrescher demnächst von mir, dies war nur der erste Streich... ;)

    mfg
    GTfan

  • Hallo Fabian,

    es gibt da nicht nur alte rote Sorten. Auch so was wie der Blaue Nusszapfen, Bamberger Hörnchen (die gibt's immer noch als zertifiziertes Saatgut), Bismarck (was auch immer "er" mit der Kartoffel zu tun hatte), La Ratte (ein "Bombenpellkartoffel" zu Quark) und unzählige andere. Und vor allem, viele können sich das bei dem heutigen "Einheitsindustriekartoffelgeschmodder" nicht mehr vorstellen, schmeckt jede Kartoffelsorte anders :wink:

    Zum Getreide. Alte Sorten hatten meist nur zweireihige oder gar einreihige Ähren - Heute ..., zudem lagen die Erträge bei den alten Sorten teils nur bei 1/20 der heutigen Erträge pro Halm bzw. Ähre.

    Naja, ein unendliches Thema, den Geschmack zu vernachlässigen und zu Gunsten der Masse zu züchten.

    Gruß
    tuctuc

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    und wer mir diese nicht lässt, der kann mich mal ...

  • Hallo,

    Ich persönlich favorisiere die ganz trockenen Kartoffeln.

    Heute brauchen Sie ja auch das 20- fache an Ertrag beim Getreide um damit an der Börse spekulieren zu können. In Brasilien und in Afrika sterben aber immer noch Menschen an Unterernährung. Denen wäre das sowas von schnurzpiepe, ob da eine Kartoffel "rot" ist oder ob es verschiedene Geschmackssorten gibt....

    Gruß Gordon

    • Offizieller Beitrag

    Hallo tuctuc,

    alte Getreidesorten sind stark im Kommen!
    Zumindest bei uns in der Region werden wieder einige alte Sorten vermehrt und von einem Bioland-Betrieb ausgesät und geerntet und an eine Bäckerei verkauft. Und es werden mehr...
    Das Getreide ist vor Allem für Allergiker besser verträglich.
    Natürlich ist der Ertrag nicht so gut wie bei neuen Sorten, aber dafür kann man auch mehr für die Tonne verlangen. Der Markt dafür ist ja noch klein, also ist man nicht so extrem von Börse, Industrie und Wirtschaft abhängig. Man kann sogar fast von einer Monopolstellung des Bioland-Betriebs reden...

    Auch alte Kartoffel- und Obstsorten (Äpfel, Birnen, etc.) werden wieder aus der Senke geholt, weil sie besser vertragen werden.
    Dabei spielen natürlich Freilichtmuseen und private "Sammler" der alten Sorten (gibt auch einen TV-Bericht über einen solchen Sammler) eine große Rolle!


    Edit: Gordon war schneller:
    Vielleicht willst du uns ja erzählen was du persönlich gegen Hunger in Brasilien und Afrika tust? Das würde uns vermutlich eher interessieren als deine favorisierte Kartoffelsorte (nach der im Übrigen niemand gefragt hat).
    Mach dazu aber bitte ein neues Thema auf, das hält die Sache übersichtlicher und im Falle einer Schliessung kann hier trotzdem noch über die wunderbare Veranstaltung des Steinhofs (evtl. Rückblick mit Bildern?) bzw. alte Getreidesorten gesprochen werden :wink:

  • Bei uns gibt es auch wieder immer mehr Dinkel und gerade die Demeterbetriebe sind hier bei uns ein Vorreiter was die Vielfalt auf dem Getreidefeld angeht.

    Alte Kartoffelsorten habe ich bei uns noch nicht entdeckt, plane aber für mich selbst auch bald einen privaten Kartoffelstreifen mit bissl Farbe.

    Sehr coole Aktion und vielen Dank für die Bilder!

    Bei mir steht auch noch ein alter MF Drescher in der Warteschleife :)

    Gruß vom Bodensee
    Ruffdrag87

    Ich habe einfach Spaß an Dingen, die fossile Brennstoffe verbrauchen!
    -Fendt Farmer 2D 1961
    -Eicher EKL 15/II 1957
    -Fahr D130 1957
    -Holder ED II 1955

    • Offizieller Beitrag

    Moin,

    ein Gruppenbild nach der Arbeit:
    [Blockierte Grafik: http://www.agrartechnik-im-einsatz.de/resources/pictures/1018234b.jpg]

    Weitere Fotos von der Aktion am Wochenende gibt es hier zu sehen:
    http://www.agrartechnik-im-einsatz.de/de/index.php?p…id=56264&next=1

    An Vielfalt mangelt es hier auch nicht. In den letzten Jahren hatten wir u. A. Faser- und Ölleinen, Buchweizen und Lupinen auf Teilflächen stehen. Besonders die letzten beiden Früchte bringen einiges für die Bodenqualität!

    mfG
    GTfan

  • Zitat von GTfan

    In den letzten Jahren hatten wir u. A. Faser- und Ölleinen, Buchweizen und Lupinen auf Teilflächen stehen.


    Hallo Fabian,
    das hätte ich dir jetzt sonst auf meine Wunschliste gesetzt. Falls mal wieder Leinen oder Buchweizen im Anbau sein sollten, dann bitte eine kurze Info hier oder via PN. Für einen Heidjer sind diese Pflanzen von besonderem Interesse und nach BS-Steinhof würde ich wahrscheinlich noch hinfinden ;)

    Gruß Peter

    Eicher G22 Kombi

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