Probleme mit Mechanikern

  • Hallo Leute,
    Hab nicht kein Forum gefunden, dass meinem Problem entspricht. Die Frage richtet sich speziell an alle Beriflichen Mechaniker oder solche, die etwas mit ihnenzu tun haben.
    Ich habe meinen Hanomag r16 zu einem Mechaniker gebracht, der die Ölwannendichtung gewechselt und bei der Esp und den Düsen den Druck gemessen hat. Ehr hat das Problem nicht gefunden. Er meinte nur, dass es sehr wahrscheinlich die Kolbenringe sind. Er wollte mir dann schon eine Reperatur in Höhe von 1600Euro andrehen. Mittlerweile bin ich schlauer und weiß, dass es nur ein popliges Pumpenelement an der Esp ist. Hätte er ja eigentlich sehen müssen, was ja ohnehin schon eine Frechheit isrt. Das ist aber garnicht mein Problem. Gestern ist mir nämlich eine Rechnung ins Haus geflattert über 650 Euro mit 10std Arbeit. Er meinte es wären sagar 12 gewesen. Ich hänge mal ein Bild von der Rechnung an. Ist das für euch realistisch? Wenn ich das mal so im Kopf durch gehe komm ich nämlich auf mac 4 bis 5 std.
    Bitte um schnelle Antwort.
    Danke schon im Voraus
    Bildquelle:
    https://photos.app.goo.gl/hEs5dIL8zud9oMWt2

    Hanomag R16
    Bj 1951 :trecker1:

  • Ist natürlich schwer jetzt da im Nachhinein darüber zu diskutieren, zumal wir dein Fahrzeug nicht kennen. Wenn das nur ein Pumpenelement war ist es natürlich recht teuer...Kolbenringe hätte man durch ne Kompressionsmessung wahrscheinlich leicht früh ausschließen können.

    In solch einem Fall muss das im Voraus eindeutig besprochen werden, was gemacht werden muss und was dann auch gemacht wird. Wenn das nicht eindeutig besprochen wurde, kann er im Nachhinein alles verlangen. Da kannst wahrscheinlich so nichts dagegen tun.

  • Leider müsste auch ich gestehen, dass mir der Betrag in Relation zu meinen eigenen Erfahrungen nicht absurd hoch vorkommt. Zum einen hat er ja doch so einiges abgeschraubt und wieder angeschraubt, und von meinem eigenen LaMa weiß ich, dass man dort (gottseidank) noch mit Bedacht und Sorgfalt arbeitet.

    Wenn man – wie ich selbst – für alle echten Schrauberfälle auf den LaMa angewiesen ist, so muss man sich damit abfinden, quasi nach Gewicht abgerechnet zu werden, sage ich mir immer: Geht beim Autoanhänger das Erneuern der Bremsbeläge noch mit 350 € durch, so sind's bei meinem alten Deutz eben 650 gewesen.

    Soweit meine Meinung.

    Johannes

  • Das der Stundensatz und so passt, daran zweifle ich ja auch gar nicht. Es geht mir eher um die Zeit, die er für das, was er gemacht hat, benötigt hat. Im Prinzip hat er ja nur den Auspuff abgeschraubt, den Ventildeckelrunter, die Düsenstöcke untereinander getauscht und den Druck gemessen, die Ölwanne runter und ne neue Dichtung rauf, neues Öl rein und an der Pumpe den Druck gemessen und alles wieder zam gebaut. Ich hab die Arbeiten so mehr oder weniger auch schon alle durch geführt, nur die Düsen und Esp habe ich nicht gemessen, weil ich keine Messgeräte dazu habe. Aber der kann doch laut meiner Erfahrung keine 8.5 bis 9 std gedauert haben. Ist ja nur ein simpler R16, wo alles mit ein paar Muttern fest gemacht ist. In 10std habe ich daheim die Kolben und Laufbuchsen komplett neu gemacht

    Hanomag R16
    Bj 1951 :trecker1:

    • Offizieller Beitrag

    Die Kfz-ler haben eine Schiedsstelle, an die man sich wenden kann. Er muss als Handwerker ja irgendwo in einer Innung sein. Frag doch dort mal nach.

    Wie lautete der konkrete Auftrag? Mit "guck mal, was der hat" hast Du ihm einen Freibrief gegeben und musst jetzt Lehrgeld dafür zahlen.

    Gruß
    Michael

  • Also, mal ehrlich: Wenn der gute Mann die Dichtflächen alle ordentlich gesäubert hat, sollte die Zeitangabe stimmen. Das ist ja alles nicht mit einfachem Zerlegen und Zusammenbauen getan. Sehe da ehrlich gesagt dein Problem nicht.
    Zudem gibts ne wirklich ordentliche Rechnung(!).

    Viele Grüße

    Eicher EKL15/II
    Eicher 3085 mit FH Synchron
    Eicher 3???

    Machen wir uns nichts vor: Saugmotoren haben leider keine Turbolader...

  • Moin,
    mußte mal bei einem Motorroller eine Zündkerze erneuern. Bei lösen der Verkleidungen brachen 2 Schrauben ab, das Zündkerzengewinde war defekt weil man die Zündkerze schief eingedreht hatte. Im Endeffekt habe ich nur eine Zündkerze erneuert und der Kunde beschwerte sich über den Preis dafür. Das der Weg zu der Erneuerung ein langer war hat der Kunde nicht verstanden.
    Ich will damit sagen das Du nicht weißt ob die einzelnen durchgeführten Arbeiten lange dauerten. Das entsteht z.B. durch festgefressene Schrauben und festgebackene Dichtungen.
    Du hast Deinen Schlepper zudem auch mit neuem Motoröl zurück bekommen. Also nicht so wie er vorher war.
    Gruss Ralf

  • Hallo Marcel,

    für mich ist das Ganze eine zwiespältige Sache. Wenn das, was Du im ersten Beitrag dieses Threads geschrieben hast stimmt, dann hast Du ja noch gar keinen Reparaturauftrag erteilt - also weshalb wir einfach an Deinem Schlepper rumgeschraubt?
    Was ist denn das tatsächliche technische Problem gewesen, man fährt ja nicht ohne Grund in eine Fachwerkstatt und lässt die Düsenstöcke tauschen und die Ölwannendichtung ersetzen.
    Irgendetwas musst Du dort doch gewollt / gesagt haben, was Du Dir selber nicht zutraust oder Dir anderweitig die Möglichkeiten fehlen (z.B. Spezialwerkzeug).

    WAS sollte denn über den Werkstattbesuch herausgefunden werden?
    Wieso wird versucht zu reparieren, ohne vorher mit Dir Rücksprache zu halten (kann ich mir NICHT vorstellen!)
    Das, was auf der Rechnung gelistet ist, klingt für mich nachvollziehbar, die einzelne Arbeitsstunde kann man natürlich nicht nachprüfen, aber dass dafür in Summe ein guter Tag Arbeit draufgeht, zumal bei so einer alten Maschine sicher vorsichtiger gearbeitet wird, um ja keinen Stehbolzen abzureissen oder einen Lukendeckel oder gar Teile der ESP zu zerstören, kann ich mir vorstellen.

    Oldtimertrecker ist nun mal ein richtig teures Hobby!

    Gruß, F20GH.

    Fendt F20GH 1952; Fahr D90H 1956

  • Ok, also ich versuche mal den Fall komplett zu schildern.
    Ich hatte Probleme mit meinem Hanomag R16. Auf einem Zylinder hat er stark geraucht und insgesamt hatte er deutliche Leistungseinbußen. Deshalb bin ich zum Mechaniker gefahren. Ich selbst habe den Schlepper restauriert, bin aber an dem Punkt nicht weiter gekommen. Der Mechaniker wusste erstmal auch nicht, was da los ist. Deshalb haben wir besprochen, erstmal die offensichtlichen Dinge zu erledingen. Das wäre zum einen neues Öl und die neue Dichtung. Ob die Dichtflächen ordentlich gereinigt wurden weiß ich leider nicht, da ordentlich mit Dichtmasse gearbeitet wurde. Dann eben das Problem mit der Leistung. Da war ausgemacht, erstmal die Pumpe und die Düsen zu Prüfen. An die Pumpe wurde eine Messuhr angeschlossen, die einen Druck von 300atü anzeigte. Mir als Esp Laie sagte dieser wert nichts. Doch er meinte die Pumpe ist dann wohl nicht. Auch bei den Düsen wurde nur der Druck gemessen. 120 und 160atü. Korrigiert wurden die 160atü aber nicht. Die Düsenstöcke ein und auszubauen ist nun wirklich keine große Arbeit. Habe ich selbst schon unzählige mal gemacht. Dann wurde noch der Ventildeckel heruntergenommen, das Ventilspiel überprüft, nicht eingestellt, das habe ich nämlich schon gemacht, eine Dichtung (Nicht ölfest!!!!) an der Dekompressionswelle draufgesteckt und der ganze Ventildeckel mit ordentlich Dichtmasse wieder drauf gesetzt. Auch hier sehe ich einfach keinen großen Aufwand. Das sind zwei Muttern für den Ventildeckel und eine für den Dekompressionshebel. Auf der Rechnung war noch der an und abbau des Auspuffes aufgelistet. Das sind fünf Muttern?!?! Die sind in 2min gelöst. Auch das habe ich schon unzählige male gemacht. Der Einspritzzeitpunkt wirde nur an meinen schon vorhandenen Markierungen an ded Riemenscheibe überprüft.

    Da ich ja wusste, was für Arbeiten besprochen wurden, und auch wusste, welcher Arbeitsaufwand und -zeit damit verbunden sind, habe ich den Mechaniker das machen lassen. Wie gesagt, bis auf das "testen" der Pumpe und der Düsen hätte ich alle arbeiten auch selber machen können. Ich konnte ja nicht ahnen, das der wohl seine Kaffeepausen auf meine Rechnung setzt.

    Das arbeitsaufwendigste an der ganzen Sache war meiner Meinung nach die Ölwanne. Doch auch da brauche ich doch nicht mehr als 1 Stunden. Das ist zumindest in etwa die Zeit, die ich als Laie benötigt habe.

    Am Ende stand der Befund fest, ohne eine Kompressionsmessung durchzuführen, dass die Kolbenringe hinüber sind. Nur die Ringe zu wechseln macht natürlich keinen Sinn, also gleich alles zusammen für 1600 Euro. Das ganze war vor ca. 3 Monaten, die Rechnung kam jetzt. Mittlerweile weiß ich, dass ich den Schlepper nach der 1600Euro Reperatur wohl mit den gleichen Symptomen wieder holen hätte können, da es nur ein popliges Pumpenelement an der Esp ist.

    Ich weiß, dass ich da nen Fehler gemacht habe, z.b. keine Geldgrenze zu setzen. Aber nach den mehr als unkomplizierten Arbeiten so eine Rechnung zu bekommen..... Da fühl ich mich schon sehr verarscht. :|

    Hanomag R16
    Bj 1951 :trecker1:

  • Zitat von marcel.arold

    Zumal als Schüler, der ein monatliches Einkommen von 250Euro durch harte Arbeit hat u d auf jeden Euro zu achten hat

    Das wiederum ist aber nicht das Problem der Werkstatt...

    Non est magnus pumilio licet in monte constiterit

  • Auch für mich sieht die Rechnung in Ordnung aus,
    und 1600 für eine Motorüberholung wäre auch ok.

    Unsere Fahrzeuge:
    IHC 423
    IHC 644
    IHC 1246
    MAN 4S1
    MAN 4N2
    Allgaier A 22
    Eicher ES 400
    Eicher EM 235 S
    Hanomag R 19
    Bungartz T 5
    Lanz D 2816
    Ford 5000
    Holder B 10
    Unimog U 1200
    Hanomag-Henschel/Mercedes L307


    Und, und, und

  • Hallo Marcel,

    ich will mal versuchen, Deinen Beitrag Schritt für Schritt mit meiner persönlichen Sichtweise / meinem Verständnis zu beantworten:

    Zitat

    Der Mechaniker wusste erstmal auch nicht, was da los ist. Deshalb haben wir besprochen, erstmal die offensichtlichen Dinge zu erledingen. Das wäre zum einen neues Öl und die neue Dichtung

    ist unumstößlich so vereinbart gewesen? Sonst nichts !?
    Es ging nur um neues Öl und eine neue Dichtung, nichts weiter?
    Ich würde / könnte das nämlich auch so deuten, dass erstmal Öl und Dichtung ersetzt werden und dann fängt man mal an, nach der Ursache der Leistungseinbuße zu suchen - Du hast damit quasi einen Freibrief erteilt, den halben Schlepper auf den Kopf zu stellen.

    Weiter unten schreibst Du dann:

    Zitat

    ... war ausgemacht, erstmal die Pumpe und die Düsen zu Prüfen. An die Pumpe wurde eine Messuhr angeschlossen, die einen Druck von 300atü anzeigte. Mir als Esp Laie sagte dieser wert nichts.

    Das waren also die nächsten beiden Reparaturaufträge Deinerseits? Muss ja wohl, wenn es ausgemacht war. (??)

    Zitat

    Dann wurde noch der Ventildeckel heruntergenommen, das Ventilspiel überprüft, nicht eingestellt, das habe ich nämlich schon gemacht


    Das hätte ich an der Stelle des Mechanikers auch gemacht - falsches Ventilspiel ist nunmal eine mögliche Fehlerquelle für einen Leistungsverlust.
    Und da er Fachmann ist, muss er dort nachsehen, egal wie oft Du versicherst, das Ventielspiel kontrolliert zu haben. (Hätte ich an seiner Stelle genauso gemacht, nur als ersten Arbeitsschritt, bevor ich die Pumpe und die Düsen messe)

    Zitat

    Da ich ja wusste, was für Arbeiten besprochen wurden

    ... dann zähl das doch bitte mal genau auf: 1) ... 2) ... 3) ...

    Zitat

    Am Ende stand der Befund fest, ohne eine Kompressionsmessung durchzuführen, dass die Kolbenringe hinüber sind


    Naja, so ganz falsch ist da ja auch nicht:
    Zustand der ESD: naja, nicht schön, aber auch kein Totalausfall -> hat die Fachwerkstatt geprüft
    Zustand der ESP: 300 bar - nicht schlecht, da hätte ich gedacht, dass es viel weniger ist! -> hat die Fachwerkstatt geprüft

    Zitat

    Das arbeitsaufwendigste an der ganzen Sache war meiner Meinung nach die Ölwanne. Doch auch da brauche ich doch nicht mehr als 1 Stunden. Das ist zumindest in etwa die Zeit, die ich als Laie benötigt habe.


    Wenn Du diese Arbeit bereits gemacht hast, warum wird sie dann nochmal gemacht - hat ja mit dem Leistungsverlust nichts zu tun. Oder ist das Abdichten doch nicht so ganz einfach?

    Zitat

    Am Ende stand der Befund fest, ohne eine Kompressionsmessung durchzuführen, dass die Kolbenringe hinüber sind


    Auch hier ist der Werkstatt nicht wirklich etwas vorzuwerfen! Vorausgesetzt der Luftfilter ist sauber und die Kraftstoffversorgung ist in Ordnung, dann ist dieser "Befund" eine höchstwahrscheinlich richtige Diagnose. Und die ganze Vorgehensweise, um zu dieser Aussage zu gelangen, ist für mich auch in Ordnung.

    Unterschätze nicht die Wirksamkeit neuer Kolbenringe! Klar ist eine komplett neue Laufgarnitur besser, aber das geht ja dann richtig ins Geld und sowas würde ich auch erst entscheiden, wenn der Motor zerlegt und die Kolben und Buschen vermessen sind.
    Und wenn Du das machst, dann kannst Du auch direkt Kurbelwelle schleifen und neu lagern und neue Ventile einschleifen.
    Dann versetzt Du den Motor wieder in Neuzustand und hast irgendwas zwischen 3000 und 5000 Euro an der Backe.
    Aber neue Kolbenringe kosten nicht die Welt, der Schlepper braucht nicht komplett zerlegt zu werden.

    Ganz ehrlich Marcel, ich war zwar bei der ganzen Sache nicht dabei, aber für mich hat Dich "Dein Mechaniker" nicht abgezockt.
    Klar ist das für einen Schüler - und auch für fast alle anderen hier viel Geld. Auf eine Stunde rauf oder runter kommt es bei der Summe oder der Arbeit für mich auch gar nicht an.
    Aber Du hast einen ausgebildeten Facharbeiter locker einen guten Tag, wenn nicht sogar länger beschäftigt! Und Du hast eine "zeitwertgerechte" Reparaturempfehlung bekommen. Nicht vergessen, dass Du eigentlich einen pauschalen Reparaturauftrag gegeben hast, da hätte die Rechnung auch noch ganz anders aussehen können!!!

    Lehrgeld bezahlt, abhaken und versuchen, zu vergessen, auch wenn es weh tut.
    In fünf oder zehn Jahren freust Du Dich immer noch über Deinen schönen R16 und hast das hier vergessen.

    Gruß, F20GH.

    Fendt F20GH 1952; Fahr D90H 1956

  • Also die besprochenen Arbeiten:
    1. Die Dichtung der Ölwanne tauschen, da er da etwas gesabbert hat. Neues Öl noch rein
    2. Den Ventildeckel abdichten
    3. Nach der Ursache für den Leistungsverlust suchen
    Also Düsen und Pumpe prüfen

    Für die paat Arbeiten 10 Stunden zu benötigen kommt mir einfach absurd vor. Auf empfehlung des Mechanikers habe ich dir Kolben und alles dann selber gemacht. Hat aber nichts gebracht. Wieder 600 Euro mehr oder weniger versenkt, weil die Pumpe am 2. Zylinder hie ist. Aber gerade die sollte ja eigentlich geprüft werden

    Hanomag R16
    Bj 1951 :trecker1:

  • Das mit dem Abdichten war nur eine Nebensache, weil ich da eben grad zufällig gesehn hab das er da etwas Öl verliert. Da ich ja wusste das das nicht viel ist hab ich den das machen lassen. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich es natürlich selber gemacht

    Hanomag R16
    Bj 1951 :trecker1:

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