John Deere Model E Hit & Miss

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    Moin,

    in diesem Fred gibt's ein paar Bilder und Informationen zu meinem kleinen John Deere-Stationärmotor, wie ich es schon im Oliver-Thread angekündigt hatte.
    Inzwischen ist er "restauriert" und hat mich auch schon ein Mal zu einem Oldtimertreffen begleitet.

    Die Model E-Motoren wurden von 1923 bis 1945 fast unverändert gebaut, wobei sie in den ersten Jahren noch von der Waterloo Boy Gasoline Engine Mfg. hergestellt wurden. Es gab sie in den Leistungsstufen 1,5 - 3 und 6 hp. Insgesamt wurden mehr als 150.000 Stück hergestellt, weshalb diese Motoren heute unter den alten Hit & Miss-Motoren recht häufig noch anzutreffen sind.

    Mein "Objekt" ist ein kleiner 1,5 hp. Hier der Zustand, in welchem der Motor zu mir kam:
    [Blockierte Grafik: http://imageshack.us/a/img689/2956/img1952iq.jpg]
    Er war zwar komplett, lief aber zunächst nicht. Auch war er nicht in einem wunderbar tollen Originalzustand... da war schon mal jemand mit 'nem Pinsel dabei.

    [Blockierte Grafik: http://imageshack.us/a/img600/3474/img1951rb.jpg]
    Das genaue Baujahr kann ich nur eingrenzen, da der Motor in seinem langen Arbeitsleben das eine oder andere Spenderteil erhalten hatte. So zeigt mein kleiner Motor einige Details von 1928 (Datum am Zündmagnet), aber auch z.B. von 1933 (Kurbelgehäuseentlüftung, gab's vorher nicht). Die Seriennummer datiert ihn irgendwo dazwischen.

    Zunächst warf ich einen Blick ins Kurbelgehäuse:
    [Blockierte Grafik: http://imageshack.us/a/img825/315/img1944sk.jpg]
    Es fehlte zwar jegliches Öl, zum Glück war aber alles gängig und nichts rostig.
    Gut erkennbar ganz oben der Antrieb des Niederspannungs-Zündmagneten, darunter das Antriebsrad für den Nocken ("Nockenwelle" wäre reichlich übertrieben).
    Das Pleuellager hatte reichlich Spiel... gute vier Millimeter! Logisch, dass es sich bei jeder Kurbelwellenumdrehung laut bemerkbar machte.

    Das war die erste Baustelle, die zu bearbeiten war.

    • Offizieller Beitrag

    ...was auch sehr einfach war. Wie man auf dem Bild erkennen kann, wird das Pleuellager durch Beilagscheiben eingestellt- mehr nicht. Da bei meinem Motor noch die volle Anzahl dieser Beilagscheiben vorhanden war, hielt sich der Aufwand in Grenzen. Innerhalb einer halben Stunde war das Pleuellager demontiert, begutachtet, vermessen, grob mit Schleifleinen bearbeitet und wieder montiert. Fertig.

    Hier die untere Hälfte des Kurbelgehäuses:

    [Blockierte Grafik: http://imageshack.us/a/img138/3617/img1947ix.jpg]

    Unterhalb der Kurbelwelle ist der Drehzahlregler zu erkennen. Dieser ist bewusst ganz tief angeordnet und mit einer Blechschale umgeben, damit er im Öl rotiert und damit die Schmierung des Kurbeltriebs gewährleistet. Eine Ölpumpe existiert nicht- kann also auch nicht verschleissen oder kaputtgehen.

    Nun galt es, dem kleinen Motor wieder Leben einzuhauchen. Glücklicherweise kann man aus dem Internet sämtliche Informationen zu diesem Motoren runterladen. Was mir sehr entgegen kam, da sämtliche Steuer- und Zündzeiten total verstellt waren. Wenn dann einmal die Einstellanleitung vor einem liegt, geht die Neujustierung schnell vonstatten.

    Frisches Motoröl wurde eingefüllt, ebenso frischer Brennstoff. Benzinmischventil und Luftklappe auf die in der Anleitung angegebenen Werte eingestellt... und fleißig am Schwungrad gedreht. Und siehe da, er sprang an und lief. Nicht wirklich schön, aber immerhin!

    Ich konnte schon von außen erkennen, weshalb kein einziger Tropfen Öl mehr im Motor war. Die Ölwanne wird mittels Korkdichtungen abgedichtet, und eben diese waren nur noch fragmentartig erhalten. Das Öl lief an mehreren Stellen aus der Ölwanne auf den Werkstattboden. Also: Also auseinander damit!

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    Zitat von VaLi55

    Hallo Hendrik,
    ...
    Auf den Oliver fortschritt freue ich mich genauso :thumbs:

    Oh ja... und ich erstmal. Mir juckt's schon in den Fingern. Am meisten freue ich mich auf den Motor. Das wird lecker!

    Nun aber noch ein paar Sätze zum kleinen "Popper":

    Wie ich schon schrieb, war der Motor ziemlich inkontinent, das Motoröl lief fast ungehindert aus der Ölwanne.
    Hierbei muß man sich die besondere Konstruktion der Ölwanne und des Benzintanks vor Augen führen. Bei den John Deere- Model E-Motoren sitzt der Benzintank und die Ölwanne in einem gusseisernen Rahmen unter dem Motor. Die Ölwanne, die aus einem einfachen, geraden Stück Blech besteht, bildet quasi den oberen "Deckel" des Benzintanks.

    Hier der Benzintank von oben fotografiert, nach der Demontage:
    [Blockierte Grafik: http://imageshack.us/a/img842/5172/dsc0485hi.jpg]
    Hmmm, lecker. Der Vorbesitzer hatte offenbar ein Faible für Dichtungsmompe. Doof nur, dass ein Großteil davon zusammen mit Resten der alten Korkdichtung in den Tank fiel und somit stets den Sprit versaute.
    Was man ebenfalls gut erkennen kann, ist der neue Boden, der in den wohl mal durchgerosteten Tank geschweisst wurde. Das wurde einigermaßen sauber bewerkstelligt und darf so bleiben. Denn erstens ist der Tank dicht und zweitens sieht man ihn nicht.

    Ich reinigte den Tank und seine Dichtungsfläche akribisch. Nachdem ich die Dichtungsflächen zudem auch noch plan zueinander ausgerichtet hatte (sprich "gerade gekloppt hatte"), setzte ich den Tank in den gereinigten Grundrahmen, quasi das "Fundament" des Motors:
    [Blockierte Grafik: http://imageshack.us/a/img812/1793/dsc0488hh.jpg]

    Das Foto zeigt die oben schon erwähnte Ölwanne des Motors mit der aufgeschweissten Ölfangschale. In ihr rotiert der Fliehkraftregler und spritzt Öl an alle notwendigen Schmierstellen. Der kastenförmige Benzintank sitzt darunter und hängt im Grundrahmen.

    Ich musste feststellen, dass die zwei Schweisspunkte, mit denen die Schale auf dem Blech fixiert war, gebrochen waren. Dadurch wackelte die Schale auf dem Blech hin und her, zudem sickerte Motoröl hindurch in den Benzintank. Nicht gut.
    Die Beseitigung des Problems war recht simpel. Zwei kleine Schweißpunkte auf die alten, gebrochenen- fertig.

    Damit in Zukunft alle Flüssigkeiten da bleiben, wo sie hingehören, bestellte ich mir neue benzinresistente Korkdichtungen in den USA, wo es für diese Motoren noch jedes Ersatzteil zu kaufen gibt. Sichheitshalber bestellte ich gleich mehrere Exemplare, um sie für eine spätere Reparatur parat zu haben.

    So viel für den Moment...

    Gruß, Hendrik

    • Offizieller Beitrag

    Nachdem der Unterbau des kleinen Johnnys (sprich Grundrahmen, Benzintank und Ölwannenboden) instandgesetzt war, konnte der Rest des Motors wieder darauf Platz nehmen.

    Wiedereinmal kam der Hoftrac zum Einsatz:
    [Blockierte Grafik: http://imageshack.us/a/img441/9939/dsc0489c.jpg]

    In dieser bequem-luftigen Arbeitshöhe konnte ich vorher noch ohne großen Aufwand das Kurbelgehäuse reinigen. Langsam ließ ich den Motor ab, um ihn dann auf den letzten Zentimetern ganz behutsam und ohne die neuen Dichtungen in ihren Positionen zu stören auf die Ölwanne abzusetzen.

    Das klappte wunderbar, sodass ich nun Motorober- und unterteil mit neuen Schrauben verbinden konnte. Fertig!

    Nächstes mal geht's um die "Zündkerze".

    Gruß, Hendrik

    • Offizieller Beitrag

    Moin,

    nu geht's weiter, wie angekündigt mit der Zündeinrichtung des kleinen Verdampfers.

    Die Zündung des John Deere Model E besteht im wesentlichen aus zwei Komponenten:
    Zum einen der Niederspannungs-Zündmagnet, zum anderen der Unterbrecher, der gleichzeitig auch die Zündkerze darstellt.

    Im ausgebauten Zustand sieht das so aus:
    [Blockierte Grafik: http://imageshack.us/a/img849/8168/img1958cb.jpg]

    Die Funktion ist so einfach wie genial. Auf dem Bild kann man ganz gut die beiden Kontakte erkennen. Diese sitzen direkt im Brennraum. Am festehenden "Amboss" liegen im Betrieb vom Magneten schlappe 1,7 Volt an. Sobald aufgrund absinkender Drehzahl das Auslassventil betätigt wird, wird zwangsläufig auch der (rechts erkennbare) Schnappmechanismus betätigt, der im richtigen Moment die Kontakte trennt und somit einen Funken erzeugt.
    Lediglich zur Kontrolle baute ich den Zündapparat aus. Ich reinigte die Kontaktflächen mit einer Schlüsselfeile und überprüfte den Schnappmechanismus auf Leichtgängigkeit und Spielfreiheit. Das war's... er konnte wieder montiert werden.

    Der Zündmagnet arbeitete gut und lieferte ausreichend Spannung, um im "Testbetrieb" auf dem Schraubstock kleine Brizzelfunken zu erzeugen.
    Ärgerlich war lediglich, dass einer der Vorbesitzer den Magneten zusammen mit dem Rest des Motors grün übergetüncht hatte.

    Also zerlegte ich den Niederspannungsmagneten so weit wie nötig und entfernte alle Farbe. Anschließend lackierte ich den Hufeisenmagneten in mattem schwarz und setzte ihn wieder zusammen.

    Mit dem Ergebnis bin ich ganz zufrieden:
    [Blockierte Grafik: http://imageshack.us/a/img90/366/img2306o.jpg]

    Nun kommen die optischen Feinheiten...

    Gruß, Hendrik

    • Offizieller Beitrag

    Moin, ich nochmal.

    Endspurt... wie schon erwähnt, jetzt kommt die Optik. Das erste Oldtimertreffen rückte näher, und bis dahin sollte der Motor schließlich wieder fertig sein.

    Auf den "Fund-Zustand"-Bildern konntet ihr sehen, dass der Motor schon mal überlackiert wurde. Leider recht schlecht, dafür jedoch im korrekten Farbton.
    Damit der Motor optisch zu den John Deere-Schleppern unserer Sammlung passt, wollte ich dem Motor eine entsprechende Patina-Optik verpassen. Das ist nicht ganz so einfach, wenn zuvor schon mal jemand sich an einer "Restaurierung" versucht hat.

    Da ich den Motor nunmehr wieder zusammensetzen und nicht noch weiter zerlegen wollte, nahm ich den vorhandenen optischen Zustand als Basis für meine Patina.
    Zunächst reinigte ich das Gehäuse und sämtliche Anbauteile gründlich von Dreck und Öl und schliff den vorhandenen Lack an. Beschädigte Stellen, an denen die graue Grundierung durchblickte, überdeckte ich mit passendem, mattem grün.

    Den "John Deere"-Schriftzug, der als billige Folie auf den Wasserkasten geklatscht worden war, entfernte ich. Im Internet fand ich nach einiger Suche eine dem Original entsprechende Schriftart und konnte mit Pinsel und ruhiger Hand dem Wasserkasten sein ursprüngliches Aussehen wiedergeben.

    Um dem ganzen nun ein wenig Patina-Touch zu verleihen, schraddelte ich zunächst ordentlich mit Schleifvlies und Schmirgelpapier auf dem glänzenden Lack herum, um ihn aufzurauhen. Danach kam dann das bewährte Leinöl zum Einsatz, jedoch allerdings in einer abgedunkelten Spezialmischung.

    Das funktionierte prima, sodass ich nach der Trocknungszeit den Zündmechanismus wieder montieren und die Steuerzeiten einstellen konnte.

    Hier der Ventiltrieb und die Zündeinrichtung im montierten Zustand:
    [Blockierte Grafik: http://imageshack.us/a/img835/6074/img2309sk.jpg]
    Als Zündkabel habe ich das älteste Kabel genommen, was ich finden konnte- immerhin ein recht antiquiertes, textilummanteltes Kabel.

    Wie ihr seht, habe ich die Stößelstange ein wenig blank geschliffen- nicht zu viel, die Rostnarben durften drinbleiben. Auf dem Bild im Beitrag darüber kann man auch gut erkennen, dass ich den Umfang und die Kanten der Schwungräder ebenfalls blankgeschliffen habe. Vielleicht nicht original, für mich macht das aber einen Stationärmotor aus.

    Schwenk zur anderen Seite:
    [Blockierte Grafik: http://imageshack.us/a/img28/6692/img2310ov.jpg]
    Hier der Zylinderkopf en detail. Er ist übrigens komplett ungekühlt. Gut zu erkennen sind hier die unterschiedlich starken Ventilfedern. Die untere Feder gehört zum Einlassventil und wird, wie schon erwähnt, lediglich durch den Unterdruck im Zylinder bei Bedarf geöffnet. Daher kann man sie ganz leicht mit dem kleinen Finger zusammendrücken.

    Oben die stärkere Feder des Auslassventils, welches als einziges gesteuert wird. Man beachte das technisch notwendige Ventilspiel von gut und gerne 25 Millimetern! Dieses enorm große Ventilspiel wird benötigt, weil der Zünd-Schnapp-Mechanismus von der Stößelstange auf ihrem Arbeitsweg betätigt wird.

    Ganz unten im Bild der "Vergaser", der nicht mehr als eine Düse mit verstellbarer Düsennadel ist. Keine Drosselklappe, keine Schwimmerkammer, kein Nadelventil, kein Choke, kein gar nichts. Back to the roots!

    Nun fehlt nur noch das passende Fahrgestell...

    Gruß, Hendrik

    • Offizieller Beitrag

    Moin,

    ich merke gerade, daß in diesem Fred ja noch ein Update fehlt.

    Gut, also los... wie oben zu sehen, ist der kleine Motor ja wieder vollständig.
    Auf den beiden alten Balken montiert, hat er auch schon die ersten Probeläufe nach der Teilzerlegung zu meiner Zufriedenheit absolviert. Interessanterweise läuft der Motor nach dieser "Generalinspektion" mit einem weitaus magereren Gemisch (und somit sparsamer) als vorher. Genau kann ich mich dieses Phänomen nicht erklären... es muß am dreckigen Tank gelegen haben.

    Nun ging's, wie schon angekündigt, darum, den Motor auf ein passendes Fahrgestell zu bauen.
    Ursprünglich waren die John Deere Model E auf zwei Holzbohlen montiert, welche dann einfach mittels zweier Gussachsen und vier Rädern zu einem Wagen ergänzt werden konnten. Das sah dann so aus:

    [Blockierte Grafik: http://gasengine.farmcollector.com/uploadedImages/GEM/articles/issues/2012-04-01/Antique%20John%20Deere%20Left%20View.jpg]

    Für ein paar 100 $ kann man heute diese Gußteile als Nachfertigungen kaufen. Kein Problem. Kann man machen... wollte ich aber nicht.

    Ich wollte zu meinem Patina-Motor ein entsprechendes Patina-Wägelchen haben. Also nahm ich mir die Zeit und durchstöberte die alten Ställe und Scheunen des Bauernhofes, auf dem ich lebe.
    Und siehe da... ich bin fündig geworden!

    Ich fand ein uraltes Wägelchen, welches einen alten Elektromotor trug. Obwohl der Wagen schon reichlich runtergerockt war, war das Holz noch massiv und kernig. Optimal! Die sehr stabile Konstruktion lässt darauf schließen, dass die Plattform des Wagen wohl ursprünglich mal eine Tür eines Schweinestalles war... oder ähnliches. Recht grob aber stabil wurde sie vor vielen Jahrzehnten mal auf ein einfaches Fahrgestell geschraubt... fertig war der Wagen für den Schleifringmotor.

    Ich demontierte den Motor und reinigte das Holz. Die gusseisernen Räder wurden großzügig geschmiert und mit mattem gelb lackiert. Danach dann auf bewährte Weise "patiniert". Das Holz ölte und wachste ich.

    Et voilá:
    [Blockierte Grafik: http://imageshack.us/a/img191/7114/img2213ch.jpg]

    ...fertig für's erste Oldtimertreffen!
    Die Deichsel entstand aus einem alten Bongossi-Kantholz, die Zugöse ist neu selbstgedengelt.

    [Blockierte Grafik: http://imageshack.us/a/img526/9402/img2216f.jpg]
    Damit die Deichsel nicht andauernd im Dreck liegt, verwendete ich einen alten Türriegel (ebenfalls ein Fundstück aus dem Stall), mit dem die Deichsel in angehobener Stellung fixiert werden kann. Eine alte Blechbüchse und ein kleines Ölkännchen runden das Bild ab.

    [Blockierte Grafik: http://imageshack.us/a/img109/6282/img2217l.jpg]
    Sollte im Betrieb nun mal ein Tropfen Öl oder Benzin aufs Holz tropfen... sei's drum, es trägt dann der Patina bei.
    Auf diesem Bild fehlt noch die Riemenscheibe für's Schwungrad. Ich hoffe, dass ich sie in den kommenden Wochen in den Händen halten werde.

    [Blockierte Grafik: http://imageshack.us/a/img42/323/img2219l.jpg
    Da das Bild gerade die Auspuffseite zeigt: Man kann mit der Gemischschraube -gerade auf solchen Oldtimertreffen- tolle Effekte erzielen. Einfach ein wenig weiter aufdrehen als nötig... und schon schlagen Flammen aus dem Auspuff :o:D Herrlich!

    Ich habe den Motor während des Oldtimertreffens recht lange am Stück laufen lassen. Zunächst habe ich mich darüber gefreut, daß keine Undichtigkeiten im Bereich der Ölwannendichtung mehr auftraten. Und zusätzlich fiel mir auf, wie wenig Wärme der Motor entwickelt. Logisch, zündet der Motor im fortwährenden Leerlauf ja nur ca. alle 30 Umdrehungen ein Mal. Da dauert es natürlich ewig lange, bis das Kühlwasser merklich wärmer wird. Mehr als lauwarm hab' ich an diesem Tag nicht hinbekommen...

    [Blockierte Grafik: http://imageshack.us/a/img839/3038/img2222ol.jpg]
    Ein Hit 'n Miss-Motor ist nicht zuletzt wegen seines ungewöhnlich unregelmäßigen Laufs ein "Earcatcher", das habe ich schnell festgestellt. Es war ein großer Spaß, die teilweise verstörten Menschen über das Arbeitsprinzip aufzuklären. Manche glauben, sie sähen einen Zweitakter vor sich, sehen dann aber zumindest ein (?) Ventil. Andere verstehen wiederum überhaupt nicht, weshalb der Motor laufen kann, da doch nur ein Ventil gesteuert wird. :hmm::?

    So, das war's. Ein schneller, kleiner Bericht über meinen kleinen Johnny. Bald geht's wieder weiter in Sachen "Oliver".

    Gruß, Hendrik

    • Offizieller Beitrag

    Soooo..... nu isser komplett!

    [Blockierte Grafik: http://imageshack.us/a/img15/162/orw7.jpg]

    Passend zum Urlaubsbeginn kam die (nun hoffentlich letzte) Großbestellung an Teilen aus den USA an. Neben diversen Oliverteilen war auch die lang ersehnte Riemenscheibe für den kleinen Johnny Popper dabei. Kurz aufgehübscht und angebaut... fertig.

    Gruß, Hendrik (der sich jetzt wieder vermehrt dem Oliver widmen wird)

  • Hallo Hinnek,

    Super Restauration ! Die Detailarbeit, wie das Herstellen der John Deere Schrift zeigt mit welcher Präzision du arbeitest. Einfach Super !!!
    Kann mich immer nur wundern wie du es schafts Teile aufzufinden.
    Hast du ein Bekannter in den USA ? Oder bestellst du über einen europäischen Händler ?
    Weiter so !
    Bin shon gespannt über weitere Berichte.

    Gustave

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Gustave,

    von einer wirklichen "Restauration" möchte ich bei diesem Motor nicht sprechen. Zumal der Motor selbst ungeöffnet blieb. Da er aber trotz seines Alters eine tolle Laufkultur hat, habe ich keinen Anlass gesehen, z.B. den Zylinderkopf und den Kolben zu demontieren.
    Never change a running team!

    Das Auftreiben von Ersatzteilen in den USA ist in der Regel nicht sehr schwierig... wenn man technisches Englisch beherrscht und einen Internetzugang sowie ein Telefon besitzt.
    Natürlich sind Bekannte/ Verwandte in den USA immer von Vorteil.
    Kleine Bestellungen, die zusammengefasst in einen normalgroßen Karton passen, bestelle ich in der Regel direkt in den Staaten. Das geht fix und die Abwicklung ist problemlos und (noch) kostengünstig. Große, sperrige Dinge ordere ich über Teilehändler hier in Europa, da sie dann kostengünstiger per Container verschifft werden... dauert halt wesentlich länger.

    Grundsätzlich achte ich darauf, dass die Ersatzteilversorgung bei einem neuen "Projekt" weitgehend gesichert ist. Das erhält den Spaß an der Restaurierung und sorgt für einen kontinuierlichen Fortschritt.

    Gruß, Hendrik

  • Hallo Hendrik,

    gerade den Bericht durchgesehen. Wiedermal super Arbeit! Deine "Patinierung" ist der Wahnsinn. Wenn man die Gußfelgen des kleinen Wägelchen ansieht mag man ja nicht glauben, dass sie erst vor kurzem neu lackiert wurden :lol::lol:


    Ich wünsch dir noch viel Spaß mit "der Gerät",

    Gruß
    Alois

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