• Hallo zusammen,

    vergangene Woche habe ich mich mal bei euch angemeldet, in der Hoffnung, vielleicht auch bei dem ein oder anderen Thema Hilfestellung leisten zu können, umgekehrt natürlich auch hier und da Hilfe zu bekommen :D

    Ich heiße Stefan, bin 34 und komme aus dem Sauerland. Ich bin mit Landmaschinen aufgewachsen und konnte mich schon immer für diese begeistern. Seit einigen Jahren hat es mich zu den Bungartz-Schleppern hingezogen. Eigentlich war ich nur auf der Suche nach einem Einachser mit Fräse, um mal einen Wildacker bestellen zu können. So kam ich dann an einen Bungartz F6, den ich doch gleich erst mal wieder zum laufen bringen musste.
    Dummerweise fällt einem immer ein Grund ein, noch einen Einachser zu benötigen, und so stellte sich bald ein L5 mit Hatz Diesel dazu. Ein Holder EF9 und eine Hakorette 200 sorgten dann dafür, dass meine Lagerkapazitäten bald ausgeschöpft waren... Obwohl, eigentlicher Auslöser für den Platzmangel wurde der Bungartz & Peschke T8VW, der den Weg zu mir fand. Zum Einen hatte ich festgestellt, dass die Arbeit mit dem Einachser doch anstrengend sein kann, zum Anderen ergab ich mich meinem Motto: "ein Kind vom Bauernhof braucht einen Trecker"... und ein Trecker hat halt 4 Räder :mrgreen:
    Eigentlich sollte es auch einer mit Allrad werden, aber das hatte dieser nicht, und ein Diesel war es auch nicht... aber wer hat schon nen Benziner! :P
    Am meisten liebe ich das Schrauben, Reparieren und Instandsetzen. Es ist für mich eher Meditation als Arbeit.
    Ach ja, der mit Allrad soll natürlich nach wie vor zu mir kommen. Es soll mal ein Bungartz T8DA werden. Dummerweise kam mir letzte Woche so ein spontaner Bungartz T6 von 1960 dazwischen.
    Er stand seit 20 Jahren auf einem Heuboden und sollte als Ersatzteilträger dienen. Ein Motorschaden hatte ihm zu diesem Schicksal verholfen. Als jetzt sein Nachfolger (auch ein T6) und besagter Ersatzteilträger vom Hof sollten, konnte ich mir den im ersten Anschein nach maroden T6 sichern.
    Auf den 2. Blick steckt dort jedoch einiges an Potential drin. Natürlich ist es mit sehr viel Arbeit, Zeit und leider auch Geld verbunden, aber ich hoffe, ihn eines Tages wieder ans funkeln zu bringen. Die Basis ist da, der Winter gerettet...
    Sind wir wieder beim Platzproblem.... Der Gärtner hat zu wenig Anbaufläche und der Schrauber hat auch chronisch zu wenig Platz. Ich habe dieses Jahr aufgeräumt und mich von einigen Platzräubern getrennt, die mir zum Rumstehen einfach zu schade waren. Der L5 ist vom Hof, ebenso der Holder und die Hakorette. Dass der T6 jetzt den Platz wieder besetzt ist eigentlich gar nicht so schlimm :D

    Gruß, Stefan

    "Kind vom Bauernhof braucht nen Trecker"

    Bungartz & Peschke T8VW

    Bungartz & Peschke T8DA/S
    Bungartz T6
    Bungartz F6

  • Seit nunmehr 12 Tagen habe ich den T6 bei mir und es sollte eigentlich bis Anfang des Winters dauern, eh ich die erste Schraube am Schlepper drehe, aber wie das halt immer so ist konnte ich mich nicht gedulden und hab schon mal angefangen.
    Einmal zum Zustand:
    Auf dem Betriebsstundenzähler steht was von 35, irgendwas Stunden... Ich befürchte, dass der noch geht und einmal rum ist, also 10035Bh... So zumindest der Eindruck. Achslager vorne beide Seiten ausgeschlagen, Lenkung wurde mal geändert, hier müssen Originalteile beschafft werden. Der T6 hat einen Motorschaden, was mir vorher auch bekannt war. Zwischenzeitlich habe ich mich diesem Problem gewidmet und den Fehler schon fast wieder behoben... Der Ventilsitz vom Auslassventil des 2. Zylinder hatte sich gelöst und wurde bei laufendem Motor erst kleingehackt und dann zu gleichen Teilen in den Zylinderkopf sowie den Kolben eingearbeitet. Die damit verbundene Kolbenaufweitung sorgte schließlich für einen Kolbenklemmer... Soweit so schlecht, aber ich habe glücklicherweise einen MWM AKD10Z erwerben können, der als Stationärmotor seinen Dienst verrichten durfte und noch nicht viel geleistet hat. Dieser hat meinem T6 nun einen Zylinder mit Kolben und Kopf gespendet...
    Aber wieder zurück zur Bestandsaufnahme...
    Die Spurstangenköpfe sind ausgeschlagen und die Hinterreifen kaputt, vorne sind grade irgendwelche Notreifen vom Auto drauf.
    Die Kupplung trennt zwar, aber ich werde wohl auch dort mal einen genaueren Blick hineinwerfen müssen. Irgendwas kommt mir da komisch vor. Ich werde das dann testen, wenn der Motor wieder läuft.
    Das Lenkgetriebe ist Top und wurde laut Vorbesitzer kurz vor der Stilllegung noch instand gesetzt. Das Getriebe könnte noch einige unschöne Überraschungen bereit halten. Ich habe zwar noch nicht genau nachgesehen, aber z.B. der 5. Gang ist durch die Öleinfüllbohrung sichtbar und macht keinen guten Eindruck... Da hat wohl einer beim Schalten öfters Grüße vom Getriebe bekommen. Die Schaltkulisse ist auch verschlissen, lässt sich aber aufarbeiten.
    Der Kraftheber bzw. das Hubwerk hinten hat schon einiges Miterlebt und zeigt extreme Verschleißerscheinungen. Die Kotflügel sind durchgerostet und nicht mehr zu retten, die Motorhaube ist im vorderen Bereich auch ziemlich ramponiert...

    Viele würde jetzt sagen, man solle den T6 schlachten und die funktionstüchtigen Einzelteile verkaufen und zu Geld machen.

    Aber: Meine Meinung dazu ist ganz einfach. Der T6 wurde insgesamt ca. 230 Mal gebaut. Laut Register von Michiel gibt es noch ca. 35 Stück - dann lass es insgesamt vielleicht 40-50 sein. Mein T6 ist ziemlich vollständig und daher fällt ein Großteil der Restaurierungskosten, nämlich die Teilebeschaffung, weg. Alles Andere lässt sich richten, ausgeschlagene Bohrungen kann man ausfräsen / ausspindeln und neue Lagersitze einpassen. Ein Motor lässt sich reparieren, Kupplung und Getriebe sind unterm Strich auch vielfach produzierte Teile, für die man mit der nötigen Zeit auch noch Ersatzteile findet. Es ist mit viel Arbeit verbunden, aber es wird sich lohnen. Die Patina am Schlepper ist zwar irgendwie schön, aber aufgrund der Tatsache, dass Kotflügel und Motorhaube neu bzw. überarbeitet werden müssen, wird der T6 auch komplett lackiert...

    Ich muss mir das mit dem Bilder hochladen hier im Forum nochmal durchlesen... Eventuell schreibe ich hinterher mal einen Bericht über die Restaurierung, oder aber ich mache mal ein Video. Hab sowas auch schon für die Restaurierung meines Bungartz&Peschke T8VW gemacht.... Aber das mache ich alles erst, wenn mir mal Langweilig ist... ;)

    Gruß, Stefan

    "Kind vom Bauernhof braucht nen Trecker"

    Bungartz & Peschke T8VW

    Bungartz & Peschke T8DA/S
    Bungartz T6
    Bungartz F6

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    finde ich gut, dass du den Bungartz wieder aufbauen willst!
    Wäre toll, wenn du einen Restaurierungsbericht hier schreiben würdest. Da würden sich sicher einige drüber freuen (auch wenn die Rückmeldungen immer verhalten sind).
    Wenn du Lust drauf hast, dann meld dich; ich verschiebe das Thema dann in die passende Kategorie

  • Ja, ein Restaurierungsbericht ist immer gut. Da ich selber diese Berichte auch immer gerne lese, werde ich mich wohl auch mal an einem solchen Versuchen.

    Vorab möchte ich mich bei 2 sehr netten Bungartz T6 Besitzern bedanken, die mir mit Rat und Tat, vor Allem mit Fotos und Skizzen helfen, den Originalzustand doch wieder herzustellen. Danke S. und B.!

    Der T6 steht nun bei mir und die Ungeduld zwingt mich, dem mir bekannten Motorschaden doch einmal nachzugehen. Motorschaden an sich hört sich immer ganz böse an. So war es auch bei meinem T8VW. Nachdem ich mich aber ein wenig eingelesen hatte fand ich die ganze Angelegenheit nur noch spannend! So war es jetzt auch beim T6. Ich wusste nur, dass der Motor während der Fahrt fest ging. Der Versuch, den Schlepper anzuziehen, misslang und wurde vom T6 mit blockierenden Rädern quittiert. Danach fristete der Bungartz etwa 20 Jahre auf dem Dachboden eines Kuhstalls sein Dasein.

    Erstmal Platz machen - die Haube runter, Armaturenbrett ab und die Kotflügel ab. Mit 7 gelösten Schrauben sieht der Kleine schon gar nicht mehr aus wie ein Traktor.


    Weiter geht´s mit der Motorperipherie. Lüfter und Luftleitsystem sind auch mit wenigen Schrauben demontiert. Ein Testdrehen am Lüfter verrät nichts gutes - das Lager ist wohl hinüber. Zum Glück habe ich meinen Ersatzmotor und tausche vorerst den Lüfter. Die Begutachtung des Luftkanals am Originalmotor und am Austauschmotor zeigt einen kleinen aber bedeutenden Unterschied. Der Ersatzmotor wurde als Standmotor eingesetzt und verfügt über einen Ölkühler. Bei meinem T6 war ein solcher nicht vorgesehen und an jener Anschlussstelle am Motorblock befindet sich ein Bypass. Ich habe mich aber entschlossen, den Ölkühler zu verbauen.


    Wenn nur ein Zylinder fest ist, müsste der zweite ja noch in Ordnung sein.... Die Chance, den richtigen Zylinderkopf zu lösen liegt also bei 50/50. Ich entschied mich für Zylinder 2 und demontiere den Zylinderkopf. Ein Blick auf den Kolben erklärt, warum sich dieser nicht mehr bewegen wollte...


    Beim Blick in den Zylinderkopf zeigte sich dann der Ursprung des Unheils... Ein Ventilsitz hatte sich verabschiedet und wurde nach dem sorgsamen kleinhämmern zu gleichen Teilen in Kolben und Kopf eingearbeitet. Dadurch kam es zur Kolbenaufweitung und somit zum Kolbenklemmer


    So etwas sieht man auch nicht alle Tage. Nach der Demontage des Kolbens und der Buchse konnte ich auch das Pleuelspiel testen. Die Literatur vom Motor lässt hier 14/100mm zu, was man schon sehr deutlich merkt. Meiner Ansicht nach war das leichte Spiel noch in Ordnung und ich konnte dem Motor seine Spenderorgane einpflanzen.

    Um alle Funktionen des Schleppers testen zu können möchte ich vor einer Gesamtrestauration vorerst den Motor zum laufen bringen, trotzdem habe ich mich entschlossen, die Teile, die jetzt wieder verbaut werden, auch aufzuarbeiten. Gleiches gilt für den Motorblock. Beim Rumpfmotor komme ich an alles dran, also wird auch hier erst grundiert und lackiert.
    Hierzu verfolge ich eine Strategie, die vielleicht unüblich, falsch oder was auch immer ist... Ich habe dieses Prinzip jedoch schon des Öfteren erfolgreich anwenden können.

    Der Bungartz war original in RAL3000 - feuerrot- lackiert. Diese Farbe gibt es als Sprühfarbe. Auch die Grundierung wird aufgesprüht. Somit ist es möglich, den Schlepper in Etappen mit mehreren Schichten Lack zu versehen. Das sieht dann zwischenzeitlich auch schon mal so aus ->


    So weit bis hierher... Ich werde mich mal kurz für die nächsten 5-10 Stunden in die Werkstatt verabschieden... Hab noch was vor ;)

    Gruß, Stefan

  • Da das Öl ja nun eh vom Motor runter war, habe ich erstmal die Wartungsklappe am Motorblock geöffnet. Der AKD10Z hat nämlich keine Ölwanne im klassischen Sinne, sondern lediglich seitlich und stirnseitig unter der Keilriemenscheibe je eine Ablassschraube. Nach unten hin ist der Motor glatt und verfügt über keinerlei Öffnungen.

    Entgegen meiner Befürchtungen war der Bodensatz nicht ganz so schlimm und das Kurbelgehäuse relativ schnell gesäubert und vom "Schlick" der vergangenen 56 Jahre befreit.

    Irgendwann innerhalb dieser vergangenen 56 Jahre hat sich auch schon mal jemand an dem Motor zu Schaffen gemacht. Zum einen macht die Substanz des Motors für die angenommen 10035 Betriebsstunden eigentlich einen recht guten Eindruck (ich gehe von irgendeiner Motorüberholung aus), zum Anderen fand ich Hinweise auf vorherige Motoröffnungen. Eine Unterlegscheibe lag im Ölschlick und einige Metallsplitter ließen auf einen Schaden schließen, der aber im aktuellen Erscheinungsbild des Motors keine Ursache finden lässt - da sieht im Kurbeltrieb alles gut, sauber und vollständig aus.

    Soweit so gut... Der Motor ist nun wieder zusammen, die Anbauten sind aufgearbeitet und wieder verbaut, teilweise vorher auch lackiert worden.

    Wo wir gerade beim Aufarbeiten von Teilen sind: Ich nutze am liebsten eine Zopfbürste auf dem Winkelschleifer, die geht meiner Meinung nach am besten dran. Den zweithäufigsten Einsatz haben bei mir Bürstenaufsätze auf der Bohrmaschine, für lose / kleine Teile habe ich auch immer eine Bürste in der Standbohrmaschine montiert. Der Vorteil an dieser Bohrmaschinenbürste ist der links/rechtslauf der Maschine. Beim Säubern der Oberflächen legen sich die Borsten der Drahtbürste halt etwas weg. Wenn man dann aber nach kurzer Zeit die Drehrichtung ändert geht die Bürste sehr gut und unheimlich aggressiv ans Werk. An Nummer 3 meiner wichtigsten Werkzeuge zum Aufarbeiten / Entlacken kommt der Stechbeitel! Ist der schön scharf verrichtet der sehr gute Arbeit, gerade an schlechter zugänglichen Stellen. Die Vorarbeit macht dann der Beitel, die Nacharbeit eine Bürste oder Schmirgelpapier.
    Die eleganteste Lösung ist mit Sicherheit das Strahlen der Teile. Hier scheitert es für mich jedoch an der Verfügbarkeit, zum anderen komme ich durch meine Herangehensweise auch zum Ziel. Kosten / Nutzen werden sich da sicherlich die Waage halten. Ich investiere mehr Zeit bei niedrigen Werkzeugkosten, beim Strahlen wäre die Zeit kürzer und die Werkzeugkosten höher...vermute ich mal. Egal, mir geht es in erster Linie darum, dass "ich" die Restauration gemacht habe, und da kommt es dann auch nicht drauf an, ob ich eine oder zwei Wochen Länger für das Projekt brauche!

    Genug dazu, zurück zum Thema!

    Der Motor ist zusammen gebaut und ich würde ihn gerne Testen. Dazu fehlt:
    - Reifen, die die Luft halten
    - Vorrichtung zur Drehzahlverstellung (Handgas, über eine andere Möglichkeit verfügt der T6 nicht)
    - Auspuff Endtopf
    - Motorverkabelung

    Die Reifen: 7x24, vermutlich auch schon 56 Jahre alt... was habe ich geschwitzt, die Pneus vom Felgensitz zu bekommen. Geholfen hat letztlich mein anderer Trecker, mit dem ich die Mäntel "heruntergedrückt" habe. "Jetzt nur noch eben die Mäntel runter nehmen..." denke ich so bei mir, komme aber doch unweigerlich an den Punkt, die Karkasse doch mit der Flex öffnen zu müssen! Es war echt unmöglich, dieses alte weichmacherfrei plastische "Gummi" irgendwie zu dehnen. Ab hier lässt sich eigentlich meine derzeitige Hauptarbeit bzw. der Teufelskreis, in dem ich stecke, sehr gut beschreiben. Ein Dilemma aus wenn -> dann Abläufen, die mich doch weiter vom Motortest wegbringt, aber vielleicht doch ganz sinnvoll ist. Also: Die Felgen sind runter, haben aber die falsche Farbe und sind innen etwas rostig. Ein Bekannter war so freundlich und will die auf der Firma für mich strahlen. Aber wenn die dann lackiert sind und die neuen 8.3-24 Pneus montiert sind, kann ich die doch nicht auf eine verhunzte Radnabe schrauben... Also zumindest die Radnabe muss schon mal fertig gemacht werden. "Neue Kugelbundmuttern braucht es nicht, die alten lassen sich doch noch aufarbeiten", und schon ist wieder eine Stunde verstrichen...

    Handgas: Die Lenksäulenhalterung vom Handgashebel war nicht beim Schlepper dabei, aber ich konnte das fehlende Teil durch Zufall im Netz auftreiben. Eben kurz aufarbeiten, Gewinde nachschneiden, alten Lack runter, neuen drauf, Verstellhebel auch fix fertig gemacht.... da muss das Ganze auf die Lenksäule montiert werden... "Nö, die machste auch erst fertig", also das Lenkrad runter - Lenkrad, ach ja, mach eben die Speichen sauber und lackier´ die neu... Also, ihr merkt, was ich sagen will. Du nimmst dir ein Teil vor, fängst vielleicht auch damit zuerst an, machst aber am Ende etliche andere Teile mit fertig.

    Kommen wir zum aktuellen Projekt im Projekt: Auspuff Endtopf.
    Dieser war nicht mehr am Schlepper, aber der Krümmer ist noch da. Dank Skizzen und Fotos meiner lieben Helfer kann ich mir den originalgetreu nachbauen. Das entsprechende Material habe ich bereits geordert. wenn ich die letzten Maße vorliegen habe, geht´s damit los. Bis dahin vertreibe ich mir die Zeit mit aufarbeiten und entlacken... vielleicht mache ich da auch schon mehr, als ich eigentlich will, damit ich etwas aus dem Dreck rauskomme...

    So viel für den Moment.

  • Die Felgen sind immer noch nicht zurück vom Strahlen, also vertreibe ich mir die momentan leider sehr knapp bemessene Zeit mit "knüselkram"-Arbeiten.

    Für den Schalldämpfer fehlt mir noch etwas Material, aber ich konnte schon mal etwas vorbereiten.


    Dann habe ich eine weitere Baustelle anfangen und beenden können. Der Drehzahlverstellhebel am Motor war zwar irgendwie montiert, aber bestimmt nicht so, wie er gehört. Der Regelfall beim Einbau eines Bowdenzuges sieht ja so aus, dass der Mantel an seinen Enden "ortsfest" ist und die Seele die jeweilige Funktion ausführt, sprich die Zugbewegung vom Betätigerhebel überträgt. Beim T6 sieht das etwas anders aus. Am Handgashebel ist der Einbau wie grade beschrieben, an der Gegenseite, also am Motor, ist die Seele ortsfest und der Mantel am Betätigerhebel.

    Der Bowdenzug kommt hier von oben. Zwischen Verstellhebel und Halter wird hinterher noch eine Rückstellfeder über die Seele des Zuges montiert.

    Auch die Motorwand, die dann hinter dem Auspuff liegen wird, ist soweit fertig.


    Jede Stunde Arbeit hilft, dem Ziel näher zu kommen ;)

  • Als ich den Handgashebel vor ein paar Tagen wieder flott gemacht habe, war mir aufgefallen, dass das Gewinde für die Kugel und die Kontermutter ganz schön abgewetzt war und das ganze wirklich nur so eben auf dem letzten Gewindegang hielt. Was machen? Gewinde abschneiden und ein Stück Schraube anschweißen? Nö... Einfach den Hebel etwas einkürzen und auf den 8er Rundstab ein 6er Gewinde schneiden. Aber wie bekomme ich den ordentlich um 1mm runter? Abdrehen geht nicht... Meine Lösung fand ich dann ganz pragmatisch. Ich habe zuerst ein 8er Gewinde geschnitten und die Gewindegänge dann rundherum abgefeilt. Somit war ich schon mal bei ordentlichen 6,8mm Durchmesser. Der Rest ließ dann nicht mehr viel Spielraum, um irgendwie grob schräg zu kommen.


    Nachdem das relativ zügig erledigt war habe ich mich mal dem Lenkgetriebe gewidmet. Hier mussten nur eben die Lenkarme runter und die Konsolen ab, damit ich alles schön sauber machen konnte um es neu zu lackieren. Soweit so einfach... denk´ste!!! Der Erste Arm war kein Problem, aber der zweite! Von Außen konnte man an diesem schon die ein oder andere Schlagmarke erkennen, die auf Lösungsversuche vergangener Zeiten hinweisen dürften. Gleiches Problem stellte sich nun bei mir ein. Der Abzieher ächzte unter der Spannung mit der ich ihn beaufschlagte, aber los ging da gar nichts. Schon mal helfen ja kleine Schläge auf den Hinterkopf... auch nichts! Dann gibt's ja noch die Möglichkeit, mit Hitze zu arbeiten - vielleicht dehnt sich der Lenkarm je etwas aus und es reicht aus den konischen Zahnsitz etwas zu lösen... auch nichts. Nach bestimmt einer Stunde und mit der Gewissheit, ein passendes Ersatzteil im Regal liegen zu haben, gab es dann nur noch einen Ausweg. Flex, Hammer und Meißel!


    Dann noch Kleinteile lackiert und ne Einkaufsliste geschrieben - und der Abend war wieder rum ;)

  • Immer noch dem Ziel folgend, den Motor endlich zu testen, mache ich schon wieder viel zu viele Nebenbaustellen auf...

    Erst mal das Gute:
    Lenkgetriebe mit Lenkrad, Handgas Lenkarmen und Armaturenbrett ist wieder verbaut.


    Nun, für meinen Auspuff warte ich leider noch immer auf ein Rohr, daher kann ich hier nicht weitermachen. Auch die Hinterräder kann ich noch nicht fertig machen, da die Felgen noch beim Strahlen sind. Egal, dafür kostet es auch nichts ;)

    Zwischenzeitlich beschäftige ich mich mit der Lenkung und versuche, diese in den ursprünglichen Zustand zu versetzen.
    Der T6 verfügt, wie auch der T5, T7 und einige T8 über die patentierte "90° Lenkung". Real sind es nicht ganz 90°, aber es kommt dem schon sehr nahe. Diese Lenkung ist, um sie rein mechanisch zu realisieren, etwas kompliziert aufgebaut. Bei meinem T6 sind nun im Laufe der Jahre irgendwelche Teile kaputt gegangen und so gingen die Vorbesitzer daran und änderten so einiges ab. Mit 90° Lenkeinschlag war es nun vorbei und die Räder mahlten beim Lenken, aber man konnte zumindest noch irgendwie lenken. Bei den Umbauten wurden auch die Achsschenkel links und rechts vertauscht, da sonst die Lenkstangen zu kurz gewesen wären.
    Mittlerweile ist es mir gelungen, die fehlenden Originalteile aufzutreiben, danach nur noch säubern, entlacken, grundieren und lackieren. Dies ist zwischenzeitlich erfolgt und derzeit bin ich an der Komplettierung der Lenkung. Auch die Achsschenkel habe ich bei der Gelegenheit wieder getauscht. Leider musste ich auch hier feststellen, dass die Lager auch hier schon Verschleißerscheinungen zeigen. Das wird irgendwann mal ein kleines Folgeprojekt. Aber an die Vorderachsen muss ich eh nochmal wegen der Radlager dran, daher habe ich diese bei dieser Gelegenheit nur gereinigt und noch nicht aufgearbeitet. Das kommt dann, wenn ich die eh komplett zerlegen muss.

  • Er hat Sie wieder!!! Nach vielen Jahren des komischen Lenkens hat der T6 nun wieder eine originale Lenkhebelsteuerung.

    Nur noch die 2. Lenkstange rein und die Spur einstellen.

    Als nächstes kommt nun:

    - Reifen hinten
    - Auspuff Schalldämpfer
    - Motorverkabelung

  • Endlich! Die Felgen sind vom Sandstrahlen zurück :D
    Schnell grundiert und lackiert und die neuen gebrauchten Mäntel draufgezogen. Leider habe ich dafür keine Maschine und hatte auch nicht vor, eine solche in Anspruch zu nehmen... nun ja, ich werde dann wohl an der ein oder anderen Stelle den Lack wieder etwas ausbessern müssen :mrgreen: Aber das ist halb so wild.
    Ich habe mal drüber nachgedacht, die Felgen auch zum Pulverbeschichten zu geben, da meine Trecker aber auch noch arbeiten müssen sind Lackschäden an der Felge quasi nicht auszuschließen. Daher habe ich mich hier gegen das Pulvern entschieden, weil sich beim normalen 1K-Lack die Schäden halt ganz einfach ausbessern lassen.

    Also, der T6 hat nun wieder eine Lenkung, die nur noch auf ein kleines Feintuning wartet, ansonsten aber funktionsfähig ist. Ebenso steht er jetzt wieder mit 4 Rädern am Boden - ein nicht zu unterschätzender Pluspunkt, hatte ich ihn vor der Demontage der Reifen doch etwas weit in die Ecke geschoben, damit er in der Werkstatt nicht zu viel Platz in Anspruch nimmt... War wohl etwas zu viel des Guten :P


    Als nächstes werde ich mich weiter dem Schalldämpfer für den Auspuff widmen.
    An anderer Stelle im Forum wird gerade darüber gefachsimpelt, ob diese selbstgebauten Endtöpfe so eigentlich rechtens sind oder eben nicht!?! In meinem Fall habe ich halt gar keine andere Wahl, als einen nachzubauen. Bungartz gibt es seit 40 Jahren nicht mehr, der Schlepper wird seit 55 Jahren nicht mehr gebaut.... wo bleiben da also die Alternativen? Ein Bekannter hat einen Endtopf für einen Bungartz T8DK nachgefertigt, weil der alte Topf nicht mehr zu retten war. Er hat diesen aufgeflext um auch das Innenleben nachbauen zu können. An diese Vorlage halte ich mich auch und bin mir somit relativ sicher, dass ich so auch die im Brief stehenden Schalldruckwerte nicht überschreite. Will ich ehrlich gesagt auch gar nicht.

  • Zitat von GTfan

    ...Die hat der erste Vierrad-Bungartz, der T3, auch schon :wink:

    mfG
    GTfan


    Hallo GTfan,

    stimmt :) , den T3 hatte ich ganz vergessen... Ob der T4 auch diese Lenkung hat??? Man müsste sich halt einen der 3 (!) verbliebenen anschaffen oder mit etwas Glück ein nicht registriertes Exemplar finden :mrgreen:

    Gruß,
    Stefan

    Gruß, Stefan

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  • Das Dilemma nimmt wieder seinen Lauf... Eigentlich könnte ich beim T6 ja Öl im Motor auffüllen, Diesel drauf und anschleppen, dann sollte er ja laufen. Diesel, das ist das Stichwort. Der Tank ist eigentlich in sehr gutem Zustand, war doch über die Jahre eine kleine Dieselpfütze drin geblieben. Aber da einfach frischen Diesel draufkippen? Ne, das geht nicht! Das Zeug riecht mittlerweile auch eher wie die Ausdünstungen eines Brunfthirsches :o

    Bei der Gelegenheit habe ich dann mal die Dieselleitung zwischen Filter und Tank demontiert. Hier war eine Reinigung bitter nötig! Und jetzt sind wir wieder beim Dilemma: Hat man den Tank erst mal in der Hand, ist doch auch der Entschluss schnell gefasst, ihn vom alten Schmodder zu befreien und ihm sein neues rotes Kleid zu spendieren.

    Ob es in diesem Jahr noch zum Probelauf kommt??? Ich weiß es nicht :roll:

    Irgendwie bin ich heute auch wieder bei der Lenkung gelandet. Der Vorbesitzer erzählte mir, dass das Lenkgetriebe wohl überholt wurde. Aber irgend etwas stimmt da nicht, so zumindest mein Gefühl! Beim Blick durch die Öleinfüllschraube sieht man.... richtig, FETT! Das gehört da mal überhaupt nicht rein! Auch hat die Lenkung etwas Spiel, meiner Meinung nach etwas viel Spiel. Um das genau zu sehen musste ich nur erst die Lenkungssteuerung neu aufbauen und ein paar Spurstangenköpfe erneuern, um Fehlerquellen auszuschalten.

    Der T6 ist eine riesige Baustelle.... Was hab ich mir da nur angetan :mrgreen::mrgreen::mrgreen:

    Für einen Probelauf geht das so. Er lässt sich auch lenken und wird auch einigermaßen in der Spur bleiben, aber langfristig werde ich das Lenkgetriebe wohl mal in seine Einzelteile zerlegen müssen. Juhuuuu, noch ne Baustelle!

    Bevor ich den Probelauf des Motors in Angriff nehme werde ich mir aber noch die Dieselleitungen anschauen müssen. Ob der Filter wohl auch schon 56 Jahre alt ist??? Ich werde es herausfinden.

  • Irgendwie ließ mir die Sache mit dem Lenkgetriebe gestern Abend keine Ruhe. Was ist das überhaupt für ein Getriebe, das ZF da gebaut hat? Kann man da was einstellen? Erstmal habe ich mich wieder an meinen T6 Spezialisten gewandt, der mir auch schnell wertvolle Tipps geben konnte. Danach ging´s dann an den Rechner, mal wieder auf der Suche nach Zeichnungen, Beschreibungen, Explosionszeichnungen und anderen Hinweisen.

    Zum Glück wurde ich bei ZF fündig. Das Ding heißt "ZF Einzelradlenkung" und arbeitet mit 2 halben Lenkmuttern, die sich bei Lenkradbetätigung entgegengesetzt bewegen. Jetzt verstehe ich auch, warum ich an einem Lenkhebel mehr Spiel habe als bei dem anderen! Ich denke mal, dass sich das Problem irgendwann richten lässt. Entweder eine Bohrung aufbohren und ausbuchsen oder das das Gegenstück abdrehen / abfräsen und wieder was aufschrumpfen, oder beides, oder sonst wie... es gibt sicherlich viele Lösungen.

    Eine Explosionszeichnung mit Stückliste in gut lesbarer Qualität wäre jetzt noch gut. Wenn jemand von euch weiß, wo man so etwas bekommen kann... Gebt mir bitte Bescheid ;)

    Den Schlüssel zu meiner erfolgreichen Suche fand ich übrigens hier im Traktorhof! Besten Dank dafür! Hier ging es vor Urzeiten mal um das Lenkgetriebe eines Wahl W17 Schmalspur. Meines ist so ähnlich - aber ich kam an die richtigen Suchbegriffe. So war der damalige Thread, trotz emotionaler Befindlichkeiten einiger User untereinander, doch für andere hilfreich und informativ. In diesem Fall für mich, daher nochmals DANKE ;)

    Gruß, Stefan

    "Kind vom Bauernhof braucht nen Trecker"

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    Bungartz T6
    Bungartz F6

  • Nachdem der Tank ja nun gereinigt und neu lackiert war, habe ich mir die weitere Kraftstoffanlage vorgeknöpft. Der Kraftstofffilter erfüllte genau meine Erwartungen...


    Während hier der frische Lack trocknete habe ich mich dann mit der Motorelektrik befasst. Die Einbindung von Anlasser, LiMa, Zündung, Starthebel, Glühüberwacher sowie die Kontrollleuchten für Öldruck und Ladekontrolle ist ja im Grunde kein Hexenwerk... wäre da nicht schon wieder alles anders als es ist... Ich hatte mir einen neuen Glühanlassschalter besorgt, der aber nur 3 Anschlussklemmen hat. 15/54 - 17 und 19. Die Schaltpläne haben aber alle 4-Polige Schalter :o aber auch hier bin ich zu einer Lösung gekommen, wenngleich ich damit noch nicht ganz zufrieden bin. Aber das ist ein Luxusproblem für später.


    Eigentlich hatte ich jetzt schon ziemlich viel von meiner ToDo - Liste gestrichen, so dass einem Startversuch nicht mehr viel im Wege Stand. Lediglich der Endtopf ist noch nicht fertig, was aber für den Test egal ist...
    Diesel drauf und entlüften war also das nächste. Dabei habe ich auch gleich erstmal die Batterie leer gezogen, blasenfreier Dieselaustritt war aber noch nicht zu sehen. Leider bekam ich die Verschraubungen der Druckleitungen nicht dicht - zum Glück steht nebenan der Spendermotor, also schnell die Leitungen ausgebaut, gesäubert und Lackiert.
    Mit etwas Startpilot beim Entlüften hat der T6 dann auch sein erstes, wenn auch sehr kurzes Lebenszeichen von sich gegeben :mrgreen:

  • Wie gesagt, auf Startpilot hat er kurz mit mir gesprochen. Aber ein Diesel sollte doch dann auch laufen. Kompression hat er, Ventilspiel ist eingestellt... Es wird ihm entweder Diesel fehlen oder die Einspritzdüsen zerstäuben nicht richtig.
    Also habe ich mich nochmal mit dem Entlüften des Kraftstoffsystems beschäftigt. Die Batterie war wieder etwas nachgeladen - jedoch habe ich jetzt die Glühkerzen demontiert um dem Anlasser die Arbeit zu erleichtern. Komischerweise bekam ich an der Förderpumpe die Luft nicht richtig raus. Dann kam mir der Gedanke mit Luft zu entlüften :D Also Leckleitung am Tank abgeschraubt, Lappen draufgelegt und mit der Druckluftpistole einen Überdruck im Tank hergestellt - und siehe da, das richtige Entlüften war eine Sache von vielleicht 2 Minuten! Die Methode habe ich mir jetzt mal abgespeichert :D

    Ok, dann kann es ja losgehen!

    Es ist Samstag, der 22.10.2016, ca. 10:15Uhr, das Smartphone steht auf dem Schraubstock und dokumentiert den Startversuch. Hier für euch ein Screenshot aus dem Video:


    Was war ich happy :mrgreen::mrgreen::mrgreen:
    Etwa 10 Sekunden später kann man auf dem Video nur noch die Silhouette von mir und dem T6 erahnen :mrgreen: Irgendwie hatten wir Bodennebel!
    Also draufgesetzt, Gang rein und die erste Fahrt aus eigener Kraft nach über 20 Jahren gemacht. GEIL! (sorry, aber das ist das Wort, welches das Gefühl am besten beschreibt!!!)
    Irgendwo am Anfang des Berichts habe ich mal geschrieben, dass mit der Kupplung auch irgendwas im argen ist - richtig, sie trennt nicht richtig, daher werde ich den Schlepper wohl auseinander ziehen und nachschauen.
    Bei der Gelegenheit habe ich auch gleich die Hydraulik getestet. Es ist zwar zu wenig Öl drauf, aber vom Grundsatz her ist die Funktion gegeben! :mrgreen: Hoffentlich eine Baustelle weniger.


    Nachdem ich ihn dann mal 5 Minuten habe laufen lassen konnte ich am 1. Zylinder (den ich nicht getauscht habe) austretenden Qualm beobachten. Der kommt irgendwo aus dem Bereich der Einspritzdüse. Auch diesem Problem werde ich wohl auf den Grund gehen.

  • Eine Woche ist schon wieder rum und am T6 hat sich leider nicht das Meiste getan - zu viele andere Verpflichtungen... Obwohl, doch, es hat sich was getan.

    Nachdem der Motor ja wieder funktioniert habe ich nochmal geschaut, wo dieser ominöse Qualm her kommt. Dazu habe ich den Schlepper mehrfach unter der Woche gestartet, ohne wirklich genau lokalisieren zu können, wo er denn jetzt her kommt. In dem von mir vermuteten Bereich neben der Einspritzdüse drückt der Lüfter generell etwas Luft heraus. Nach dem gestrigen Probelauf, es war jetzt der erste Testlauf, bei dem nicht die halbe Nachbarschaft zugenebelt wurde, konnte ich keinen austretenden Qualm mehr beobachten. Meine Vermutung ist folgende: Ich habe ja nur den 2. Zylinder getauscht und auch nur bei dem die Kühlrippen richtig sauber gemacht. Beim 1. Zylinder habe ich den Schmutz so gut es Ging beseitigt, aber eben nicht so penibel wie beim Ersatzzylinder. Ich gehe davon aus, dass sich irgendwelche Schmutz- oder Ölreste durch die Hitze des Motors verflüchtigt haben und einfach neben der Einspritzdüse rausgeblasen wurden... Ich werde es aber weiter beobachten.

    Was mir aber noch aufgefallen ist, die Leckleitung ist am 1. Zylinder etwas undicht. Da werde ich später wohl auch dran müssen.

    Nun ging es heute weiter. Ich wollte nach der Kupplung schauen, aber da ich dazu etwas mehr Platz in der Werkstatt brauche, habe ich erstmal die komplette 3-Punkt demontiert und zerlegt. Da hat wohl irgendjemand mal ein Schweißgerät geschenkt bekommen... Bei einer zurückliegenden Reperatur wurden da Unmengen an Elektroden verbraten :o der Einbau von Ersatzteilen wäre vermutlich günstiger gewesen... Ich habe das ganze dann mal auseinander geflext, in der Hoffnung, noch irgendwas von den Teilen gebrauchen zu können. Aber seht selbst...


    Mal schauen, was ich da mache... Neuteile sind vermutlich besser weil stabiler und somit sicherer - der T6 soll ja schließlich auch noch etwas arbeiten!

    Weiter im Thema.

    Die Kupplung trennt nicht! Ich habe sie nachgestellt, aber auch das brachte nichts. Also sollte das Problem etwas größer sein. Der einzige Weg es herauszufinden ist, den Schlepper zu trennen. Dankbarer Weise ist das beim T 6 durch Lösen von 16 (!) Schrauben möglich. Die Entscheidung, bei der Vergrößerung unserer Werkstatt die Laufbahn für einen Kran bzw. Kettenzug unter der Decke anzubringen hat sich heute als richtig sinnvoll erwiesen.

    So habe ich also das Getriebe mit Klötzen unterbaut und mit Keilen auf Spannung geschlagen, dann den Vorderschlepper mit einem Querholz in 2 Gurte gehängt und beim auf Spannung ziehen gleich das Lenkgetriebe samt Armaturenbrett mit angehoben. Somit musste ich nur noch die beiden Fußbretter abschrauben sowie die Hydraulikleitungen trennen - und schon hing er praktisch nach Lösen der 6 Kupplungsglocken-Flaschschrauben nur noch in den Seilen. Ein kleiner Ruck an der Vorderachse und der T6 stand da in 2 Teilen :mrgreen: Und das in nicht mal 15 Minuten, alleine....!


    Des Rätsels Ursprung lag nun direkt auf der Hand. Der Ring auf der Druckplatte (hab den Namen grade nicht parat...) war wohl schon länger nicht mehr an seinem Platz. Eine der 3 Halteklammern hatte sich mal gelöst und somit tanzte der Ring fröhlich auf der Welle herum. Zum Glück hat er eben Jene dabei nicht beschädigt! Nach Lösen der Druckplatte kam mir noch etwas "spanisch" vor... Da waren doch tatsächlich Unterlegscheiben zwischen Druckplatte und Schwungscheibe verbaut, also das Spaltmaß um vielleicht 1,5mm erhöht!!! Muss das so sein????? Wer kann mir da helfen??? Ich habe vorher noch nie eine Kupplung gewechselt, von daher wäre ich für Tipps dankbar!

    Die Druckplatte nach ihrem Ausbau:


    Den verloren gegangenen Bügel fand ich im Gehäuse. Mit zwei, drei Handgriffen hatte ich die Druckplatte wieder komplettiert. Aber ein Einbau kommt für mich hier nicht mehr in Frage. Das wäre ja eine Fortführung der Misere... Dafür darf das Ausrücklager bleiben. Auf dem Foto ist es zwar noch etwas dreckig, aber es ist absolut spielfrei und ist in hervorragendem Zustand.

    Die Mitnehmerscheibe sieht eigentlich auch noch ganz gut aus und hat auch noch genug Substanz. Ich habe aber auch noch eine zweite Scheibe hier rumliegen. Ich werde also die dickere von beiden verbauen.


    Und bevor ich mich nun hier an die Fortsetzung des Berichts gesetzt habe, konnte ich auch gleich die neue Druckplatte bestellen. Es ist schon erschreckend, dass für ein und das selbe Teil Preise zwischen 120€ und knapp 230€ aufgerufen werden :o Ich habe mich dann für die 120€-Variante entschieden... so böse bin ich meinem Geld ja auch nicht.

    Soweit mal wieder für den Moment. Eine Fortsetzung kommt dann vermutlich nach dem Einbau der Kupplung. In der Zwischenzeit kümmere ich mich vermutlich um irgendwelche Kleinigkeiten.

    Euch allen ein schönes Wochenende!

  • Tja, wie gesagt, "Kleinigkeiten"...

    Am Wochenende habe ich mir mal die Pedalerie mit all den schönen Hebelchen angeschaut, besser gesagt ausgebaut, gesäubert, entlackt, geprüft, teils instandgesetzt - was man halt so macht.

    Nun ist es ja bekannt, dass man die Betriebsstunden eines Traktors auch ganz gut an den Pedalen ablesen kann. Bei meinem T6 ist das nicht anders. Was hier noch hinzu kommt, die Welle, auf der die Pedale sitzen, hat teilweise 1mm Verschleiß! Das macht dann vorne am Pedal gerne schon mal 15mm Spiel aus. Das kann so nicht bleiben! Die Lagerbohrungen an den Pedalen sind zwar auch etwas unrund, jedoch ist generell zu wenig Fleisch vorhanden, um eine Verschleißbuchse zu setzen. Ich werde heute eine neue 26mm Welle besorgen und die originale nachbauen.

    Selbiges galt übrigens auch für die Zugstange der Kupplung. Gut, dass ich noch 10er Rundmaterial rumliegen hatte...


    Mit dem Thema Schlepperhydraulik habe ich mich dieses Wochenende auch mal befasst. Ich denke, dass ich die Hydraulik am T6 erweitern werde. Ich muss mal bei meinem Vater auf dem Hof nachschauen, was der noch so an Steuergeräten rumliegen hat.... Da ist bestimmt was brauchbares dabei :mrgreen:

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