Restauration Eicher EM 200 b

  • Die U-Scheibe hab ich garnicht geshen! Dann wird wohl an der Mechanik was faul sein. Kannst ja mal deinen Vorpumpdeckel abschrauben und reingucken, evtl. Siehste da ja was. Andernfalls wirst du ums Pumpe ausbauen nicht drumrum kommen.


    Mfg Tobi

    „Der Bauer träumt – wenn doch oh Herr, mein Fendt ein guter Eicher wär!“

  • Dein Motor wurde schon mal mit neuen Kolben und Zylindern ausgestattet - zumindest hat er nicht mehr die ganz alte Version verbaut.

    Viele Grüße

    Eicher EKL15/II
    Eicher 3085 mit FH Synchron
    Eicher 3???

    Machen wir uns nichts vor: Saugmotoren haben leider keine Turbolader...

  • Guten Tag alle zusammen,
    ich hoffe, dass ich morgen dazu komme, den Knopf mal richtig sauber zu machen und zu ölen. Vielleicht lässt sich mit vorsichtigem Wackeln der Knopf nach oben bewegen. Ansonsten muss ich halt mal mit dem Inbus-Schlüssel ran und den Vorpump-Hebel abschrauben. Gibt es dabei, besser gefragt: gibt es für den Laien beim Einbau irgendwas Wichtiges zu beachten? Schließlich möchte ich nicht, dass das Vorpumpen hinterher auch nicht mehr funktioniert.

    Na ja gut, wenn der Motor bereits neue Zylinder und Kolben hätte, brauche ich mir darum wenigstens keine Gedanken mehr machen :D Also laut Typenschild am Motor ist dieser EDK 2 Baujahr 1959. Die ersten EM 200 wurden meines Wissens 1958 gebaut. Gab es zwischen ´58 und ´59 Änderungen am Motor? Welche Unterschiede liegen denn zwischen der ganz alten Version und meiner Version vor?
    Andererseits wäre es ein Zeichen hoher Qualität, wenn das der noch komplett originale Motor wäre und er so gut anspringen würde. Wenn noch Bilder zur genaueren Bestimmung benötigt werden, kann ich die morgen auch sicher machen.

    Viele Grüße
    Christian

  • Von den allerersten EDK Motoren sind gut 90 % auf Kulanz umgebaut worden. Der Motor war bei Serienstart noch nicht zu Ende entwickelt, daher gab es noch ein paar Änderungen am Kolben und der Buchse.
    Auch wurden ab 1962 fast alle Tiger und Königstiger auf eine andere Lenkung (mit einer Schubstange) umgerüstet, mit Steckachsen gab es auch Probleme... Die Tiger von 1959 sind daher meist mit Vorsicht zu genießen, ab 1960 war das schon deutlich besser.

    Viele Grüße

    Eicher EKL15/II
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  • Guten Abend,
    noch mal zu der Motor-Frage: der Schlepper an sich ist Baujahr 1960, der Motor wurde ´59 gebaut. Demnach könnte er bereits vor einigen Jahren einmal ausgebessert worden sein (neue Kolben, Zylinder etc.) oder er ist bereits das verbessert Nachfolgemodell des ganz alten Modells...oder er ist einer der 90%, welche umgebaut wurden. Gibt es denn Merkmale, woran man erkennen kann, welche Variante denn nun zutrifft? Sehen einige Teile anders aus, ist die Form im Zuge der Weiterentwicklung etwas verändert/angepasst worden? Mich interessiert das, da ich über die Historie meines Traktor so gut wie nichts weiß. Wenn es weiterhilft: EDK 20001 7 ist am Motorblock eingegossen.
    Dann hab ich heute mal am Vorpumpdeckel rumgeschraubt. Ich bin erstaunt wie leicht das ging. Vier Schrauben lösen und das Teil vom Block abnehmen :D Ich hatte die Befürchtung, dass noch irgendeine Mechanik hinter dem Deckel gelöst werden musste und ich das Ganze beim Zusammenbau nicht mehr richtig verbaut bekomme :headnut: Leider konnte ich nichts erkennen, was mir weiterhelfen könnte. Auch behutsames Tasten mit den Fingern hat keine weiteren Erkenntnisse gebracht.


    Auch WD40 am Knopf und vorsichtiges Wackeln und Ziehen hat nicht geholfen. Demnach wird was an der Mechanik kaputt sein. Womöglich ist es nur so was banales, wie das die Schiebe-Kulisse der Startfülleinrichtung leicht verbogen ist und mit einer kleinen Kante wo festhängt. Aber um das herauszufinden, muss ich die ESP ausbauen, ich komme wirklich nicht drum herum :( (Tipps dazu von Eurer Seite?) Oder sollte ich an die Pumpe Profis ranlassen? Bei der Gelegenheit könnte ich dann auch mal den Kraftstofffilter reinigen. Entlüften muss ich hinterher so oder so, also wäre das ja auch gleich ein Abwasch. Und wenn ich richtig gut drauf bin, schaue ich mir den Absperrhahn am Tank auch noch genauer an, da tropft es raus. Entweder ist also der Hahn undicht oder an der Tülle zwischen Spritschlauch und Gewinde kommt Diesel raus. Vielleicht komme ich Freitag mal dazu oder im Laufe der nächsten Woche.

    Einen schönen Abend noch und viele Grüße
    Christian

  • Guten Abend,
    es stimmt also: 1) kommt es immer anders und 2) als man denkt...
    Frohen Mutes wollte ich mich heute der Einspritzpumpe widmen. Eigentlich würde ich jetzt gerne schreiben "Juhuuu, Problem gelöst. Alles funktioniert so wie es soll, der Knopf springt zurück, Aus- und Einbau war gar kein Problem, usw..."
    Nun, ich bin heute noch nicht mal zum eigentlichem Ausbau gekommen. Es ging alles zunächst ganz glatt, heute Nachmittag hab ich mir einiges Werkzeug geschnappt und losgelegt. Also zuerst die alles was im Wege war abgeschraubt. Vorpumpendeckel entfernt, die Spritleitung zur Pumpe und die Druckleitung zu den Einspritzdüsen. Alles genau nach der Anleitung im Reparaturleitfaden, glücklicherweise gab´s den beim Kauf des Schleppers dazu. Der Abgaskrümmer hing mir auch im Wege, also auch runter damit.

    Hinterher hatte ich ein kleines Arrangement an Teilen in der Werkstatt liegen.

    Jetzt waren die Inbusschrauben der ESP an der Reihe. Die vorderen beiden saßen zwar recht fest, mit einem Rohr als Hebel auf den Schlüssel gesteckt ging es dann doch sehr gut. Die hintere Schraube ist zwar schwer zu erreichen, aber das dürfte auch kein Problem sein...dachte ich. Natürlich muss die letzte und unzugänglichste Schraube rundgedreht sein :mauer: Man bekommt den Inbus aufgesteckt, er rutscht aber nach etwas Widerstand durch.
    Dank Besserwisser Google gibt's aber noch Hoffnung: von passendem Torx-Bit reinschlagen über Schlitz reinfeilen und dann mit Schraubendreher rausdrehen, ausbohren, und Linksausdreher ansetzen gibt es viele Möglichkeiten. Die Variante mit dem Linksausdreher ist mir persönlich am Sympathischsten. Eine neue Schraube werde ich so oder so hinterher reindrehen.

    Eine gute Nachricht darf ich aber verkünden: endlich habe ich eine neue Büchse für einen Bolzen am Sitzgestell. Das Gute liegt manchmal so nahe. Seit einigen Tagen habe ich mir Gedanken gemacht, wie man das am besten vernünftig gelagert kriegt. Hatte auch schon bei einer Landmaschinenwerkstatt angefragt, ob die nicht so ein Teil drehen könnten. Ginge wohl nicht, weil man das Rohr nicht auf eine Drehbank aufgespannt bekommt oder so. Jedenfalls war ich vorgestern im Baumarkt und bin zufällig an den zölligen Rohren für Wasserleitungen vorbeigekommen. Geguckt..."Mh, könnte passen". Ausgemessen und passte. Also für schmales Geld so ein Stück Rohr besorgt.

    Auf länge geflext und ein wenig vom Außendurchmesser abgeschliffen, passt. Jetzt sitzt die Hülse wunderbar fest.

    Demnächst kann ich also das Sitzgestell lackieren und wieder zusammenbauen.

    Was mir heute erst aufgefallen ist: ein Zylinder/Zylinderkopf muss am Motor wirklich mal ausgetauscht worden sein.

    Hier eigentlich ganz schön zu erkennen. Der rechte Zylinder ist (vielleicht) noch unangetastet, weil der obere Kopf noch rund ist. Der linke und ausgetauschte hat die stabilere Ausführung mit den durchgehenden Kühlrippen und ist daher eckig. Interessant :D

    Einen schönen Abend und einen guten Start ins Wochenende mit vielen Grüßen
    Christian

  • Hallo Christian.

    Ich hatte das gleiche Problem mal mit einer Inbusschrabe am Deckel des Krafthebers beim T8. 5 Schrauben liessen sich ohne Probleme lösen, die sechste ging kaputt. Auch rund gedreht...
    In dem Fall hatte ich mich dazu entschieden, den Schraubenkopf auf zu bohren. Nach unendlicher Zeit und unzähligen Bohrer schärfen wegen der harten Schraube konnte ich den Schraubenkopf abnehmen und den Deckel demontieren. Das Gewindestück ließ sich dann von Hand raus drehen.
    Wenn die Schraube gut zugänglich ist kannst du auch eine Mutter aufschweissen und die Schraube mit der Knarre losdrehen.

    Viel Spass mit der blödesten aller Schrauben...;-)

    Gruß, Stefan

    "Kind vom Bauernhof braucht nen Trecker"

    Bungartz & Peschke T8VW

    Bungartz & Peschke T8DA/S
    Bungartz T6
    Bungartz F6

  • Moin,

    Wenn Du die eine Schraube nicht lösen kannst probiere es mal mit einem scharfen Meißel den Du so ansetzt, dass sich der Schraubenkopf beim Draufschlagen mit dem Hammer löst. Vorher mit einem Hammer direkt oben auf den Schraubenkopf schlagen oder mit Hilfe eines Dornes, wenn Du so nicht da dran kommst. Dadurch setzt sich die Schraube minimal im Gewinde, was ein späteres lösen erleichtert.

    Lanzturm

  • Bohren & Meißel wird schwierig werden, da er dort fast keinen Platz für großes Werkzeug hat. Ich empfehle die Torx-Version, da hier zusätzlich das Gewinde leicht gestaucht wird und die Chance besteht das die Schraube dadurch leichter zu lösen ist.

    Mfg Tobi

    „Der Bauer träumt – wenn doch oh Herr, mein Fendt ein guter Eicher wär!“

  • Guten Abend,
    die ESP ist nun endlich draußen :D
    Zunächst wollte ich den Lösungsvorschlag mit dem Torx ausprobieren. Also einige Torxe aus der Werkstatt mitgenommen und getestet, welcher am Besten passt. Der T40 war auch schon der größte verfügbare und der sah soweit auch ganz vielversprechend aus. Hatte guten Halt, also vorsichtig mit dem Hammer eingeschlagen. Als ich dann aber versucht habe, mit dem Akkuschrauber die Schraube rauszudrehen kam die ernüchternde Erkenntnis: dreht durch, doch kein so guter Halt wie anfangs angenommen. Glücklicherweise hatte ich am Wochenende ein Set an Linksausrehern besorgt, sodass noch Hoffnung bestand.

    Das sieht zwar sehr altmodisch aus, ist aber sehr praktisch. Den Handbohrer konnte ich viel besser und vor allem senkrecht in den Inbus stecken. Der Akkubohrer saß winklig an. Ein weiterer Vorteil war, dass man so die Kraft gefühlvoller und dosierter anwenden konnte. Leute, solche Ausdreher sind der Wahnsinn! Bereits nach einer halben Umdrehung hatte das Ausdreh-Gewinde gepackt, die Schraube war lose und konnte von Hand rausgeschraubt werden.
    Dann nach Anleitung den unteren Deckel nochmal gelöst und die Pumpe vorsichtig rausgezogen.

    Es gibt ja so Momente, in denen das Leben einem den großen Mittelfinger zeigt - heute war ich dran :mrgreen: Die U-Scheiben der Inbusschrauben waren durch Dreck relativ festgepappt. Beim rausziehen der ESP kam es jedoch zu einem Ruck, wodurch sich die hintere Scheibe löste...und in den Motor fiel :heulen: *Plim* an der Nockenwelle titschte sie kurz an und war weg, das konnte ich sehen, da der Vorpumpendeckel gelöst war. Und ich schwöre Euch, in dem Moment hat mich die U-Scheibe im Fallen hämisch grinsend und winkend angesehen :headnut::mauer: So, was jetzt? In Gedanken war ich schon dabei, das komplette Motoröl wieder abzulassen, die Seitendeckel erneut abzunehmen und in der Ölwanne nach der vermaledeiten U-Scheibe suchen. Dann kam mir eine Idee: der Motorraum ist unten zweigeteilt, die Scheibe kann also links oder rechts reingefallen sein. Ich erinnerte mich, dass ich im Baumarkt ich einen Teleskopmagneten gesehen hatte. Okay, durch die Öleinfüll-Öffnung könnte ich damit nach der Scheibe angeln. Also los - zwo, eins, Risiko! Den ollen Magneten gekauft und losgelegt. Die U-Scheibe war in die rechte Kammer gefallen und nach dem vierten Versuch hing sie am Magneten. Puhh...Man muss auch mal Glück haben :)

    Hattet ihr auch schon mal solche Erlebnisse, wo ihr Euch gedacht habt: "Das darf jetzt einfach nicht wahr sein!"?

    Nun denn, die Pumpe war draußen und wurde zu aller erst gereinigt.


    Folgendes konnte ich nun am Mehrmengen-Knopf feststellen: die Kulisse ist nicht verbogen und hängt nirgendwo fest. Der Stift nach unten ist einfach nur tierisch schwergängig.

    Nach einer guten WD40-Kur war der Knopf soweit, dass man ihn reindrücken und rausziehen kann. Von einem selbstständigem Hochspringen ist er noch weit entfernt, aber man kann manuell die Startfüllung abschalten. Die verbaute Feder ist zwar noch gut, hat aber nicht genug Kraft. Theoretisch wäre das Problem mit einer stärkeren Feder fast gelöst, aber woher bekommt man so eine kleine und doch kräftige Feder her? Oder habt ihr noch Tipps, wie man den Knopf wieder leichtgängig bekommt? Optimalerweise ohne ihn auszubauen, doch das würde ich bei einer vielversprechenden Idee auch in Kauf nehmen. Mein Plan ist es, die Pumpe morgen Abend, spätestens Mittwoch Nachmittag wieder verbaut zu haben.
    Hätte nicht gedacht, dass ich als Schrauber-Laie mal dazu komme, eine Einspritzpumpe auszubauen. Wieder eine gute Erfahrung mehr :D

    Einen schönen Abend noch und viele Grüße
    Christian

  • Zitat von EicherChristian

    Hattet ihr auch schon mal solche Erlebnisse, wo ihr Euch gedacht habt: "Das darf jetzt einfach nicht wahr sein!"?

    Ich hab bei so einer Aktion mal einen Magneten versenkt... :hammer: Gehört dazu, wem so was noch nicht passiert ist, hat auch noch nichts gemacht. ;)

    Der Knopf sollte schon relativ leicht laufen. Kann man den nach entfernen des oberen Sicherungsrings nicht einfach nach unten ausbauen?! Vielleicht weiß da jemand was.

    Viele Grüße

    Eicher EKL15/II
    Eicher 3085 mit FH Synchron
    Eicher 3???

    Machen wir uns nichts vor: Saugmotoren haben leider keine Turbolader...

  • Hallo Christian!

    Der Knopf kann komplett nach oben ausgebaut werden, wenn du unten den Sicherungsring ausfederst und die Blechkulisse abziehst. Anbei ein Bild für die Verständlichkeit.

    [Blockierte Grafik: http://www.bilder-upload.eu/upload/43aa0c-1485257908.jpg]


    Wenn du ihn ausgebaut hast bestell dir bitte gleich die passende Gummitülle für den Mehrmengenknopf, den genau aus diesem Grund (Dreck, Wasser usw.) hängt der. Prüfe auch die Feder auf Brüche.

    Mir is mal vorlauter schnell schnell ne Stößelstange am Stößelbecher vorbeigerutscht und in die Ölwanne gefallen (MWM 6-Zylinder Motor beim Fendt), hab sie zwar gesehen aber weder mit Magnet noch mit nem Draht herausbekommen... naja durfte dann die Ölwanne nochmals abbauen. Wo gehobelt wird, fallen Späne, der Satz passt hier am ehesten

    Mfg Tobi

    „Der Bauer träumt – wenn doch oh Herr, mein Fendt ein guter Eicher wär!“

  • Tach,

    Solche Erlebnisse sind jedem Schrauber bekannt, die Wenigsten trauen sich aber vor lauter unbegründeter Scham davon zu erzählen:-). Die krasseste Geschichte die ich kenne: Ein LKW- Mechaniker der alten Schule hat bei einem Motor 6 Lagerschalen von Hand mühselig eingeschabt und alles in Reih und Glied für die Montage am nächsten Morgen auf der Werkbank bereit gelegt. Am nächsten Morgen waren die 6 Lagerschalen weg! Sie fanden sich in einem Karton zusammen mit allen möglichen Schrauben, der neuen Ölwannendichtung usw. zusammengewürfelt. Der Lehrling der da nach Feierabend die Werkbank neu sortiert hat konnte sich verdammt warm anziehen!;-) Hat er aber draus gelernt. Also noch mal alles von vorne, Kunde angerufen das sich die Auslieferung noch etwas verzögert....

    Lanzturm

  • Guten Abend,
    die Geschichten von Euch sind wirklich interessant. Solange man das Problem noch leicht beheben kann, ist es zum Glück nicht weiter schlimm. Mal ein kleiner Gedankenanstoß von mir: könnte man nicht hier im Forum eine Rubrik/einen Beitrag erstellen, in dem genau solche Erlebnisse erzählt werden? Jedem kann so etwas passieren, dem Laien ebenso wie dem Schrauber-Profis. Zum einen wäre sicherlich einiges zum Schmunzeln dabei, zum anderen könnte ich mir vorstellen, dass die Geschichten lehrreich für die Leser sind :mrgreen:

    Ich darf verkünden: der Mehrmengenknopf ist repariert! Die Mechanik habe ich mir heute nochmal zwecks Ursachenforschung genauer angeschaut. Eine Kombination aus zwei Ursachen war festzustellen. Wie bereits von Euch richtig vermutet, hatte Dreck den Stift schwergängig gemacht. Dieser konnte ohne die Gummikappe natürlich ohne Probleme hineingelangen. Eine neue Gummikappe hatte ich bereits bestellt und liegt schon griffbereit :D Nachdem die Sicherungsringe entfernt worden sind, war der Auseinanderbau in der Tat sehr leicht.

    Der Stift wurde gründlich gereinigt, ebenso die Bohrung.

    Nun kommt jedoch das (für mich) interessantere: die Feder hat den gleichen Durchmesser wie die Bohrung in der Pumpe für den MMK. Beim Reindrücken des Knopfes rutschte die Feder einfach ein Stück in besagte Bohrung hinein. Dies fiel mir auf, als beim Knopf-Drücken die Feder nicht mit zusammengedrückt wurde. So konnte überhaupt keine Federkraft aufgebaut werden. Die Bohrung musste also abgedeckt werden. Was fehlte - war eine Unterlegscheibe. Wir erinnern uns, mit einer solchen wurde der MMK zuvor blockiert. Und eine U-Scheibe mit genau deren Abmessungen war die Lösung.

    Jetzt kann man spekulieren, wie die U-Scheibe seinerzeit dahin gekommen ist. Wurde sie bewusst so hingesetzt? Wurde beim Zusammenbau mal ein Fehler begangen, sodass die Scheibe sich unter die Feder gedrückt hat? Hat sich die Scheibe im Betrieb gelöst und unter die Feder geklemmt (unwahrscheinlich, wie soll die Scheibe sich vom Stift gelöst haben)?
    Jedenfalls federt der Knopf nun wieder munter hoch und runter. Er ist leichtgängig und die Feder hat genügend Kraft, um den Knopf wieder hochzudrücken :D Nun bleibt nur zu hoffen, dass nicht nochmal Dreck in die Mechanik kommt. Zumindest weiß ich jetzt, wie ich das Problem beheben kann. Ich danke Euch für die Tipps und die Bilder zur Erläuterung.

    Einen schönen Abend noch und viele Grüße
    Christian

  • Guten Abend alle zusammen,
    jawohl, ich lebe noch und der Schlepper existiert auch noch :D Viel Zeit ist vergangen, aber wirklich was geschafft habe ich noch nicht wieder. Dennoch ein kleines Update, was bisher geschah.
    Einspritzpumpe ist wieder verbaut, ebenso die Spritleitungen, Druckleitungen und der Auspuffkrümmer. Der Kraftstofffilter wurde demontiert und gereinigt. Der Filtereinsatz ist noch in Ordnung, lediglich am Boden des Filtertopfes hatte sich ein wenig Dreck angesammelt. Aktuelles Projekt ist der Sprithahn, aus dem es vermutlich ein wenig tropft. Es könnte auch der Schlauch sein, ich weiß es nicht genau. Den Schlauch wollte ich bei der LaMa-Werkstatt für kleines Geld neu pressen lassen, nur wie bekomme ich den Hahn am besten dicht? Dazu muss ich ihn erstmal auseinander bauen, dazu komme ich hoffentlich diese Woche noch. Oder hat sich einer von euch mit dem Sprithahn schon mal beschäftigt? Sind das Kork-Dichtungen oder was spezielles? Selber wieder gut abzudichten oder lieber gleich neu kaufen?

    Das Sieb wird auch noch sauber gemacht, wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, das glibbrige Zeug sind Algen :) Aber im Diesel? Nun ja, der Tank ist von innen soweit recht sauber. Dennoch werde ich ihn einmal spülen, sicher ist sicher. Außerdem ist der Sprit grad eh abgelassen, es bietet sich also an.


    Bezüglich des Lacks habe ich nun eine mittelfeste Entscheidung getroffen. Ich werde den jetzigen Zustand erhalten :mrgreen: Auch wenn die Vorderachsfederung etwas berösselt aussieht und hier und da der Lack ab ist bzw. schlecht übergepinselt wurde. Er wird schön sauber gemacht und dann mit Leinölfirnis konserviert. Wie kam es zu der Entscheidung? Das ist vielleicht etwas kompliziert nachzuvollziehen. Im Grunde hat die linke Motorseite die Patina gerettet :D Sie ist jetzt durch den Ölwechsel gereinigt worden, ebenso die ESP. Schaut es euch an, dieses Patina hat so viel Charakter in meinen Augen. Die silberfarbigen Seitendeckel mit den schwarzen Schrauben...das sind solche Details, die nach dem Lackieren verschwinden würden. Und die Seitendeckel einfach auslassen würde auch komisch aussehen. Ich habe mich jetzt so an diese Patina gewöhnt, dass ich es fast nicht ertragen könnte, das alles überlackiert zu sehen. Es werden noch die Zierleisten für vorne und die Seite gesucht und dann wird er so belassen. (Und sollte es mich irgendwann mal in einer Kurzschlussreaktion überkommen, kann ich immer noch lackieren).

    Einen schönen Abend noch und viele Grüße
    Christian

  • Guten Tag,
    heute auch wieder ein kurzer Bericht, was gestern und heute am Eicher passiert ist.
    Der Sprithahn ist nun wieder dicht. Er wurde auseinandergenommen und gereinigt. Auch der Filter in der Schraube für die Förderpumpe saß voll mit Schmodder und wurde in Diesel ausgewaschen und mit Druckluft durchgepustet. Die Dichtung im Hahn war wohl noch die erste Korkdichtung. Nach über 50 Jahren war diese wohl durch :D Aus Dichtungsgummi wurde eine neue angefertigt und alles wieder zusammengebaut.


    Die Kupferringe sind noch gut, sie wurden glühend gemacht und in Spiritus abgeschreckt. Den Spritschlauch konnte ich neu gepresst auch von der LaMaWe abholen. Es ist zwar nicht mehr ein so schöner, mit Metallgewebe umflechteter Schlauch, aber da sehe ich gerne drüber hinweg. Jetzt ist alles wieder dicht.

    Eigentlich wollte ich die Hydraulik repariert haben, doch es kommt ja meistens immer anders. Jetzt ist es eine Schrauber-Moral-Frage, was man tut. Ursprünglich wollte ich den Rücklauf zur Pumpe nur abdichten, neues Öl draufkippen und gucken, ob alles wieder funktioniert. Ich könnte aber auch die Rundum-Wohlfühlvariante nehmen. Das heißt, ich nehme den Hydraulikblock komplett ab und checke einmal alles durch. Simmeringe, Hubzylinder, Dichtungen etc. Wenn das Steuergerät einen weg haben sollte, bin ich am überlegen, ob diese Variante nicht sogar die Beste ist. Dann würde ich das Steuergerät gleich wieder "orischinoool" machen. Die damals ab Werk verbauten Steuergeräte gibt es ja oft über bekannte Kleinanzeigenportale zu beziehen. Führt Eicher in Ganacker selbst dieses Steuergerät noch im Sortiment?
    Also was habe ich heute an der Hydraulik geschafft? Öl runtergelassen und die Schraube zum Rücklauf gelöst. Hier suppte das Öl raus und ich vermute fast, warum.

    Die Cu-Scheibe rechts ist klar, aber muss links (roter Kreis) nicht eigentlich auch eine hin? Wenn ja ist die Ursache des Suppens schnell gefunden :D Die Cu-Ringe unten am Anschluss der Pumpe möchte ich auch gleich mit neu machen. Wenn man schon mal die Schraubenschlüssel da hat...
    Die Unterlenker wurden ebenfalls demontiert und mit zwei neuen Kugelhalterungen zum Schweißer gebracht. Die alten Kugeln waren so dermaßen ausgeschlagen, dass es nur noch einen leichten Schlag gebraucht hätte, um diese aus den Lenkern rausfliegen zu lassen :lol:

    So, das wäre es erstmal wieder von mir. Ich hoffe, dass ich möglichst bald weitermachen kann.

    Einen schönen Abend und viele Grüße
    Christian

  • Hallo Fabian,
    ich danke Dir für die Informationen. Dann werde ich mir zunächst die Hydraulikleitungen nochmal genau anschauen und auf fehlende Cu-Ringe achten. Ich meine am Anschluss zur Pumpe würde auch ein innenliegender Ring fehlen...aber wer baut das bitteschön nur "halbfertig" zusammen? :o Wenn dies schon die Lösung des Problems wäre, würde ich mit der Hydraulik noch günstig bei weg kommen :D

    Wie ich den Schmodder am Filter gesehen habe, habe ich auch zuerst an Dieselpest gedacht (ich kannte den Begriff, wusste aber keine vernünftige Definition). Den Gedanken habe ich aber mangels Wissens schnell verworfen und nur an normalen Dreck gedacht, der über die Zeit in den Tank gelangt ist. Nach kurzer Recherche könnte es sich wirklich um Dieselpest handeln, wobei ich noch Glück im Unglück habe. Lediglich der Filter am Sprithahn und der kleine Filterzylinder in der Schraube zur Förderpumpe saßen ein wenig zu. Bei dem kleinen Filter kann es auch normaler Dreck gewesen sein, da es eher körnig war. Im Haupt-Kraftstofffilter war keinerlei Schmodder zu sehen, auch hier nur kleine Krümel. Der Befall beschränkt sich also bisher nur vom Tank bis zur Förderpumpe. Im Tank selbst sind nur wenige schwarze Stellen am Boden zu erkennen, vielleicht ist die Sache noch zu retten. Laut dem Vorbesitzer wurde der Tank bereits einmal gründlich gereinigt, das war vielleicht ein halbes Jahr bevor ich den Eicher gekauft habe. Genaueres hat er dazu nicht gesagt.
    Dann werde ich mich mal bei verschiedenen Kfz-Werkstätten umhören, ob die nicht so ein tolles Mittelchen haben, was man in den Tank kippen kann. Oder gibt es eine einfachere und "biologischere" Möglichkeit, so ein Geheimtipp unter Schraubern? :D

    Einen schönen Sonntag wünscht mit vielen Grüßen
    Christian

  • Hallo Christian! bei der besagten Schwenkverschraubung, die bei dir leckt, kommt kein Kupferring drunter, die sind i.d.R metallisch dichtend. Oft werden die aber mit der Zeit undicht, du solltest eine dreiteillige Verschraubung haben, oder?

    Mfg Tobi

    „Der Bauer träumt – wenn doch oh Herr, mein Fendt ein guter Eicher wär!“

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