Unrunder Motorlauf nach Zylinderkopfdichtungswechsel

  • Servus, ich brauche dringend Hilfe...

    Ich habe letztens an meinem John Deere 1020 S die Zylinderkopfdichtung getauscht. Ein paar Kabel mussten ebenfalls neu.Starten tut er wunderbar nur läuft er sehr schwerfällig und nimmt das Gas nicht vernünftig an. Ventile hab ich bereits eingestellt und undicht ist auch nichts.

    Hat jemand so eine Ahnung was es noch sein könnnte?

    Danke im Voraus. :?

  • Wurde die richtige Zylinderkopfdichtung verbaut? Da gabs meines Wissens zweierlei, war Fgst.-Nr abhängig. Hast du die Einspritzdüsen gezogen gehabt? Kraftstoffanlage richtig entlüftet? Ansaugweg frei?

    Mfg Tobi

    „Der Bauer träumt – wenn doch oh Herr, mein Fendt ein guter Eicher wär!“

  • Die ZDK ist mit der alten extra abgeglichen worden.
    Die Einspritzdüsen sind alle neu und laut Hersteller voreingestellt weil man die ja nicht mal eben selbst einstellen kann. Die Kraftstoffanlage ist oben an den Düsen entlüftet worden und der Ansaugweg ist ebenfalls frei.


    Mfg Simon

  • Und die zwei ZDK‘s die Du meinst die sind für den 3164 D und 3152 D wenn ich jetzt keinen Zahlendreher habe da geht es ja nur um 2,4 und 2,7 Liter Maschine, wo die 2,7er ja ab Baujahr 1971 Serie war beim 1020.

  • Hallo Simon,

    wie lange ist denn der jetzige Kraftstofffilter schon drin?
    Nur weil die Leitungen nach der Reparatur entlüftet wurden bedeutet das ja nicht, dass genug
    Diesel ankommt.
    Mach mal zuerst die Leitung HINTER dem Filter ab und prüf, wieviel Diesel da rauskommt.
    Was ist mit dem Filter an der Pumpe?
    Hast Du eine Bosch Pumpe, oder die Roto Diesel oder Roosa Master?

    Gruß, Jörg.

    Fendt F20GH 1952; Fahr D90H 1956

  • Hallo,
    wenn ich lese was Du verändert/gemacht hast, gibt es nicht viele Möglichkeiten.
    Eine Varinante - War an den Ventilen viel nachzustellen? Wenn ja dann hast Du möglicherweise im falschen OT (Stichwort Überschneidung) eingestellt. Kontrolliere es noch mal, ob wirklich im Kompressions OT die Ventile stimmen.
    mfg Andreas

    PD Junior 108

  • PD108

    Die Ventile sind genau nach Originaler Betriebsanleitung nachgestellt worden ich werde aber trotzdem nochmal danach schauen.


    F20GH

    Das werde ich mal probieren. Und eine Boschpumpe welche letztes Jahr schonmal neu kam.

    Es muss aufjedenfall Irgendetwas sein, was ich irgendwie „verursacht“ habe, weil er vor dem Dichtungswechsel ja rund lief.

    Der Kopf ist extra Plan geschliffen worden aber die Werte für EV und AV können sich ja nicht verändern oder übersehe ich was ?

  • Zitat

    Der Kopf ist extra Plan geschliffen worden

    Dann frag mal, wieviel da an Material abgenommen wurde, ermittele den Kolbenüberstand und frag,
    ob es nicht erforderlich gewesen wäre, eine dickere Kopfdichtung zu nehmen!
    Das Maß für Kolbenüberstand sollte irgendwo in den Unterlagen zum Motor vermerkt sein.

    Gruß, Jörg.

    Fendt F20GH 1952; Fahr D90H 1956

  • Dessen war ich mir bewusst und habe nach Kopfdemontage jemanden von einer JD Vertragswerkstatt drüberschauen lassen und Er meinte das wäre nicht nötig. Ich habe ebenfalls die Werkstatt gefragt, die mir den Kopf gefräst haben und habe die selbe Antwort bekommen.
    Entsprechend habe ich dann die Teile bestellt.

    Nichts desto Trotz werde ich mir das wohl nochmal in Ruhe anschauen und alles nachmessen , da man ja den Leuten leider nur vor den Kopf schauen kann.

  • Hallo!

    Ok, die Geschichte mit Mehrhubraum klingt plausibel. Also kann man die ZKD eigentlich auch erstmal ausschließen.

    Nur was ich nicht verstehe, ihr redet hier von Kolbenüberstand... wieso sollte sich der verändern wenn ihr den Kopf plant? Die Büchsen bzw. der Block blieben ja gleich, es wurde lediglich vom Kopf etwas abgetragen.

    Mfg Tobi

    „Der Bauer träumt – wenn doch oh Herr, mein Fendt ein guter Eicher wär!“

  • Hallo Tobi,

    ich versuche mal, es kurz zu erklären:
    Dieselmotor = hohe Kompression, um das zu erreichen KANN (nicht muss) der Kolben im oberen Totpunkt aus dem Motorblock herausgucken, oder überstehen (= Kolbenüberstand).
    Wenn jetzt jemand beim Planen des ZK 1 oder 2 mm Material abtragen muss (wenn´s "blöd" läuft) und es wird eine gleiche dicke ZKD wie die alte
    verbaut, dann hat der Motor nicht nur mehr Kompression (seeehr schön!) der Nebeneffekt ist, dass der Kolben dann nach dem Arbeitshub gegen das geöffnete Auslassventil schlagen kann.
    Und deshalb muss man nach solchen Reparaturen den tatsächlichen Kolbenüberstand messen, oder zumindest nach der Montage durch Durchdrehen des Motors per Hand prüfen, ob einer der Kolben im OT an ein Ventil anschlägt.
    Falls ja, muss halt eine dickere ZKD verbaut werden.

    Gruß, F20GH.

    Fendt F20GH 1952; Fahr D90H 1956

  • Hallo
    Wenn, wie vermutet ein Ventil den Kolben berührt hat, würde es nicht mehr richtig schliessen.
    Dem widerspricht die Tatsache das er sehr gut anspringt. Berührt der Kolben regelmässig den Kopf hört man das. Auch erklärt es den schwerfälligen, unrunden Lauf nicht.
    Ohne den Kopf zu demontieren würde ich vorher das Spaltmass mit etwas Lötzinn messen. Ist es ok (liegt meist um 1,0mm) berührt sich auch nichts.

    @ F20GH - Der Kolbenüberstand dient dazu die Höhe derZylinderkopfdichtung auszugleichen.
    Und warum soll mehr Kompression gut sein? Nach meiner Meinung dient die hohe Kompression der älteren Dieselmotoren alleine zum guten Kaltstart.
    Als Nebeneffekt läuft er härter. Ob das wiederum gut ist? Mehr Leistung gibts jedenfallls nicht.

    mfg Andreas

    PD Junior 108

  • Zitat

    Der Kolbenüberstand dient dazu die Höhe derZylinderkopfdichtung auszugleichen

    ... dazu fällt mir nichts mehr ein!
    :lol:

    Zitat

    Nach meiner Meinung dient die hohe Kompression der älteren Dieselmotoren alleine zum guten Kaltstart

    ...kann ich gut mit leben, ist ja Deine Meinung. Ich würde sie aber an Deiner Stelle nicht unbedingt unnötig "breit streuen".

    Gruß, F20GH.

    Fendt F20GH 1952; Fahr D90H 1956

  • Also die Ventile schlagen nicht an. Ich habe den Motor mehrmals per Hand gedreht und wenn er läuft macht er auch keine untypischen Geräusche.
    Ich werde erstmal alles probieren OHNE den Kopf wieder runter zu nehmen und wenn dann nichts mehr hilft gehe mal an die Dichtung.
    Ich habe jedoch nach längerer Suche feststellen müssen dass es leider keine Übergrößendichtung für meinen Jonny gibt, was leider heißt: anfertigen lassen. Aber das ist ja die letzte Variante wenn nichts funktioniert.


    Zu dem Kolbenüberstand: Wenn ich mich recht entsinne schauen die Laufbuchsen ein ganz kleines Stück „aus dem Motorblock raus“ , die Kolben schließen dann bündig mit den Büchsen ab selbstverständlich. Die neue Dichtung ist zudem serienmäßig schon etwas dicker wie die alte, wenn man mal beide nebeneinander hält.

    Aber bei so vielen Vorschlägen was man machen kann hoffe ich dass ich eine Lösung finde.

  • Zitat

    Zu dem Kolbenüberstand: Wenn ich mich recht entsinne schauen die Laufbuchsen ein ganz kleines Stück „aus dem Motorblock raus“ , die Kolben schließen dann bündig mit den Büchsen ab selbstverständlich

    Zitat

    schauen die Laufbuchsen ein ganz kleines Stück „aus dem Motorblock raus"

    -> das ist der Büchsenüberstand

    Zitat

    die Kolben schließen dann bündig mit den Büchsen

    -> das ist der Kolbenüberstand, bei Dir scheinbar "null".

    Gruß, F20GH.

    Fendt F20GH 1952; Fahr D90H 1956

  • F20GH jetzt nochmal

    Wenn die Zylinderkopfdichtung getauscht und sonst nichts am Kurbeltrieb oder Motorblock verändert wurde, muss weder der Kolbenüberstand noch der Büchsenüberstand zwingend gemessen werden, hier ändert sich nix. Das einzige, dass sich in diesem Falle ändert wäre der Ventilrückstand, da der Kopf ja geplant wurde. Dieser sollte i.d.R überprüft werden. Wenn es ein guter Motorenbauer/-instandsetzer war prüft er den Rückstand so oder so, um festzustellen, ob der Kopf überhaupt noch planbar ist oder ob nachgearbeitet werden muss. Das hier die Ventile anstehen können, wenn eben zuviel Material abgetragen wurde ist klar.

    Hoffe wir haben die Unklarheiten beseitigt.

    Mfg Tobi

    EDIT: Hier mal was zum Nachlesen https://www.ms-motorservice.de/technipedia/po…en-ohv-motoren/

    „Der Bauer träumt – wenn doch oh Herr, mein Fendt ein guter Eicher wär!“

  • Moin Simon,
    zuerst mal entspannen. Manche Fäden hier nehmen schon einen merkwürdigen Verlauf :-(.
    Als erstes Kompressionsdruck messen. Das sagt schon vieles über das mechanische Fundament des
    Motors inkl. Ventileinstellung aus und ist relativ einfach.
    Wenn der läuft, was kommt aus dem Auspuff? Nix sichtbar oder doch? Menge, Farbe und Geruch?
    Wenn du bei laufendem Motor nacheinander die Einspritzleitungen löst, was passiert?
    Drehzahlabfall, unrunder Motorlauf bei allen Zylindern gleich?

    Gruß +Matthes+

    Sehe es so wie Tobi: Was soll sich an Büchsen/Kolbenüberstand geändert haben, wenn da nur der Kopf runter war? Nix!
    Und ein professioneller Instandsetzer sollte wissen, wieviel er max. vom Kopf abhobeln darf, damit Kolben und Ventile nicht
    kollidieren. Hier wird immer wieder theoretisches Schulwissen mit der Realität vermischt.Das ist ein +30 Jahre alter Traktormotor, kein
    Formel 1. Da sind locker 2 mm drin!

  • Hallo.
    Die Düsen hast Du erneuert und die sind angeblich voreingestellt.
    Das möchte ich bezweifeln und einstellen kann man die auch.
    Meine Meinung ist, das die Düsen nicht den gleichen Abspritzdruck haben.
    Also raus damit und zum Bosch-Dienst und Einstellen oder Prüfen lassen.
    Selbst auf die Gefahr hin mir den Mund zu verbrennen:
    Die 20er Reihe von JDL hat keinen Kolbenüberstand.
    Allein die nass laufenden Kolbenbuchsen haben einen Überstand von 10tel mm.
    Gruß Peter

  • Peter da muss ich dich leider enttäuschen, bei JD sind die Düsen voreingestellt. Du bekommst hier nicht so wie bei den meisten Fabrikaten nur den Düseneinsatz sondern nur komplette, ich nenn se mal "Stiftdüsen".

    Mfg Tobi

    „Der Bauer träumt – wenn doch oh Herr, mein Fendt ein guter Eicher wär!“

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