Bosch Hydraulikpumpe HY/ZE 16 CR12 abdichten

  • Hallo Traktorfreunde,

    ich benötige eure Hilfe bei meiner Bosch Hydraulikpumpe.
    Hat jemand von euch schon mal die Bosch Hydraulikpumpe (Aluminium) überholt und abgedichtet. Ich habe Ölaustritt am Gehäuse (an den Dichtflächen der Gehäuseteile) und am Simmerring. Nach meinen Informationen müssen die Flächen der drei Gehäuseteile geläppt werden. Dichtungen zwischen den Flächen gibt es keine. Die Abdichtung erfolgt durch die absolut planen und glatten Gehäusedichtflächen.

    Kann mir jemand Tipps geben, vor allem auch wie richtig geläppt wird?
    Hat jemand Anzugsmomente für die Durchgangsschrauben?
    Vielen Dank für eure Hilfe.

    Gruß
    Theo

  • Doch, da gibt es Dichtsätze, und zwar jede Menge, habe mal in einem Bosch-Katalog geguckt, es gibt mindestens 7 verschiedene Dichtsätze, bestehend aus Wellendichtring und O-Ringen. Am besten, du misst mal den Wellendichtring aus, Innen-, Aussendurchmesser und Breite (Bsp.: 10x19x7) und den O-Ring (Bsp.: 45x2,5) und rufst dann bei Bosch an.
    Pumpenbezeichnung nicht vergessen. Kontakt: Bosch Rexroth AG, Tel.: 07308 / 820
    Die metallischen Kontaktflächen sollten vor dem Zusammenbau sauber sein, aber schleifen musst du sie nicht.

  • Hallo Theo

    Die Pumpe neu abdichten lohnt sich nur wenn die Laufflächen von den Pumpendeckeln keine Einlaufspuren haben. Sonst kann es sein daß die Pumpe nicht mehr die volle Literleistung mehr bringt und man dann am besten gleich eine neue Pumpe einbaut.


    m.f.G.ihcpower

  • Hallo Traktorfreunde,

    vielen Dankf für die Antworten.

    @schneider.joerg
    Simmerringe und O-Ringe sind nicht das Problem, die kann ich besorgen. Das Problem ist das Abdichten der Planflächen. Das Gehäuse besteht aus 3 Teilen. Die Flächen werden ohne Dichtung zusammengefügt.

    ihcpower
    Die Laufflächen der Pumpenwellen und auch die Flächen im Gehäuse sind in Ordnung, vielleicht minimale Einlaufspuren vorhanden. Eine neue Pumpe möchte ich nur im Notfall einbauen. Wo bekomme ich denn eine möglichst baugleich Pumpe und was kostet die ungefähr?

    Gruß
    Theo

  • Hallo ihcpower,

    vielen Dank für die Links!
    Falls meine Pumpe wirklich nicht mehr dicht zu kriegen sein sollte, werde ich mich nach einer neuen Pumpe umschauen. Ich bin aber eigentlich zuversichtlich, daß ich meine Originalpumpe wieder hinkriege. Sie funktioniert ja einwandfrei, das Problem ist nur die Dichtigkeit. Der Ölverlust ist eher klein, aber es hängt aber immer ein Tropfen am Pumpengehäuse.

    Gruß
    Theo

  • Hallo MAN-2L2
    Habe an meinem Güldner Fahr D88E Bj 1961 auch eine Bosch Hydraulikpumpe HY/ZE16CR12.
    Beim Versuch sie abzudichten flog mir wahrscheinlich ein Teil weg.
    Das Teil muß die Kugel 5mm an der Druckseite gegen rausfallen sichern.
    Können Sie mir da Weiterhelfen???
    Zu Ihnen.
    Der Anzugsmoment ist 25 +10Nm.
    Habe davon eine Zeichnung

    Frohe Weihnachten
    Mit freundlichen Grüßen
    Jürgen

  • Hallo
    hast du die Pumpe schon zerlegt? Wenn ja prüf mal mit einem Haarlineal die Ebenheit der Aluflächen. Wenn sie Bananenförmig oder krum sind kanst du läppen eh vergessen. Wenn du das Mittelteil in dem die Zahnräder laufen nacharbeiten willst, müssen die Zahnräder um das gleich Maß nachgesetzt werden. Sonst kann die Pumpe klemmen.

    MFG
    22er

    Meine Hanomag´s
    R19 Bj.54, R22 Bj.55,
    R27 Bj.55, R28 A Bj.52 mit Frontlader,
    R28 B Bj.52, R45 A Bj.52
    Deutz MAH711 Bj. 48
    Herford Typ BS, Bj. Nachkrieg

  • Hallo Traktorfreunde,

    die Hydraulik an meinem MAN 2L2 ist jetzt fertig überarbeitet. Hier ein kurzer Bericht dazu.

    Hydraulikpumpe (Zahnradpumpe)
    Habe die Pumpe komplett zerlegt und gereinigt. Dann machte ich mich an das eigentliche Poblem, das Abdichen der Pumpe. Die Pumpe besteht aus 3 Gehäuseteilen, deren Flächen direkt (ohne weitere Dichtungen) aufeinander abdichten. Das ist aber nur der Fall, wenn die Dichtflächen 100% eben und feinstbearbeitet sind.
    Das Mittelteil ist das eigentlich kritischte Teil. Seine Dicke muss nämlich exakt mit der Stärke der Zahnraeder übereinstimmen. Hat das Mitteil Untermass klemmt die Pumpe, hat es zuviel Übermass lässt die Förderleistung nach und die Zahnraeder haben axiales Spiel.
    Ich habe die Flächen in 3 Durchgängen bearbeitet. Im ersten Durchgang mit 400er Schleifpapier, im zweiten Durchgang mit 800er Schleifpapier und im dritten Durchgang mit 1200er Schleifpapier, das ich noch zusätzlich mit Diesel getränkt habe. Als Unterlage habe ich eine Glasscheibe verwendet, so dass ich eine ebene Grundfläche hatte. Beim Schleifen sieht man sehr schön, wie die matten Flächen sich allmaehlich ausbreiten und die Oberflaeche eben wird. Durchgang zwei und drei dienen eigentlich nur dazu, eine sehr feine Oberflaeche zu erhalten.
    Da ich die Flächen absolut eben haben wollte, habe ich auch beim Mittelteil ganz bewusst so lange geschliffen, bis es eben war. Das hatte dann allerdings zur Folge, dass die Pumpe beim Probezusammenbau klemmte. So blieb nichts anderes übrig, als die Zahnräder in der Dicke um 0,15 mm abnehmen zu lassen. Dann lief die Pumpe wieder einwandfrei. Selbstverständlich habe ich auch den Simmerring der Antriebswelle und die Kupferringe an den Rohrverschraubungen getauscht.

    Hydraulikblock mit Steuergeraet
    Den Hydraulikblock habe ich komplett ausgebaut, was nicht ganz einfach ist beim 2L2, da er unter dem Armaturenbrett sitzt und man an die Schrauben nur schwer rankommt. Den Hydraulikblock mit Filter habe ich gereinigt und den Nutenring überprüft. Der Nutenring war i.O., hat noch keine 150 Betriebsstunden und die Hydraulik hält auch stabil ihre Position. Das Steuergerät habe ich auch mit Benzin durchgespült und mit Pressluft ausgeblasen. Dann habe ich noch den Oelraum vom Oelschlamm gereinigt und ausgespült.
    Anschliessend habe ich die Hydraulik wieder Schritt für Schritt eingebaut und dabei auch gleich noch die Rohre durchgespült und mit Pressluft ausgeblasen. Dann noch neues Oel (15W-40) eingefüllt und Probelauf gemacht. Es war alles dicht und die Entlüftung der Hydraulikanlage war nach einigen Hub - und Senkbewegungen auch erledigt. Ob wirklich alles 100%-ig und dauerhaft dicht ist kann ich erst nach einer längeren Traktorfahrt sagen, wenn sich das Hydrauliköl richtig erwärmt hat und mit der Hydraulik gearbeitet wurde.


    Gruss
    Theo

  • Hallo MAN 2L2,

    steht bei dir in der Bedienungsanleitung, dass du 15W-40 in die Hydraulikanlage geben kannst? Das mag zwar sein, ist aber recht ungewöhnlich! Ich würde Dir ehr zu HLP-46 raten, wenn es kalt ist, ist das 15W-40 doch sehr zäh, und die Bohrungen in den Steuerblöcken sind oft nur wenige mm im Durchmesser, das HLP-46 ist dünnflüssiger und ausserdem das "klassische" Öl für Hydraulikanlagen. Des weiteren verträgt es die in Hydraulikanlagen auftretende Kavitation (Gasblasenbildung) besser. Es gibt zwar auch sogenannte STOU-Öle ("Super-Traktor-Oel-Universal), die man in Motor, Getriebe, und Hydraulik gleichermassen fahren kann, aber erstens bedarf es da einer Herstellerfreigabe und zweitens gehört 15W-40 nicht dazu.
    Ich lasse mich aber gerne belehren, wenn Du sagst, dass du Deine Hydraulik mit 15W-40 betreiben darfst.

    Fendt F20GH 1952; Fahr D90H 1956

  • Hallo
    mein Hanomag wird auch mit Motorenöl in der Hydraulikanlage betrieben. Fahre dort auch 15W40. Bis jetzt ohne Probleme. Auf einem Aufkleber am Hydrauliktank steht: Entsprechendes Motorenöl der Jahreszeit einfüllen, Äußerste Sauberkeit beachten.

    MFG
    22er

    Meine Hanomag´s
    R19 Bj.54, R22 Bj.55,
    R27 Bj.55, R28 A Bj.52 mit Frontlader,
    R28 B Bj.52, R45 A Bj.52
    Deutz MAH711 Bj. 48
    Herford Typ BS, Bj. Nachkrieg

  • Hallo,

    vielen Dank für eure Antworten.

    Hier erst mal einige Daten und Fakten:
    In der Betriebsanleitung steht, dass man für die Hydraulik in unseren Breiten Motorenöl SAE 20 verwenden soll, in wärmeren Gegenden SAE 30. Das Motorenöl 15W-40 ist bis -10°C Dauertemperratur (wann und wie lange haben wir hier -10° ?) geeignet. Der Traktor steht in einer Garage mit Temperaturen nie unter 5°C und wird im Winter nur in Ausnahmefällen bewegt, was aber auch kein Problem darstellen würde. Ich habe den Motor nach dem Einfüllen des Öls in die Hydraulik gestartet, um diese zu entlüften. Die Hydraulik macht keinerlei Geräusche oder sonstige Probleme. Auch das Entlüften war trotz kalter Witterung (-5° Außentemperatur) kein Problem. Wäre das 15W-40 nicht geeignet, dann wären Pumpe und Steuergerät längst verschlissen, da ich das Öl schon seit mehr als 20 Jahren sowohl im Motor als auch in der Hydraulik verwende.

    Bei nahezu allen Traktoren wurde in den 50er und 60er Jahren Motoröle für die Hydraulik verwendet. Der Traktor läuft nun schon seit fast 48 Jahren ohne Probleme mit Motoröl in der Hydraulik. Seit etwa 20 Jahren kommt Motoröl der Klasse 15W-40 zum Einsatz und zwar ohne jedes Problem.

    Gruß
    Theo

  • Hallo,

    der untenstehende Link führt zu einer Tabelle, in der die Viskositätsklassen recht anschaulich und gut vergleichbar aufgeführt sind.
    Man kann zum Beispiel sehen, daß 15W-40 eine zulässige Grenztemperatur von -20°C hat. Da es bei uns selten kälter als -10°C wird ist das Öl 15W-40 aus meiner Sicht völlig ausreichend. Natürlich wäre ein 10W-40 bei tiefen Temperaturen etwas dünnflüssiger und damit auch noch besser geignet.

    http://www.motoroel-direkt.de/img/tabelle_2.gif

    Gruß
    Theo

  • Hallo Lukas,

    ich kann jetzt nicht ganz nachvollziehen, was Du damit sagen willst.
    Ich denke, daß ein Motor hinsichtlich der Schmierung höhere Ansprüche stellt als eine Hydraulikanlage.
    Das kritische Teil einer Hydraulik ist aus meiner Sicht in erster Linie die Pumpe, denn sie braucht ein gewisses Mindestmaß an Schmierung. Der Zylinder und der Kolben mit Nutenring sind hier nicht kritisch, weil hier auch nur eine Bewegung stattfindet, wenn Öl gefördert wird. Die Schmierung des Steuerschiebers im Steuergerät ist durch die Anhaftung des Öls bzw. durch die Ölsäule, die bei angehobener Hydraulik auf das Steuergerät wirkt, sichergestellt.
    Ich habe noch nicht ausprobiert, wie die Hydraulik sich verhält, wenn der Traktor tatsächlich längere Zeit bei -10°C Umgebungstemperatur und darunter abgestellt ist und dann gestartet wird. Meine Erfahrungen gehen nur bis in einen Temperaturbereich von > 0°C, weil der Traktor in einer Garage steht.

    Gruß
    Theo

  • Hallo zusammen,

    ich muss da glaube ich auch noch mal was zu sagen:
    Unsere Schlepper sind heute alle mindestens 50 Jahre alt. Was war in Deutschland vor gut 50 Jahren los? Da gab es so gut wie nichts, und schon mal gar kein spezielles Hydrauliköl! Hatte ja schon mal geschrieben, dass eine Hydraulikanlage natürlich auch mit Mötoröl läuft, aber es ist nicht Sinn der Sache!
    Die Behauptung von MAN-2L2, dass ein Motor hinsichtlich Schmierung höhere Ansprüche ans Öl stellt, als eine Hydraulikanlage, stimmt leider nicht. Die Passungen in einem Steuerventil sind mit geringeren Toleranzen gefertigt, als ein Schleppermotor damals (und heute wahrscheinlich auch). Das kritische Teil in einer Hydraulikanlage ist auch nicht die Pumpe, sondern das Ventil, Steuerschieber, Wegeventil, oder wie auch immer ihr es nennen wollt.
    Also, wenn Motoröl für die Hydraulik freigegeben ist, in Ordnung, wenn ihr trotzdem Hydrauliköl verwendet, ist es trotzdem besser.
    Es hat schon seinen Grund, dass MOTOR-Öl in den MOTOR kommt und HYDRAULIK-ÖL in die HYDRAULIK-Anlage.

    Fendt F20GH 1952; Fahr D90H 1956

  • Hallo F20Gh,

    ich glaube, Du hast mich etwas mißverstanden. Ich versuche nochmal, meine Sicht zu erläutern.
    Du schreibst:
    "Die Behauptung von MAN-2L2, dass ein Motor hinsichtlich Schmierung höhere Ansprüche ans Öl stellt, als eine Hydraulikanlage, stimmt leider nicht. Die Passungen in einem Steuerventil sind mit geringeren Toleranzen gefertigt, als ein Schleppermotor damals (und heute wahrscheinlich auch). Das kritische Teil in einer Hydraulikanlage ist auch nicht die Pumpe, sondern das Ventil, Steuerschieber, Wegeventil, oder wie auch immer ihr es nennen wollt."

    Was ich geschrieben habe stimmt nach wie vor. Entscheidend für die Bauteile ist, daß sie genügend Schmierung erhalten. Der Schieber vom Steuergerät der Hydraulik wird über den anhaftenden Ölfilm auch dann noch ausreichend geschmiert, wenn nicht gleich genügend Öl gefördert wird. Niemand wird auf die Idee kommen, den Schieber ständig Auf und Ab zu bewegen, so daß es zu Schmierungsproblemen kommen könnte.
    Die Hydraulikpumpe dagegen wird vom Motor über Keilriemen angetrieben und benötigt sehr schnell Öl, da sie sonst trocken laufen könnte und dadurch stärker verschleißt. Ebenso verhält es sich mit dem Motor des Traktors. Auch hier müssen Lager und Laufflächen sofort geschmiert werden.
    Natürlich ist der Schieber des Steuergerätes mit sehr engen Toleranzen (0,03 - 0,05mm) in die Büchse eingeläppt und stellt eine hoch genaue Passung dar. Aber der Schieber kann mit dem anhaftenden Ölfilm auch mehrmals bewegt werden, ohne daß gleich der Schmierfilm abreißt. Das wirkliche Problem für den Steuerschieber sind Verschmutzungen im Öl, weil bedingt durch die Passung kein Spielraum zwischen den Gleitflächen vorhanden ist und der Schmutz im besten Fall zum Klemmen des Schieber führt. Es können aber auch Riefen entstehen, was viel schwerwiegender für die Gleitflächen und deren Abdichtung wäre.


    Du schreibst weiterhin:
    "Also, wenn Motoröl für die Hydraulik freigegeben ist, in Ordnung, wenn ihr trotzdem Hydrauliköl verwendet, ist es trotzdem besser.
    Es hat schon seinen Grund, dass MOTOR-Öl in den MOTOR kommt und HYDRAULIK-ÖL in die HYDRAULIK-Anlage."

    Ich schreibe Dir noch einmal, daß bei den meisten Traktoren dieser Zeit Motoröl auch für die Hydraulik verwendet wurde. Da war MAN keine Ausnahme. Übrigens sind die Teile der Hydraulik von Bosch, von denen war das auch abgesegnet. Und wenn die Hydraulik schon seit 48 Jahren mit Motoröl einwandfrei funktioniert, dann kann es so falsch nicht sein.

    Wenn Du der Meinung bist, daß Hydrauliköl und Motoröl sich so sehr unterscheiden, dann benenne doch einfach mal die gravierendsten Unterschiede.

    Gruß
    MAN-2L2

  • Ich sehe es schon seit 20 Jahren so wie MAN-2L2

    reines Hydrauliköl gehört in die Hydraulikanlage,
    Motorenöl in den Motor,
    Getriebeöl in das Getriebe.

    Was man vor 50 Jahren wusste,
    war damals sicher das beste was die Ingenieurskunst so hergab,
    muss aber heute nicht noch immer Stand der Technik sein.

    Wenn Fahrzeuge für Getriebe und Hydraulik einen Ölhaushalt benutzen, müssen halt solche STOU-Öle, bzw. welche die der Fahrzeughersteller freigeben hat, verwendet werden.
    Motoröl empfiehlt man dann aber dort mit größter Wahrscheinlichkiet nicht oder nur als Notlösung.

    Um welche Pumpe geht es hier eigentlich ??

    Hat mal wer ein Bild davon ??

    Danke und Gruß

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